Quittenbrot

joined 10 months ago
MODERATOR OF
[–] Quittenbrot 7 points 1 week ago

but Austria is what happens if you don‘t reflect on your 3rd Reich past at all.

I always "liked" the approach:

"We were the first victim" - case closed

[–] Quittenbrot 7 points 1 week ago

Faschist ist gleich konservativ ?

Nein.

Nur Links ist gut ?

Nein.

Nur linke Meinungen dürfen geäußert werden, der Rest wird verschwiegen ?

Nein.

Es dürfen doch sonst alle Minderheiten laut und irre bunt Protokoll machen, aber bei über 20% der Bevölkerung, da darf es dann nicht sein?

Das hat weder was mit "laut" und "irre bunt" zu tun, sondern darum, auf welchem Fundament das stattfindet. Sofern die AfD ihren grundsätzlich verfassungs- und systemfeindlichen Kern nicht begräbt, wird sie immer das stigmatisierte Schmuddelkind am isolierten Rand sein. Will sie in Teilen ja auch. Da ist auch vollkommen unerheblich, ob nun 5% oder 20% Schmeißfliegen auf dem dampfenden Haufen Kacke sitzen. Du möchtest konservative oder rechte Meinungen gehört wissen? Dann ziehe sie auf der verfassungsrechtlichen Grundlage unseres Staates ab, da ist mehr als genug Raum. Aber eine Partei, die mit klarer Ansage zerstören will, der muss Deutschland nicht auch noch den Weg bereiten.

[–] Quittenbrot 5 points 1 week ago

Aber ich wär einfach nicht zu diesem Zeitpunkt in die USA geflogen, jedenfalls nicht zum Vergnügen.

Ich auch nicht. Aber das sind Abiturientinnen, die sich, laut Artikel, monatelang das Geld für diese Reise um die Welt verdient haben und zumindest zum Teil auch Familie da haben. Die entsprechende Reisewarnung soll auch erst an dem Tag gekommen sein, wo die schon drinsteckten. Da bin ich also etwas gnädiger.

Und wie gesagt: es ändert für mich nichts an der Tatsache, dass sie in der Geschichte Opfer und nicht Täter sind. Selbst wenn sie Millionärstöchterchen wären, die Papis Geld verschleudern, was sie offenbar ja nicht mal sind. Der soziale Status oder Geld oder ob ich sie jetzt als priviligiert bezeichnen würde etc ändert für mich überhaupt nichts an der Geschichte, weil es für die Vorkomnisse vollkommen irrelevant ist. Insofern finde ich deinen Reflex mit "Papas und Mamas Millionen verschleudern" schwierig - ganz unabhängig davon, dass er offenbar nicht mal faktisch zutrifft.

[–] Quittenbrot 7 points 1 week ago (2 children)

Was wirfst du ihnen denn vor, und was davon erklärt/legitimiert das von ihnen erlebte?

Ich für mich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass es mich a) grundsätzlich nichts angeht, wie viel von wessen Geld wofür sie für ihre Reise ausgeben und ich mir daher darüber auch kein Urteil erlaube und b) das auch inhaltlich überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was denen da passiert ist.

[–] Quittenbrot 11 points 1 week ago (4 children)

Klingt ein bisschen als würden die beiden Papas und Mamas Millionen verschleudern.

..und das hätte mit der Thematik was zu tun?

Sorry, finde ich aber irgendwie einen merkwürdigen Ansatz.

[–] Quittenbrot 2 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Ulrike Demmer, die Intendantin des RBB, hat für ihren berlin-brandenburgischen ARD-Sender etwa ein neues Motto ausgegeben, „Vom Hauptstadt-Sender zum Heimat-Sender“ lautet es, ein Anlass, hellhörig zu werden. Denn wie ist dieser Ansatz anders beschreibbar denn als Versuch, mit seinen Programminhalten ins Unverbindliche zu flüchten, vom Journalistisch-Analytischen ins Gefühlige, Kuschelige? Hat das nicht etwas von Seinen-Kopf-Einziehen?

Naja, könnte halt auch lediglich der Versuch sein, weg vom Berlin-Zentrismus zu kommen und tatsächlich die Rundfunkanstalt Berlins und Brandenburgs zu werden, wie es Name und Auftrag eigentlich versprichen. "Hauptstadt-Sender" wird dem jedenfalls nicht gerecht, auch wenn man das, wie den Rest Brandenburgs, gerne vergisst, wenn man (zentral) in Berlin wohnt - so wie auch Autor Knipphals. :)

[–] Quittenbrot 1 points 1 week ago

Ich kann deine Argumentation insbesondere in dem Szenario nachvollziehen, wo es zwei Götter geben würde. So wie ich beispielsweise das griechische oder ägyptische Pantheon verstehe, verteilt sich das göttliche Wirken jedoch auf viele verschiedene Schultern, die jeweils einen gewissen Aspekt abdecken, um in Summe das Ganze zu bilden. Der verlinkte Text von dir zeigt auf, wie es auf einen Gott hinauslaufen müsste, wenn man Gott grundsätzlich "Einheit" unterstellt. Ist diese Grundannahme aber nicht sehr stark durch den in unseren Kulturkreisen vorherrschenden monotheistischen Blick geformt? Dieses "simple", gleiche,.. unterstellen Polytheisten ja gerade nicht. Ein Mensch vereint viele verschiedene Aspekte, Emotionen, Impulse,.. in sich. Keiner ist nur gut, nur zornig, nur neidisch, nur mutig. Und doch kommt er am Ende zu einer Entscheidung, obwohl diese unterschiedlichen Kräfte auf ihn wirken. Ist das nicht auch für einen polytheistischen Pantheon denkbar, wo die verschiedenen Kräfte wie die verschiedenen Facetten eines Menschen gemeinsam wirken?

[–] Quittenbrot 2 points 1 week ago (2 children)

Jede Wirkung hat eine Ursache. Wenn zwei verschiedene Ursachen einander entgegenlaufen, dann gibt es keine Wirkung, außer eine Ursache ist stärker.

Interessanter Gedanke bezüglich Monotheismus! Wenn du erlaubst, würde ich gerne einhaken: setzt das nicht jedoch ein diametrales Entgegenwirken voraus? Du sagst, der Ball bewegt sich nur, wenn eine der Kräfte größer ist. Was, wenn es zwei Kräfte sind, die sich nicht direkt gegenüber stehen, sondern einfach unterschiedliche Richtungen haben? Der Ball würde sich bewegen, in die Richtung, die sich aus der Mischung beider Impulse ergibt.

[–] Quittenbrot 5 points 1 week ago

Do findt si gaach oana vo dem Franz-Josef sei strunzdamische Leit..

[–] Quittenbrot 5 points 1 week ago

NDA

Grundsätzlich sollte jede Beziehung in Summe nicht nur in eine Richtung funktionieren und wenn dir da etwas fehlt, ist das erst mal legitim. Klar kommt es dabei immer mal zu Ungleichgewichten und mal gibt der eine mehr, mal der andere. In Summe sollte es aber für beide passen. Entscheidend ist vielleicht auch, inwiefern du das als temporäres Ungleichgewicht siehst oder als den neuen Ist-Zustand.

Ich sehe eigentlich drei Schritte: einmal ganz klar kommunizieren, was du dir wünschst und ruhig auch, warum du dir das wünschst. Wenn ihnen die Motivation und Wichtigkeit deines Wunsches klar wird, könnte es ihnen leichter fallen, ihn zu erfüllen, statt den bisherigen, "einfachen" Weg über materielle/finanzielle "Belohnung" zu gehen.

Dann probieren, beides miteinander zu verbinden. Sie möchten/können(?) aufgrund ihrer Situation nicht zu dir kommen, um das gemeinsame zu erleben, dann probier halt, das praktische, was sie sich wünschen, mit dem zu verbinden, was du dir wünschst. Wenn sie so absorbiert mit ihrem Leben sind, dann geh in die Initiative und pack sie ein, nachdem du deine "Arbeit" erledigt hast und mach was mit ihnen.

Wenn das alles nicht funktioniert, sie sich dem also explizit verweigern, obwohl sie um die Wichtigkeit für dich wissen, gleichzeitig aber ständig deine Hilfe wollen und du der Meinung bist, dass es kein temporäres Ungleichgewicht ist, bei dem du gerne bereit bist, etwas mehr zu investieren, dann mach es so, wie du gesagt hast und stehe nicht mehr in der Form zur Verfügung. Das muss ja kein Totalabbruch sein, sondern eben eine Reduzierung der Verfügbarkeit, um das Gefühl des Ausgenutztseins zu minimieren und wieder die "eigenen Regeln" durchgesetzt zu empfinden.

[–] Quittenbrot 6 points 1 week ago

Aber weißt du, was mich am meisten ankotzt? Es gibt gerade in Gaza eine erstaunlich dynamische Lage, wo Palästinenser selbst gegen die Hamas protestieren. Unter riesigem Risiko für das eigene Leben, mit enormem Mut. Öffentlicher Protest gegen eine mörderische Terrorgruppe - und das ist vielleicht der einzige Weg, um aus diesem Strudel der Gewalt im Nahen Osten rauszukommen. Davon hörst du nichts, dazu gibt es keine Solidaritätsbekundung. Man randaliert lieber in einem Unihörsaal und sprüht Hamas-Symbole.

Absolut. Aber das ist eben auch das Charakteristikum dieses vollkommen festgefahrenen Konflikts und der extrem festen Lagerbildung der jeweiligen Unterstützer. Da hat so ein rein "palästina-interner" Aspekt wie dieser Protest gegen die Hamas einfach keinen Raum, weil sich alle Kraft auf das Feindbild Gegenseite konzentriert. Umgekehrt, nur am Rand, ist das ja ebenso: nichts hält Netanyahu so die Kritiker vom Leib wie das gemeinsame Feindbild Gegenseite. Das manipulierende Spiel mit den Emotionen wird in diesem Konflikt sehr perfide betrieben.

[–] Quittenbrot 5 points 1 week ago

bricht mit dieser Darstellung gerade irgendwie ne Welt für mich zusammen.

Ich negiere die einfach und behandele sie mental als schlechte Fanart. Mein Bild bleibt unbeschädigt. :)

view more: ‹ prev next ›