this post was submitted on 24 Nov 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Und das ist gut und wichtig, weil ...?
Da sag ich mal pauschal Unfug! All diese zusätzlichen Prozesse im Gehirn sind erst mal offensichtlich dazu da, die zusätzliche Komplexität das manuellen Schreibens zu bewältigen. Dass dabei irgendwas anderes noch gefördert oder zusätzlich aktiviert wird ist reines Wunschdenken.
Da kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten, dass das exakte Gegenteil bei mir der Fall ist. Früher in der Schule, als wir noch gezwungen wurden jeden Scheiß der schon fertig formuliert und formatiert war nochmal von Hand zu schreiben statt einfach Kopien ausgehändigt zu bekommen war das mein Haupt-Lernhindernis. Mein Hirn kann genau eine Sache gleichzeitig abarbeiten. Schreiben ist eine Sache. Den Inhalt Erfassen und Verarbeiten ist eine andere Sache. Das ließ sich auch gut an meinen Noten nachvollziehen, die waren bei schreibintensiven Fächern durchgängig schlechter.
Belege?
Viele berühmte Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind einfach nur so alt, dass für sie das Schreiben auf der Tastatur noch mit mechanischen Schreibmaschinen verknüpft ist. Die waren umständlich und nicht in der Breite verfügbar. Das heißt also wir reden von Menschen, die als sie jung waren das handschriftliche Schreiben als Normalzustand und maschinelles Schreiben als Ausnahme erlebt haben. Das reicht meiner Meinung nach völlig als Erklärung der Präferenzen ohne irgendwelche herbeigezogenen angeblich kreativitätsfördernden Effekte.
Das ist als Argument so absurd, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll das zu kritisieren. Samplegröße? Keine Vergleichsgruppe? Qualität der "Bücher" die da produziert wurden? Andere Faktoren wie z.B. "Schulprojekt: Wir Schreiben Ein Buch"?
Und das ist gut und wichtig, weil ...?
Ach, gar kein Grund, einfach so als Selbstzweck. Okay.
Danke für nichts.
Für mich liest sich das eher wie dein persönlicher Frust darüber, dass du in der Schule mit der Hand schreiben musstest.
Ich würde auch gerne deine Belege dafür sehen, warum Wiederholen einer komplexen Aufgabe nicht gleichzeitig die Befähigung zum allgemeinen Lösen von Problemen höherer Komplexität verbessern sollte? Außer "das glaube ich nicht" lese ich da nicht viel, aufgrund dessen ich dir da zustimmen würde.
Warum schreibe ich das? Naja, weil du Belege und statistische Auswertungen forderst, während du selbst haltlos Dinge in den Raum stellst. Nicht böse gemeint oder persönlich, aber ich finde das ironisch.
Das ist sicher ein relevanter Faktor dafür warum ich mir die Zeit genommen habe das zu formulieren. Genau genommen eher darüber dass ich überhaupt Dinge nochmal schreiben musste die schon geschrieben waren, aber das sind dann wirklich Details.
Da ist schon was dran. Allerdings sehe ich schon eine andere Beweislast für eine Person die einen spezifischen Effekt behauptet als für eine andere Person die sagt "überzeugt mich nicht mit den vorgebrachten Belegen".
Weil das Gehirn -auch wenn es kein Muskel ist- trainiert werden möchte.
Dass das Gehirn stärker aktivert wird ist also kein Selbstzweck. Es hilft dir in jungen Jahren bei der Gehirnentwicklung und hilft deinem Hirn im Alter länger fit zu bleiben.
Wie so oft schlagen Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse anekdotisches Wissen.
Gerade eben war die Samplegröße von 1 noch ausreichend für eine Aussage...
Wie kommst du darauf? Was soll das Schreiben per Hand sonst sein als eine visuelle und motorische Tätigkeit?
Dass es eine Korrelation zwischen häufigen komplexen motorischen Handlungen und verbesserter Denk- und Gedächtnisleistung gibt, wird schon länger beobachtet. Ob handschriftliches Arbeiten speziell die Neurogenese fördert, wurde auch erst kürzlich untersucht:
https://www.scinexx.de/news/psychologie/warum-schreiben-per-hand-besser-fuers-gehirn-ist/
Geil. Tippen mit einem (1) Finger ist also nicht so gut fürs Gehirn wie schreiben mit der Hand.
In der Studie steht übrigens das die das so machen mussten, damit sie die Hirnaktivität beim schreiben mit einer (der rechten) Hand vergleichen konnten, was beim tippen mit zwei Händen nicht möglich gewesen wäre.
Führt die Studie aber auch irgendwie ins absurde, finde ich.
Also mein Neurowissenschaftsprof hat aus dem gleichen hier angegebenen Grund nur handschriftliches Mitschreiben erlaubt. Ich meine mich zu erinnern, dass er da auch Studien dazu gezeigt hat.
Zugegebenermaßen hab ich die aber gerade nicht parat, ist also nur anekdotisch. Und man muss fairerweise auch sagen, dass es noch andere Gründe gab, unter anderem, dass elektronische Geräte leichter ablenken.
Die Wiedergabe von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Medien ist oft grauenvoll. Das merkt man, sobald man sich mal mit einem Thema auskennt. Dass das hier so fadenscheinig wirkt, heißt nicht unbedingt, dass die tatsächlichen Erkenntnisse ebenfalls so sind (aber natürlich auch nicht das Gegenteil).
Dein Prof. behandelt also erwachsene Menschen wie Kinder, denen er etwas erlauben oder verbieten kann das für ihn völlig belanglos ist. Finde ich jetzt ziemlich übergriffig, ehrlich gesagt. Sowas kann man empfehlen und kann Studien dazu zeigen, aber ob man das jetzt umsetzt sollte einem erwachsenen Menschen doch bitte selbst überlassen sein.
Das ist eine durchaus legitime Meinung, aber hat jetzt nicht wirklich was mit dem ursprünglichen Thema zu tun.
Hm, ja, fair.
Das ist normal. Niemand kann Multi Tasking. Das ist ein Mythos. Das hirn wechselt nur schlagartig die ganze zeit hin und her was die Produktivität und Effektivität beider Aktivitäten sehr verschlechtert.
Wenn der lehrer früher vorne gelabert hat und ein tafelbild aufgeschrieben hat dabei was wir gleichzeitig mitschreiben sollten konnte ich absolut garnicht mehr zuhören weil ich mitschreiben musste und da auch gerne ein wenig hinter her hing dass mein geschriebenes eh nichtmehr mit dem gesagten zusanmenhing. So wusste ich am ende absolut garnicht was gesagt wurde und auch nicht was ich aufgeschrieben habe. Lerneffekt gleich null. Es war immer am besten einfach nur zuzuhören und dann einen Zettel zu bekommen wo es nochmal steht. Weil so hat man es während es erzählt wird aktiv verstehen können und mit dem Zettel dann später nochmal lernen können. Leider hat das bei mir nur ein lehrer begriffen.