Unklar: Ent-Bürokratisierung und Digitalisierung (schon gut, aber wie beschleunigen??)
Aufhören dumme Scheindiskussionen zu führen, wäre -wie bei fast allem in Detuschland- ein Anfang. Dann endlich Geld investieren. Wir haben die mit Abstand geringste Rate an angestellten im öffentlchen Dienst, und dabei ist selbst die Bezahlung noch unterdurchschnittlich. Auf der anderen Seite stehen absurde Boni und Pensionsbezüge für "Altbestände".
Das Ergebnis: Viel Unterbesetzung, weil niemand neu in dem Job anfangen will. Dazu kommt teilweise noch wenig Motivation zu arbeiten beim vorhandenen Personal, weil man ist ja gut abgesichert und der tatsächliche Job ist dank Unterbesetzung mies. Vorallem aber kein Fachpersonal für Digitalisierung. Man findet niemanden, wenn es oft nur temporär zum Umstellung der Prozesse ist, denn dann tut sich niemand die schlechte Bezahlung ohne die spätere Absicherung an. Und so sollen dann die überlasteten vorhandenen Mitarbeiter, von denen so mancher eh lieber nur noch die Zeit zur Pension absitzt die Digitalisierung parallel zum laufenden Betrieb stemmen... das wird nie funktionieren. Und selbst wenn die das irgendwie hinkriegen, sind altertümliche Prozesse, nur jetzt halt am Computer durchgeführt, keine echte konstruktive Digitalisierung.
Und statt das Problem zu lösen durch bessere Bezahlung und Einstellung von Fachpersonal gezielt für den Job gibt es in Deutschland nur das gegenteilige Narrativ. Wir müssen noch mehr sparen, weil wir viel zu viel Bürokratie haben! Ist völliger Schwachsinn und ein Blick in Statistiken zeigt einem deutlich, was die Länder, die man immer als gutes Beispiel für moderne und digitale Bürokratie heranzieht, anders machen: bis zu 4-5x soviele Angestellte pro Kopf bei besserem Lohn. Wenn die Digitalisierung dann mal läuft, spart man letztendlich 'ne Menge Geld. Aber wie immer in Detuschland wird halt erst kaputtgespart und dann gewundert, warum es nicht funkitoniert. Und die verfechter von Deregulierung erzählen laut ihre Märchen von der überbordenen Bürokratie, obwohl es oft eben gar nicht am bürokratischen Aufwand liegt, sondern an der Überlastung der Behörden, die alles verzögert.
Das ist nicht unweigerlich sondern Symptom eines defekten Renten-, Sozial- und Wirtschaftssystems.
Die Geschichte von den immer weniger Arbeitern, die immer mehr Rentner versorgen müssen, klingt nur so lange stimming, bis man sich mal die tatsächliche Entwicklung der Wirtschaft anguckt. Da gleicht die extrem gestiegene Produktivität nämlich problemlos die geringere Zahl der Arbeitskräfte mehr als aus. Was auch nur natürlich ist dank Technisierung und steigenden Automatisierung... das passiert schon seit dem Beginn der Industrialisierung ständig. Komischerweise ist damals niemand auf dem massiven demographischen Wandel im Arbeitsmarkt herumgeritten, als Kinder plötzlich nicht mehr arbeiten mussten und eine Person eine Familie ernähren konnte.
Nur hängen Renten und Sozialversorgung eben inzwischen nicht an dem, was erwirtschaftet wird, sondern an den Löhnen, die immer mehr von der Wirtschaftleistung entkoppelt wurden, um den Gewinn nach oben zu scheffeln.