this post was submitted on 10 Jul 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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founded 2 months ago
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[–] tjoa 29 points 1 month ago (13 children)

Weshalb wird nichts dagegen getan, das ist doch offensichtlich ein Glitch im Kapitalismus der gefixt werden muss. Wann haben die Superreichen uns überzeugt, dass die Welt(Wirtschaft) endet, wenn wir die besteuern?

[–] Wxnzxn@lemmy.ml 14 points 1 month ago (8 children)

Ist ein Glitch der spätestens seit Marx bekannt ist und sich aus der Kombination von Privatbesitz und der Tatsache, dass Kapital zur Gewinnung von mehr Kapital auf Kosten der Arbeitenden genutzt werden kann ergibt.

Man kann gegensteuern, aber die Tendenz geht immer in die Richtung zu mehr Konsolidierung und Akkumulation, die größeren Fische essen die kleineren und gewinnen mehr und mehr Mittel, dies noch weiter zu tun. Und da jede Regierung versucht diese Dynamik aufrecht zu erhalten und nur anders zu verwalten - da sie grundlegend ja "notwendig" ist, damit das System funktioniert (Wirtschaftszusammenbruch trifft ansonsten ja jeden, es ist ein materieller Faktor) - ist es schwer, im Status Quo dagegen vorzugehen. Dazu kommt natürlich auch die ganz normale, alltägliche Korruption - manchmal sogar nicht mal durch Geldsummen, sondern mehr dadurch, dass sich die Politiker als Teil einer "höheren" Gesellschaft sehen können, und mit deren Interessen identifizieren.

Und dazu kommt auch der reale Effekt, dass allzu starke Gegenmaßnahmen tendentiell abgestraft werden. Hohe Besteuerung führt zu Phänomenen wie Steuerflucht und -hinterziehung, und generell "ungewollte" Politik auch zu Dingen wie Abzug von Intestitionen und Kapital aus dem Wirtschaftsraum, bis hin zu Boykott und Isolation durch andere Staaten, in denen die Besitzenden ihren Einfluss stärker geltend machen können.

Deshalb sehe ich persönlich auch einen "Fix" innerhalb des Kapitalismus pessimistisch, und ich bleibe dabei, dass ein System ohne Privatbesitz von Kapital notwendig sein wird.

[–] einkorn 6 points 1 month ago (7 children)

Hohe Besteuerung führt zu Phänomenen wie Steuerflucht und -hinterziehung

Die haben wir auch so. Und selbst wenn wir nur einen Steuersatz von 1 % hätten, würden die Reichen ihr Geld an dem Ort unterbringen, der nur 0,5 verlangt.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 12 points 1 month ago (1 children)

Es gibt übrigens sehr hohe Steuern darauf, dass man sein Vermögen ins Ausland schafft.

Und gegen Steuerhinterziehung gibt es Steuerfahnder. Müsste man halt genug davon einstellen und denen freie Hand lassen. Die Stellen bezahlen sich selbst.

[–] Successful_Try543 3 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (1 children)

Solange es von einzelnen Bundesländern als Standortvorteil beworben wird, nur wenige Steuerfahnder zu haben, sehe ich da schwarz.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 2 points 1 month ago (1 children)

Deshalb also lieber nichts machen?

[–] Successful_Try543 2 points 1 month ago (1 children)

Das habe ich damit nicht sagen wollen. Vielmehr fehlt es der Politik, teils mit Absicht, am nötigen Willen bestehende Gesetze durchzusetzen.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 3 points 1 month ago (1 children)

Ja. Die Politik ist das Problem. Leider ziehen in der Hinsicht alle großen Parteien an einem Strang, denn da will niemand seinen großen Spendern weh tun.

[–] Successful_Try543 2 points 1 month ago* (last edited 1 month ago)

Man denke nur an das Gezeter der CxU beim Ankauf der "Steuer-CDs" durch die damalige SPD-Regierung in NRW. NoWaBo war in der Hinsicht ein echter Lichtblick.

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