Mit der Hand schreiben können, schön und gut, aber die nach wie vor in der Schule zu lernende schnörkelige Schreibschrift wurde dazu entwickelt relativ schnell lange Briefe zu schreiben, was heute fast niemand mehr mit der Hand macht. Und die Leserlichkeit verbessert es auch nicht wirklich.
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Der häufigste Einsatzzweck für "schnell viel per Hand schreiben" dürften mittlerweile Klausuren sein, und da ist das schon ziemlich nützlich, wenn die Institutionen keine eigenen IT-Mitarbeiter haben.
Dass man die Schreibschrift der meisten Leute dann kaum lesen kann ist aber wirklich ein großes Problem, Blockschrift bzw. Englisch "print" ist da um Klassen besser.
Grund 1: Gehirn beim Handschreiben stärker aktiviert
Und das ist gut und wichtig, weil ...?
Es werden dabei also nicht nur visuelle, sondern auch motorische Bereiche des Gehirns aktiviert. All diese zusätzlichen Prozesse im Gehirn helfen dabei, Dinge besser zu verstehen und abzuspeichern.
Da sag ich mal pauschal Unfug! All diese zusätzlichen Prozesse im Gehirn sind erst mal offensichtlich dazu da, die zusätzliche Komplexität das manuellen Schreibens zu bewältigen. Dass dabei irgendwas anderes noch gefördert oder zusätzlich aktiviert wird ist reines Wunschdenken.
"das Schreiben von Hand sorgt für eine intensivere Beschäftigung mit dem Geschriebenen und somit auch für eine tiefere Verarbeitung"
Da kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten, dass das exakte Gegenteil bei mir der Fall ist. Früher in der Schule, als wir noch gezwungen wurden jeden Scheiß der schon fertig formuliert und formatiert war nochmal von Hand zu schreiben statt einfach Kopien ausgehändigt zu bekommen war das mein Haupt-Lernhindernis. Mein Hirn kann genau eine Sache gleichzeitig abarbeiten. Schreiben ist eine Sache. Den Inhalt Erfassen und Verarbeiten ist eine andere Sache. Das ließ sich auch gut an meinen Noten nachvollziehen, die waren bei schreibintensiven Fächern durchgängig schlechter.
Grund 2: Handschrift fördert die Kreativität
Belege?
Viele berühmte Schriftstellerinnen und Schriftsteller schwören ihr Leben lang auf handschriftliche Manuskripte.
Viele berühmte Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind einfach nur so alt, dass für sie das Schreiben auf der Tastatur noch mit mechanischen Schreibmaschinen verknüpft ist. Die waren umständlich und nicht in der Breite verfügbar. Das heißt also wir reden von Menschen, die als sie jung waren das handschriftliche Schreiben als Normalzustand und maschinelles Schreiben als Ausnahme erlebt haben. Das reicht meiner Meinung nach völlig als Erklärung der Präferenzen ohne irgendwelche herbeigezogenen angeblich kreativitätsfördernden Effekte.
Und die Kreativität beim Schreiben mit der Hand wird auch schon bei den Kleinsten sichtbar: In der ersten Klasse der Grundschule Horben (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) gibt es einige Kinder, die in den Herbstferien schon eigene Bücher geschrieben haben. Und das, obwohl sie bis dahin gerade einmal sieben Buchstaben gelernt hatten!
Das ist als Argument so absurd, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll das zu kritisieren. Samplegröße? Keine Vergleichsgruppe? Qualität der "Bücher" die da produziert wurden? Andere Faktoren wie z.B. "Schulprojekt: Wir Schreiben Ein Buch"?
Grund 3: Handschrift ist einzigartig
Und das ist gut und wichtig, weil ...?
Ach, gar kein Grund, einfach so als Selbstzweck. Okay.
Danke für nichts.
Für mich liest sich das eher wie dein persönlicher Frust darüber, dass du in der Schule mit der Hand schreiben musstest.
Ich würde auch gerne deine Belege dafür sehen, warum Wiederholen einer komplexen Aufgabe nicht gleichzeitig die Befähigung zum allgemeinen Lösen von Problemen höherer Komplexität verbessern sollte? Außer "das glaube ich nicht" lese ich da nicht viel, aufgrund dessen ich dir da zustimmen würde.
Warum schreibe ich das? Naja, weil du Belege und statistische Auswertungen forderst, während du selbst haltlos Dinge in den Raum stellst. Nicht böse gemeint oder persönlich, aber ich finde das ironisch.
Für mich liest sich das eher wie dein persönlicher Frust darüber, dass du in der Schule mit der Hand schreiben musstest.
Das ist sicher ein relevanter Faktor dafür warum ich mir die Zeit genommen habe das zu formulieren. Genau genommen eher darüber dass ich überhaupt Dinge nochmal schreiben musste die schon geschrieben waren, aber das sind dann wirklich Details.
weil du Belege und statistische Auswertungen forderst, während du selbst haltlos Dinge in den Raum stellst
Da ist schon was dran. Allerdings sehe ich schon eine andere Beweislast für eine Person die einen spezifischen Effekt behauptet als für eine andere Person die sagt "überzeugt mich nicht mit den vorgebrachten Belegen".
Und das ist gut und wichtig, weil …?
Weil das Gehirn -auch wenn es kein Muskel ist- trainiert werden möchte.
Dass das Gehirn stärker aktivert wird ist also kein Selbstzweck. Es hilft dir in jungen Jahren bei der Gehirnentwicklung und hilft deinem Hirn im Alter länger fit zu bleiben.
Da kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten, dass das exakte Gegenteil bei mir der Fall ist.
Wie so oft schlagen Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse anekdotisches Wissen.
Das ist als Argument so absurd, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll das zu kritisieren. Samplegröße?
Gerade eben war die Samplegröße von 1 noch ausreichend für eine Aussage...
All diese zusätzlichen Prozesse im Gehirn sind erst mal offensichtlich dazu da, die zusätzliche Komplexität das manuellen Schreibens zu bewältigen. Dass dabei irgendwas anderes noch gefördert oder zusätzlich aktiviert wird ist reines Wunschdenken.
Wie kommst du darauf? Was soll das Schreiben per Hand sonst sein als eine visuelle und motorische Tätigkeit?
Dass es eine Korrelation zwischen häufigen komplexen motorischen Handlungen und verbesserter Denk- und Gedächtnisleistung gibt, wird schon länger beobachtet. Ob handschriftliches Arbeiten speziell die Neurogenese fördert, wurde auch erst kürzlich untersucht:
https://www.scinexx.de/news/psychologie/warum-schreiben-per-hand-besser-fuers-gehirn-ist/
Dafür nahmen sie mit einem EEG-Gerät die Gehirnsignale von 35 Studierenden auf, während diese vorgegebene Wörter schrieben oder tippten. Beim Schreiben verwendeten die Testpersonen einen digitalen Stift und ein Touchscreen sowie Schreibschrift, beim Tippen nur einen Finger und eine gängige Tastatur. Alle Testpersonen waren Rechtshänder.
Geil. Tippen mit einem (1) Finger ist also nicht so gut fürs Gehirn wie schreiben mit der Hand.
In der Studie steht übrigens das die das so machen mussten, damit sie die Hirnaktivität beim schreiben mit einer (der rechten) Hand vergleichen konnten, was beim tippen mit zwei Händen nicht möglich gewesen wäre.
Führt die Studie aber auch irgendwie ins absurde, finde ich.
Mein Hirn kann genau eine Sache gleichzeitig abarbeiten.
Das ist normal. Niemand kann Multi Tasking. Das ist ein Mythos. Das hirn wechselt nur schlagartig die ganze zeit hin und her was die Produktivität und Effektivität beider Aktivitäten sehr verschlechtert.
Wenn der lehrer früher vorne gelabert hat und ein tafelbild aufgeschrieben hat dabei was wir gleichzeitig mitschreiben sollten konnte ich absolut garnicht mehr zuhören weil ich mitschreiben musste und da auch gerne ein wenig hinter her hing dass mein geschriebenes eh nichtmehr mit dem gesagten zusanmenhing. So wusste ich am ende absolut garnicht was gesagt wurde und auch nicht was ich aufgeschrieben habe. Lerneffekt gleich null. Es war immer am besten einfach nur zuzuhören und dann einen Zettel zu bekommen wo es nochmal steht. Weil so hat man es während es erzählt wird aktiv verstehen können und mit dem Zettel dann später nochmal lernen können. Leider hat das bei mir nur ein lehrer begriffen.
Da sag ich mal pauschal Unfug!
Also mein Neurowissenschaftsprof hat aus dem gleichen hier angegebenen Grund nur handschriftliches Mitschreiben erlaubt. Ich meine mich zu erinnern, dass er da auch Studien dazu gezeigt hat.
Zugegebenermaßen hab ich die aber gerade nicht parat, ist also nur anekdotisch. Und man muss fairerweise auch sagen, dass es noch andere Gründe gab, unter anderem, dass elektronische Geräte leichter ablenken.
Die Wiedergabe von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Medien ist oft grauenvoll. Das merkt man, sobald man sich mal mit einem Thema auskennt. Dass das hier so fadenscheinig wirkt, heißt nicht unbedingt, dass die tatsächlichen Erkenntnisse ebenfalls so sind (aber natürlich auch nicht das Gegenteil).
Also mein Neurowissenschaftsprof hat aus dem gleichen hier angegebenen Grund nur handschriftliches Mitschreiben erlaubt.
Dein Prof. behandelt also erwachsene Menschen wie Kinder, denen er etwas erlauben oder verbieten kann das für ihn völlig belanglos ist. Finde ich jetzt ziemlich übergriffig, ehrlich gesagt. Sowas kann man empfehlen und kann Studien dazu zeigen, aber ob man das jetzt umsetzt sollte einem erwachsenen Menschen doch bitte selbst überlassen sein.
Das ist eine durchaus legitime Meinung, aber hat jetzt nicht wirklich was mit dem ursprünglichen Thema zu tun.