this post was submitted on 15 Nov 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] Saleh 62 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Können wir vielleicht mal den Elefanten im Raum ansprechen?

Das vorspielen eines "Tradwife" ist für die erfolgreichen Influencerinnen ein Job. Sie erhalten Geld dafür, dass für ihre Kanäle Werbung geschalten werden kann. Dazu kommen dann noch direkte Verträge für Produktplatzierungen. ggf. kommt noch Geld von entsprechenden Lobbygruppen dazu.

Diese Frauen leben den beworbenen Lebensstil garnicht. Sie können garkeine authentische Quelle dafür sein. Wenn ich Geld dafür bekäme, mich geschminkt beim Putzen, Kochen und Tischdecken zu filmen, würde ich mir das auch überlegen.

Ist dann aber was völlig Anderes, als wenn ich das im Rahmen meiner Haushaltsführung unentgeltlich miterledigen muss und dann vom Einkommen meines Partners oder meiner Partnerin angewiesen bin.

[–] baleanar@discuss.tchncs.de 15 points 5 days ago

Alter, von den Amis wird auch jede Scheiß draufgeschmiert. Egal wie dumm etwas ist, Hauptsache es ist bei denen bekannt und kann Klicks ergattern. Dann greift irgendein Politiker das auf, benutzt es für Identitätspolitik, und es hauen sich die Leute dahinter.

Deutsche haben sich jahrelang lustig gemacht über Chinesen. "Die schreiben ja alles ab!". Wir sind kein Deut besser.

[–] Ephera@lemmy.ml 17 points 6 days ago (2 children)

Finde den Tradwife-Sprech teilweise richtig befremdlich.

Dass jemand kein Bock auf Arbeitswelt hat, oder eine unterstützende Rolle, Kinder und Co. toll findet, kann ich nachvollziehen. Aber es sollte immer auf partnerschaftlicher Ebene gelebt werden.

Bei den Tradwives rutschen immer wieder Sätze heraus, die maximal unterwürfig klingen. Und gleichzeitig wollen sie einem erzählen, dass das richtig toll ist...

[–] Asetru 10 points 6 days ago (1 children)

Auch Unterwürfigkeit ist okay wenn das gewünscht ist. Topf und Deckel, Sub und Dom, Top und Bottom, ist doch alles in Ordnung.

[–] Ephera@lemmy.ml 8 points 6 days ago (1 children)

Ich meine etwas anderes, habe aber kein besseres Wort.
Auch Topf und Deckel kann man in einvernehmlichem Respekt und mit gegenseitiger Wertschätzung spielen. Das was ich meine, enthält das nicht. Es geht viel mehr in Richtung einer toxischen Beziehung.

Natürlich gibt es auch Menschen, die wie magisch von toxischen Beziehung angezogen werden, aber das öffentlich gutzuheißen ist schon nochmal was anderes.

[–] wasabi 4 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

So eine Beziehung muss ja nicht zwingend toxisch sein. Da gibts sicher einiges an potential für toxitizät (ist das ein Wort?) insbesondere, wenn der Unterwürfigkeit kein Respekt entgegengebracht wird, also wenn der Partner das ausnutzt. Aber Potential für toxische Beziehungen gibt es auch in nicht-traditionellen Rollenverteilungen.

Ich kann das auch nicht richtig nachvollziehen und finde manche Statements mega befremdlich. Aber nur weil mir etwas fremd ist, ist es nicht schlecht.

[–] varyingExpertise 5 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Aber Potential für toxische Beziehungen gibt es auch in nicht-traditionellen Rollenverteilungen.

Ja, aber zumindest ist außerhalb dieser bubble jeder Partner wirtschaftlich unabhängig und kann eine ungesunde Beziehung verlassen. Daher ist dieses tradwife-Ding ja so attraktiv für etwas hängengebliebene Konservative: Sie müssen sich einfach weniger Mühe geben ein attraktiver und interessanter Partner zu sein, wat will die Alte denn machen, höhöhö.

[–] barsoap@lemm.ee 5 points 5 days ago

Dass jemand kein Bock auf Arbeitswelt hat, oder eine unterstützende Rolle, Kinder und Co. toll findet, kann ich nachvollziehen.

Ist auch im Grunde nicht verkehrt aber in .de gibt's da noch mal ne Komplikation: Das Familienbild der Nazis, die Frau als Kriegerin an der Heimatsfront deren Aufgabe es ist die Führerin der Kinder zu sein, alles aufzubringen im Einsatz für die nächste Generation von Soldaten und Müttern.

...das Echo davon ist die Rabenmutter, was Frauen da teilweise von Frauen hören, "aber du musst dich doch kümmern" sollte jedem hier relativ geläufig sein.

Und wenn man nicht arbeiten braucht dann bin ich der letzte der das irgendwem vorschreiben will. Trotzdem isses aber wichtig, sowohl für Mutter als auch Kind, mal verdammt noch mal Pause voneinander zu haben. Kind braucht Eigenständigkeit, Mutter braucht ein eigenes Leben und eigene Interessen um nicht schlussendlich kirre zu werden.

Will ich sehen, wie die Highperformer, die gerne ne devote Tradwife hätten, auch Tradhusband Geld mit nach Hause bringen und 50 hr plus buckeln dafür.

Die "Gute Alte Zeit": Man pickt sich die schönen Erinnerungen raus und lässt den Rest unter den Tisch fallen.

[–] jenesaisquoi 3 points 4 days ago (1 children)

Können wir diese idiotische Nazipropaganda nicht einfach ignorieren?

[–] D_a_X 1 points 4 days ago (1 children)

Leider nicht. Ohne Gegenaufklärung normalisiert sich dieses Weltbild.

[–] jenesaisquoi 1 points 4 days ago (1 children)

Das glaube ich nicht. Solche Ideen werden bei Frauen die nach 1940 geboren wurden höchstens Kopfschütteln auslösen.

[–] Random_German_Name 3 points 4 days ago (1 children)

Ja, aber die hauptzielgruppe von solchem Content sind junge Männer ohne Freundin

[–] jenesaisquoi 2 points 4 days ago (1 children)

In Ordnung, aber was ist das Ziel? Da sie alleine sind können sie keine Frau beeinflussen. Und bei solchen Vorstellungen werden sie auch alleine bleiben

[–] Random_German_Name 3 points 4 days ago (1 children)

Für die Männer? Sie können ihre Einsamkeit und ihren Frust auf moderne Frauen schieben.

Für die Tradwifes? Geld.

Politisch? Junge Männer bekommen eine positive idealisierte Vorstellung von traditionellen Rollenbildern und entwickeln eine Abneigung gegenüber des Feminismuses, der ihnen ihre Tradwife genommen hat.

[–] jenesaisquoi 1 points 3 days ago

Selbstverständlich - ich meinte, was gewinnt derjenige, der für diese Scheij3e bezahlt?

[–] MurderCapitalism 8 points 6 days ago (1 children)

Die Probleme bei diesem Konzept dabei sind m.E. folgende:

Heutzutage erwartet die Gesellschaft, dass Frauen ebenfalls arbeiten.

Männer verdienen daher im Gegenzug weniger mit der Begründung, sie müssten ja nicht alleine eine Frau/Freundin und evtl. Kinder finanzieren und es gäbe ja noch eine Frau/Freundin, die Geld verdienen könnte.

Frauen hingegen haben das Problem, dass sie entsprechend diese Rolle als Hausfrau o.Ä. i.d.R. ohne schwere finanzielle Einbußen nicht ausüben können. Bei Scheidungen stehen Hausfrauen ebenfalls oft schlecht da.

Gut hingegen ist das wohl eher für Kinder, da ein zumindest Elternteil länger für sie da sein kann...

[–] Tartufo@lemmy.world 5 points 5 days ago (2 children)

Gut hingegen ist das wohl eher für Kinder, da ein zumindest Elternteil länger für sie da sein kann...

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber: Weniger Mutter und mehr Vater hätte mir extrem gut getan. Unter anderem weil "Mutter" eine Frau war, die sich zu Hause nur gelangweilt hat um dann, wenn ich in der Schule war, mein Zimmer nach Sachen zu durchwühlen, die sie nicht im Bezug zu mir sehen wollte. Ich habe auch ziemlich schnell aufgehört zu zählen, wie oft mein Zimmer nach der Schule anders aussah, als vor der Schule, weil diese Frau alles umgestellt hatte... Auf logische Argumente hat diese Frau auch noch nie gehört und mein Vater hatte dann maximal 1h in der Woche, in denen er mir mal zugehört hat und dann einschreiten konnte (außer bei Aussage vs. Aussage Situationen, da wollte er nie)...

[–] Sirence 4 points 3 days ago (1 children)

Es ist interessant, aber gleichzeitig sehr schade zu lesen dass sich genau das gleiche bei anderen auch abgespielt hat. Dieses Zimmer durchsuchen nach 'verboten' Gegenständen plus den Schlägen wenn etwas gefunden wurde (und wir reden hier nicht etwa von Drogen oder ähnlichem sondern z.B. Ohrringe deren Durchmesser nicht dem freigegeben entsprach oder etwa ein Buch, denn bücherlesen macht dumm, das muss man wissen).
Wurde nichts gefunden gab es stattdessen einen Brief an der Tür was man für eine schmutzige Drecksschlampe sei, da hinter dem Schrank Staub lag.
Das der Grund für das Verhalten Langeweile war, darüber habe ich bislang nicht nachgedacht, es macht aber durchaus Sinn.

[–] Tartufo@lemmy.world 2 points 3 days ago

Das der Grund für das Verhalten Langeweile war, darüber habe ich bislang nicht nachgedacht, es macht aber durchaus Sinn.

Wenn man noch Geschwister hat und nicht alle das halbwegs gleichmäßig abbekommen ist sehr wahrscheinlich noch mehr dahinter als "nur" Langeweile. Aber ja, Langeweile begünstigt sowas massiv. Wer anderweitig ausgelastet ist, hat ja nicht die Zeit (um überhaupt auf die Gedanken zu kommen) für sowas.

[–] MurderCapitalism 3 points 5 days ago

Autsch, mein Mitgefühl😓

[–] FJW@discuss.tchncs.de 2 points 6 days ago (1 children)

Kauf ich ihnen nicht ab: Definitiv erfüllender ist es für eine Frau daheim für die Frau und das restliche Polycule zu sorgen! 🏳️‍🌈

[–] MaggiWuerze 2 points 6 days ago (1 children)

Polycule

Wieder ein Wort gelernt

[–] Shipgirlboy@sh.itjust.works 2 points 5 days ago (1 children)
[–] MaggiWuerze 4 points 5 days ago (1 children)

Das Polygamie equivalent zu Familie. Deckt die ganze Gruppe ab so wie ich das bestanden habe

[–] jenesaisquoi 2 points 4 days ago (1 children)

Warum nicht einfach Familie sagen?

(Will nicht nerven, frage aus ernsthafter Ahnungslosigkeit)

[–] FJW@discuss.tchncs.de 3 points 3 days ago (1 children)

Es bezeichnet eigentlich eher die Gruppe an Partnern und stellt damit klar, dass es sich um mehrere gleichberechtigte handelt. Familie wird in der Regel als 1/2 Eltern + Kinder verstanden.

[–] jenesaisquoi 2 points 3 days ago

Verstehe, danke für die Erklärung!

[–] Dirk@lemmy.ml -1 points 6 days ago (1 children)

Ja meine Güte, lasst die Leute doch leben und davon erzählen wie sie wollen. So lange niemand unbeteiligtes zu Schaden kommt, und das ganze in beiderseitigem Einvernehmen stattfindet: Wo ist das Problem?

[–] Ephera@lemmy.ml 20 points 6 days ago (1 children)

Es geht ja aber auch darum, dass das teilweise rechtsextreme Propaganda ist. Dadurch kommen Frauen zu Schaden.

[–] jenesaisquoi -1 points 4 days ago