Wissenschaft

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Community für Austausch zum Thema Wissenschaft.

Wikipedia: "Das Wort Wissenschaft [...] bezeichnet die Gesamtheit des menschlichen Wissens, der Erkenntnisse und der Erfahrungen einer Zeitepoche, welche systematisch erweitert, gesammelt, aufbewahrt, gelehrt und tradiert wird."

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"Nach­wuchs­for­sche­r:in­nen müssen weiter leiden" - Reform des WissZeitVG und Aufstiegsbafög sind "de facto gestorben" (taz)

https://taz.de/Bildungsversprechen-nach-Ampel-Aus/!6055809/

"Die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (#WissZeitVG), von der sich Angestellte an Unis bessere Arbeitsbedingungen erhofft hatten, sowie die Anpassung des „#Aufstiegsbafög “, über die junge Menschen in der beruflichen Ausbildung mehr Unterstützung bekommen sollten, [sind] vom Tisch. (...)

Die Obfrau der Grünen im Bildungsausschuss des Bundestags, Laura Kraft, bedauert, dass die beiden Vorhaben jetzt de facto gestorben seien. „Das ist sehr ärgerlich, dass wir das nicht mehr vor dem Koalitionsbruch hinbekommen haben“, sagt Kraft der taz. Umso mehr, da die Fach­po­li­ti­ke­r:in­nen von SPD, Grüne und FDP endlich auf der Zielgeraden für eine Einigung waren. Noch verbliebene inhaltliche Differenzen wollte man in einer letzten Verhandlungsrunde ausräumen, so Kraft. So war man sich beispielsweise einig, bei der Reform des WissZeitVG eine umstrittene Regelung für #Postdocs zu streichen.
Von Beginn an Kritik

Der BMBF-Entwurf sah hier vor, die Befristungshöchstdauer für promovierte Wis­sen­schaft­le­r:in­nen von sechs auf vier Jahre zu verkürzen. Ausnahmen wären dann nur noch mit einer fixen Zusage auf Entfristung möglich gewesen. Betroffene und Gewerkschaften kritisierten daran, dass der Entwurf die Hochschulen zu nichts verpflichtet, sondern im Gegenteil nur der Druck auf die For­sche­r:in­nen zunimmt, sich in noch kürzerer Zeit für eine Professur zu qualifizieren. Diese Kritik wurde erneut bei der ersten Lesung des Gesetzes Mitte Oktober im Bundestag laut.

Ohne diesen Passus könnte Kraft mit der Novelle gut leben. Dann hätte der Bundestag immerhin die positiven Punkte der Reform wie die erstmaligen Mindestvertragslaufzeiten für Promovierende (zwei Jahre) und Postdocs (drei Jahre), Verbesserungen für studentische Beschäftigte sowie die Ausweitung der familien- und pflegepolitischen Komponente verabschieden können. „Diese Chance ist jetzt leider dahin.“

Ebenfalls dahin ist vorerst ein Bund-Länder-Programm für mehr #Dauerstellen. Ein entsprechendes Konzept hatte der Haushaltsausschuss im Bundestag vor gut einem Jahr vom BMBF verlangt – als ergänzende Maßnahme zur WissZeitVG-Reform. Bis zu ihrem Rücktritt hat Stark-Watzinger jedoch kein Konzept vorgelegt, das den Namen verdient. Ein Blick in die Länder zeigt indes: Wenn der Bund nicht vorangeht, wird sich der finanzielle Spielraum kaum verbessern. #Hessen und #Berlin etwa haben die Hochschulbudgets für 2025 schon eingedampft.

Viele hoffen jetzt auf den #Wissenschaftsrat, der derzeit an Empfehlungen zur Personalstruktur an Unis arbeitet. Die zuständige Ausschussvorsitzende Birgit Spinath kündigte im taz-Interview an, ihr Fokus liege auf der Schaffung von mehr Dauerstellen. Sie wertete als positiv, dass die #Hochschulen sich für alternative Stellenkonzepte neben der Professur zunehmend offen zeigen – sofern Bund und Länder mehr Mittel bereitstellen.

Andreas Keller @AKellerGEW@mastodon.social von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält dies für Ausflüchte. Die Hochschulen könnten jetzt schon mehr tun. Eine Dauerstelle sei nicht wesentlich teurer als ein Zeitvertrag, und sogar mit Drittmitteln ließen sich Dauerstellen finanzieren, sagt Keller der taz. Die Forderung „Dauerstellen für Daueraufgaben“ werde die #GEW aber auch an die kommende Bundesregierung herantragen – und für eine Reform des WissZeitVG eintreten, das Befristungen grundsätzlich nur bis zur Promotion erlaubt."

@wissenschaft@feddit.org #Wissenschaft #Bildung #Arbeit #IchBinHanna

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submitted 1 week ago* (last edited 1 week ago) by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte heute vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 zu. Von den Preisträgern kommen zwei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, vier aus den Lebenswissenschaften, drei aus den Naturwissenschaften sowie einer aus den Ingenieurwissenschaften.

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submitted 2 weeks ago by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Wofür unser Körper gemacht ist – und wofür nicht

Auf einer Seite lesen: Blaupause Mensch

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Es werde Licht! Materialforschern ist es erstmals gelungen, Holz mit der Hilfe biolumineszierender Pilze zum Leuchten zu bringen. Das so entstandene Hybridmaterial gibt helles, grünliches Licht ab. Es könnte künftig in Designermöbeln und Schmuck verarbeitet oder als nachhaltige Straßenbeleuchtung eingesetzt werden, wie das Team berichtet. Vorher gibt es allerdings noch ein paar Hürden zu überwinden.

Paper: Taming the Production of Bioluminescent Wood Using the White Rot Fungus Desarmillaria Tabescens | PDF

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Experiment überprüft baumübergreifenden Kohlenstoff-Austausch über die Wurzelpilz-Netze

Nur ein Mythos ? Waldbäume sind über unterirdische Wurzelpilz-Geflechte miteinander verbunden und sollen darüber sogar kommunizieren und Nährstoffe austauschen. Doch ein Experiment widerlegt nun diese Vorstellung vom „Wood Wide Web“. Demnach gelangen kohlenstoffhaltige Nährstoffe zwar zu benachbarten Mykorrhiza-Pilzen, nicht aber in die Nachbarbäume, wie die Biologen ermittelten. Über das unterirdische Netzwerk kommunizieren demnach die Pilze, nicht aber die Bäume.

Paper: Ectomycorrhizal fungi of Douglas-fir retain newly assimilated carbon derived from neighboring European beech | PDF

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In China wurde die weltweit modernste Hypergravitationsanlage in Betrieb genommen. Das System kann Kräfte erzeugen, die tausendfach stärker sind als die Schwerkraft der Erde, und soll entscheidende wissenschaftliche Durchbrüche ermöglichen.

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Diese geometrischen Formen sind keine künstlerische Lichtinstallation, sondern kommen durch Süßwasser-Cyanobakterien der Art Oscillatoria lutea zustande. Sie nutzen Licht zur Photosynthese und lagern sich dort als Gruppe zusammen, wo für sie günstige Lichtverhältnisse herrschen. Dadurch entstehen komplexe und stabile Strukturen wie diese abstrakten Muster.

Paper: Collective self-caging of active filaments in virtual confinement | PDF

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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Spektakuläre Entdeckung: Am Grund des Toten Meeres haben Forschende einen völlig neuen Typ unterseeischer Schlote entdeckt. Sie können pro Tag um mehrere Zentimeter wachsen und bestehen komplett aus weißlichen Salzkristallen. Das Überraschende jedoch: Das Salz stammt nicht aus dem Wasser des Toten Meeres, sondern aus tiefen, tausende Jahre alten Salzschichten im Untergrund. Das Grundwasser löst diese Salze auf und tritt dann am Grund des Sees aus. Das erklärt auch ein weiteres geologisches Phänomen am Toten Meer.

Video: White smokers on the lake floor - Dauer: 3 min

Paper: A new type of submarine chimneys built of halite | PDF

Weiterer Artikel zum Thema:

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Für Raupen tödlich, für uns heilsam? Der parasitische „Zombiepilz“ Cordyceps militaris könnte sich als wertvoller Helfer gegen Krebs erweisen. Denn sein Inhaltsstoff Cordycepin hemmt das Wachstum und Streuen von menschlichen Krebszellen, wie eine Studie mit Zellkulturen und Mäusen nun bestätigt. Sie zeigt auch, wie der Insektenpilz dies bewirkt. Demnach hemmt das im Pilz enthaltene Cordycepin gleich zwei von Krebszellen genutzte Wachstumsfaktor-Signalwege – das unterstreicht sein Potenzial für die Krebsmedizin, wie die Forschenden erklären.

Paper: Cordycepin generally inhibits growth factor signal transduction in a systems pharmacology study | PDF

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NMDA Studie Die Abteilung für Allgemeine Psychologie und Experimentelle Klinische Psychologie der Uni Bonn sucht Versuchspersonen für eine spannende MRT-Studie! Hier (https://www.soscisurvey.de/nmda-screening/) finden Sie einen kurzen Fragebogen zu einer pharmakologischen fMRT Studie, die in Kooperation mit dem Life&Brain am UK-Bonn durchgeführt wird. Die Studie untersucht die Auswirkungen von Ketamin (Ketamin-Ratiopharm 500 Injektionslösung, Ratiopharm, Ulm, Germany) im Vergleich zu Placebo auf Augenbewegungen und Gehirnaktivität. Der Fragebogen überprüft die Ein-und Ausschlusskriterien.Sie finden dort außerdem nähere Infos zur Studie. Kommen Sie in Frage, werden Sie zur genaueren Überprüfung der Kriterien zu einem 90-minütigen Screening-Termin eingeladen. Bei einem separaten Erhebungs-Termin erfolgt dann eine MRT-Untersuchung bei gleichzeitiger Ketamin- oder Placebo-Gabe am Life&Brain am UK-Bonn. Diese dauert insgesamt etwa 3 Stunden. Versuchspersonen können für die Teilnahme 75€ Aufwandsentschädigung erhalten. Sofern gewünscht, erhalten Sie außerdem anatomische Aufnahmen Ihres Gehirns.

Für die Studie gelten folgende Einschlusskriterien:

  • 18-50 Jahre alt
  • gesund
  • rechtshändig
  • nicht-rauchend
  • keine Medikamenteneinnahme
  • Bereitschaft zur Einnahme von Ketamin (Ketamin-Ratiopharm 500 Injektionslösung, Ratiopharm, Ulm, Germany)
  • keine Klaustrophobie oder Nadel-/ Spritzenphobie
  • MRT-geeignet
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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Das poröse Material, ein sogenanntes kovalentes organisches Gerüst (Covalent Organic Framework, COF), absorbiert Kohlendioxid aus der Luft. [...] 200 Gramm davon entziehen der Luft 20 Kilogramm Kohlendioxid – das entspricht in etwa der Menge, die ein Baum an Kohlendioxid aufnimmt.

[...] Vorteil sei, dass es nicht durch Wasser oder andere Verunreinigungen geschädigt wird, was eine der Beschränkungen der bestehenden DAC-Methoden ist.

DAC = "Direct Air Capture"

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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Flink verstanden: Das menschliche Gehirn verarbeitet kurze Sätze schneller als einzelne Wörter. Bereits nach 127 Millisekunden erkennt unser Denkorgan vollständige Satzstrukturen. Um ungeordnete Wortlisten zu verstehen, braucht es hingegen länger, wie Forscherinnen herausgefunden haben. Demnach hilft die Satzstruktur dem Verständnis.

Paper: Language at a glance: How our brains grasp linguistic structure from parallel visual input | PDF

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Das [KI-]Tool heißt "LucaProt" und funktioniert ähnlich wie ChatGPT - nur anstatt Sprache analysiert die KI RNA-Sequenzen. Insgesamt wurden Probendaten von rund 1.600 Standorten aus verschiedenen Ökosystem-Typen weltweit untersucht, die in öffentlichen Datenbanken zugänglich sind. Ob in heißen Quellen, dem antarktischen Eis, Waldböden oder Meeressediment - überall hat "LucaProt" Hinweise auf RNA-Viren gefunden.

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submitted 2 months ago by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Kluge Netzwerker: Pilze haben kein Gehirn, zeigen aber dennoch Anzeichen von einfacher Intelligenz. Sie erkennen beispielsweise Muster und Anordnung von Nahrungsquellen in ihrer Umgebung und richten ihre Mycelfäden danach aus, wie Forscher herausgefunden haben. Demnach verarbeiten Pilze mithilfe ihres Mycels Informationen über ihre Umgebung und treffen bei ihrem Wachstum passende Entscheidungen – ein Zeichen für „basale Kognition“.

Paper: Spatial resource arrangement influences both network structures and activity of fungal mycelia: A form of pattern recognition? | PDF

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Gängige Hypothese widerlegt: Eine der häufigsten Mutationen im Buchstabencode unseres Erbguts entsteht meist anders als bisher angenommen. Der Austausch der DNA-Base Cytosin ( C ) durch Thymin ( T ) kommt demnach nicht nur durch eine zufällige chemische Reaktion zustande, sondern vor allem durch Fehler bei der Zellteilung. Schuld ist offenbar ein Enzym, das die DNA kopiert und dabei Kopierfehler normalerweise erkennt und beseitigt. Doch an bestimmten Stellen „stolpert“ dieses Enzym, wie Forscher in „Nature Genetics“ berichten. Die Erkenntnisse könnten nun die Krebsforschung voranbringen.

Paper: Human DNA polymerase ε is a source of C>T mutations at CpG dinucleotides | PDF

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submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by marv99 to c/wissenschaft
 
 

Alternativer Link @Archive.ph

Bald wird es kaum noch eine Forschungsarbeit geben, die auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz verzichtet. Doch blindes Vertrauen auf das vermeintliche Zaubermittel rächt sich.

Eine Folgerung aus den aufgedeckten Missständen drängt sich auf: Den Artikeln, die sich auf ML-Resultate berufen, sollten konkrete Angaben zu den verwendeten Algorithmen, zu den Trainingsdaten und zur Lernmethodik beigefügt werden. Hinderlich ist freilich, dass die gängigsten KI-Modelle kommerziell angeboten werden und aus ihrem Innenleben ein patentgeschütztes Geheimnis machen.

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Stressreaktion: Bakterienkolonien bilden manchmal spektakuläre geometrische Muster aus konzentrischen Kreisen. Wie diese entstehen, haben Biologen mithilfe von Computersimulationen aufgeklärt. Demnach bremsen die Bakterienzellen ihr Wachstum absichtlich, wenn sie zu wenig Platz und zu viele Nachbarn haben, um Spannungen und Stress zu reduzieren. Das Wissen um diese biophysikalischen Mechanismen könnte künftig helfen, die Ausbreitung von Krankheitserregern zu drosseln.

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Wissenschaftlicher Hintergrund (PDF): Computational protein design and protein structure prediction

Weiterer Artikel zum Thema:

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Der Medizin-Nobelpreis 2024 geht an zwei US-Forscher, die eine entscheidende Frage der Genetik geklärt haben: Wie kann unser Körper so viele verschiedene Zellen und Gewebe bilden, obwohl alle Zellen die gleiche DNA in sich tragen? Einen dafür wichtigen Prozess haben Victor Ambros und Gary Ruvkun durch ihre Forschung an Fadenwürmern entdeckt. 1993 fanden sie heraus, dass kurze RNA-Stücke, sogenannte microRNA, die Produktion von nicht benötigten Proteinen blockieren – und dass unser Erbgut tausende Gene für solche Mikro-RNAs enthält.

Älterer Post zum Thema:

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