this post was submitted on 23 Aug 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] cron 18 points 2 months ago (4 children)

Für ein Land wie Deutschland kommt mir das extrem wenig vor. Ich komm grob gerechnet auf 0,25% der möglichen Spender (man muss 16 Jahre alt sein).

Wobei da ja unklar ist, wieviele Leute einen Organspendeausweis aus Papier haben.

[–] corristo@programming.dev 24 points 2 months ago (1 children)

Ja da wird die Dunkelziffer recht hoch sein. Ich habe seit mehreren Jahren einen Organspendeausweis aus Plastik (den konnte man frueher kostenlos online bestellen), aber ich hatte noch nie von dem Online-Register gehoert und bin dementsprechend da auch nicht eingetragen.

[–] cron 17 points 2 months ago (3 children)

Zielführender als 80 Millionen Leute zum Einwilligen zu bringen wäre meiner Meinung nach eine Opt-Out Lösung wie in Österreich.

[–] Rooki@lemmy.world 10 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (4 children)

Dann kommt aber wieder die ethishe frage und ob man dann einfach die leute dazu zwingt dazu oder manche ja die angst, das weil sie organspender sind, das die schneller als "tod" erklärt werden. Natürlich könnte man ja dann aktiv opt outen, aber die aktivität macht doch eh keiner wie man hier ja auch sieht. Außerdem gibt es die gefahr der ausnutzung bei opt out lösung, z.b. das ein Krankenhaus einfach die ablehnung nachträglich ablehnt oder "nicht finden kann" => dadurch hat er ja nicht sich opt outed. Die Fälschung eines organspenderausweises ist etwas schwieriger.

Aber im Ende würde jemand sicherlich leben retten wenn er organspendet, ist aber halt eine ethische und psychologische frage für jeden einzelnen.

[–] Kissaki 7 points 2 months ago (1 children)

Du meinst sicher ethisch, nicht ethnisch?

[–] Rooki@lemmy.world 1 points 2 months ago

Ja, das meinte ich. Habs schon editiert

[–] Lemmchen 5 points 2 months ago (1 children)

Wenn es genügend Spender gibt, gibt es auch nicht den Druck Organe entnehmen zu "müssen'. Das Problem gibt es aktuell nur, gerade weil wir keine Opt-Out-Lösung und deswegen zu wenige Spender haben.

[–] SomeGuy69@lemmy.world 2 points 2 months ago

Verkaufen kann man die immer noch ans Ausland.

[–] cron 1 points 2 months ago

Die Angst, dass zu früh Organe entnommen werden, hab ich persönlich nicht. Ich sehe da für das Krankenhaus ein zu hohes Risiko, wenn eine solche Praxis nachweisbar wäre.

Wer mehr lesen möchte, kann ja mit dem Wikipedia-Artikel starten.

Dort ist auch eine große Liste nach Ländern. Zustimmungspflicht (Opt-In) und Widerspruchsregelung (Opt-Out) sind jeweils ca. gleich oft weltweit vertreten.

[–] Kissaki -1 points 2 months ago (1 children)

Natürlich könnte man ja dann aktiv opt outen, aber die aktivität macht doch eh keiner wie man hier ja auch sieht.

Das verstehe ich nicht. Wenn es der betroffenen Person nicht wichtig genug ist, wo ist dann das Problem?

Die Befürchtungen sind ja unbegründet. Und so lange das der Fall ist kann man die default-Bevorzugung sehr gut vertreten. Gerade weil es ja Gründe dafür gibt.

[–] Undertaker 2 points 2 months ago (2 children)

Dass es das Recht der Person ist und bleibt. Mit dem Argument könnte man vieles durchsetzen und auf Bequemlichkeit o. Ä. hoffen. Aber da es verwerflich ist, wird das nicht überall so gemacht

[–] Rooki@lemmy.world 2 points 2 months ago

Ja das wollte ich andeuten, einfach auf die Bequemlichkeiten von menschen hoffen und somit mehr spender bekommen auch wenn die persönlich das nicht wollten.

[–] Kissaki 1 points 2 months ago

Was meinst du mit, dass es das Recht der Person bleibt? Das bleibt es doch trotzdem.

Es gibt einige gesetzliche Zwänge die über die Unversehrtheit anderer hinausgehen. Weil es gesellschaftlich Sinn macht. Die Schulpflicht macht Sinn um Kinder zu schützen und stützen. Krankenkasse und Haftpflicht machen ebenfalls Sinn.

Was wäre an Organspende so anders? Man hat ja immer noch die Wahl. Aber was gesamtgesellschaftlich Sinn macht ist default-ja. Weil es uns allen direkten Nutzen bringt, und keine objektiven maßgeblichen Gegenargumente gibt. Die individuelle Wahl ist weiger frei.

[–] d_k_bo 1 points 2 months ago (3 children)

Ich konnte mich wegen organisatorischer Hüdden bisher noch nicht im Organspenderegister anmelden (Ausweis-PIN vergessen & noch keine Krankenversichertennummer (die kommt aber bald)). Zum Glück habe ich noch meine Plastikkarte (natürlich mit JA).

Ich bin mit der Umsetzung in Österreich nicht vertraut. Nehmen wir an, ein Opt-Out wäre nur etwa über dieses Register möglich, dann könnte ich von meinem Recht, eine Organspende zu verweigern, keinen Gebrauch machen. Selbst wenn für mich als Nutzer alles gut aussieht, müsste ich darauf vertrauen, dass dieses Opt-Out auch irgendwo ankommt. Eine Opt-Out-Regelung ist daher für mich nicht vertretbar.

[–] Lemmchen 3 points 2 months ago (1 children)

Da du einen Organspendeausweis mit dir führst, kannst du auch damit ohne Probleme "out-opten".

[–] d_k_bo 0 points 2 months ago

Außer man hat den grade nicht dabei, weil man etwa seinen Geldbeutel vergessen hat.

Die einzige zuverlässige Methode wäre dann eigentlich nur ein Tattoo o. ä.

[–] d_k_bo 1 points 2 months ago

KVNR kam heute an :D

[–] d_k_bo 1 points 2 months ago (1 children)

Ich könnte mich eher noch damit anfreunden, wenn man sagen würde, dass das Persönlichkeitsrecht nicht das Recht umfasse, zu entscheiden, was nach dem Lebensende mit dem übrigen Organ-, Gewebs- und Zellhaufen passieren solle. (Was letztendlich einer Organspendepflicht entspräche, jedoch aus einer anderen ethischen Sichtsweise.)

[–] cron 0 points 2 months ago (1 children)

Das ist mal eine kontroverse Aussage. Menschen haben ja durchaus oft recht konkrete Vorstellungen, was mit ihrem Körper nach dem Tod passieren soll.

[–] d_k_bo 3 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (1 children)

Ist es dann überhaupt noch ihr Körper, wenn sie nicht mehr existieren?

[–] superkret 3 points 2 months ago (1 children)

Dann stellt sich die Frage, wem der Körper nach deinem Tod gehört: Den Angehörigen oder dem Staat?
Intuitiv finde ich es logischer, dass die Angehörigen entscheiden dürfen.

[–] cron 4 points 2 months ago

Die Entscheidung von den Angehörigen zu verlangen ist halt auch schwierig. Es ist denk ich am Besten, wenn das schon vorab entschieden ist.

„Ihr Bruder ist gerade bei einem Motorradunfall gestorben, dürfen wir Herz, Leber und Niere entnehmen?“ klingt für mich schwierig.

[–] DarkThoughts@fedia.io 5 points 2 months ago

Habe keinen gültigen Perso und kann mich entsprechend nicht eintragen aber der klassische Organspendeausweis ist praktisch ganz vorn im Klarsichtfach, damit die gleich wissen, dass die mich komplett ausnehmen können. Muss mich aber mal um eine kurzgefasste Patientenverfügung kümmern, die ich mit dazu packen kann.

[–] sebsch@discuss.tchncs.de 4 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (1 children)

Ich hab das Ding unterschrieben im Geldbeutel. Bei einem Unfall ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass ich ihn direkt dabei habe. Zur Identifizierung muss der sowieso durchsucht werden. Jetzt erkläre mir bitte den Vorteil der sich durch eine zentrale Datenhaltung ergibt.

[–] cron 1 points 2 months ago (1 children)

Ich weiß nicht, ob eine der beiden Varianten einen klaren Vorteil hat. War nur verwundert, dass der Anteil der Onlineregistrierungen so niedrig ist.

[–] sebsch@discuss.tchncs.de 4 points 2 months ago

Naja diejenigen die sich bereits bereiterklärt haben ihre Organe zu spenden haben bereits die Karte im Geldbeutel. Wenn sie dadurch keine Vorteile und nur Nachteile haben, werden sie sich nicht zusätzlich registrieren

[–] horse 3 points 2 months ago

Bei mir hat's am elektronischen Personalausweis gehakt. Ich hatte die PIN nicht mehr und ich denke viele kennen oder nutzen diese Funktion auch nicht. Ich bin jetzt im Register drin, aber nur weil ich eh beim Amt war und bei der Gelegenheit die PIN zurückgesetzt habe.