General_Effort

joined 8 months ago

Ronald Reagan?!? The Union President?!

/Doc Brown

Dann sollte man das auch so benennen, als eine statistische Methode, Daten anders auszuwerten. Aber nicht als “Künstliche Intelligenz”

Ich versuche mal, das ein bisschen zu vermitteln.

Machine Learning (ML) benutzt häufig statistische Methoden. Es gibt also zwangsläufig eine gewisse Überlappung mit der Statistik. Aber nicht alles beim maschinellen Lernen kommt aus der Statistik. Die neuronalen Netze, die man für Sprachmodelle benutzt, sind von der Biologie (und teils von der Physik) inspiriert. Es ist also ein Unterschied.

KI umfasst ML und noch einige weitere Sachen. ZB hat die KI-Forschung früher sehr hart daran gearbeitet, Schachcomputer zu programmieren. Schach ist schließlich etwas, das Intelligenz erfordert.

So langsam reift die Erkenntnis heran, dass KI nur ein stochastischer Papagei ist.

Das wird meist über Sprachmodelle gesagt, vulgo Chatbots. Die beruhen auf künstlichen neuronalen Netzen, sind also von der Biologie inspiriert. Genau wie Menschen neigen sie dazu, Aussagen oder Slogans zu wiederholen, die sie nicht verstehen. Genau wie Menschen können sie aber durchaus ein tieferes Verständnis entwickeln.

Hier ein kleiner Kommentar von FEFE, der meine Sichtweise gut zusammenfasst.

Da geht es um Bilderkennung, allgemeiner Mustererkennung. Sowas geht mit und ohne ML, aber ohne natürlich nicht nur sehr schlecht. Der Ausdruck KI ist auch praktisch, weil technische Details offen gelassen werden.

Das ist kein predictive Policing. Es geht darum, Menschen zu erkennen, die (verbotene) Waffen tragen oder polizeilich gesucht werden. Man könnte auch Menschen erkennen, die sich verdächtig verhalten, vielleicht mit dem Gedanken spielen, sich vor einen Zug zu stürzen.

So was wie mit dem mutmaßlichen Terroristen, den sie letzte Woche gefunden haben, der dann keiner war. Das war noch nicht mal eine KI.

Genau. Wie ich sagte, man muss aufpassen mit der Kritik.

Der Artikel ist eben nicht gut.

Eine Straftat setzt Vorsatz voraus. Man kann kein Verbrechen aus Versehen begehen. Fahrlässigkeit ist nur strafbar, wenn es explizit im Gesetz steht und meint dann auch eher eine ziemlich vorsätzliche Fahrlässigkeit.

Verleumdung ist kein Fahrlässigkeitsdelikt. Außerdem wäre die Frage dann, wer eigentlich die Schuld trägt: der Hersteller oder der Benutzer. Ich habe auch Zweifel, ob der Tatbestand überhaupt erfüllt ist. Normalerweise macht eine Person eine verleumderische Behauptung, mindestens einer anderen Person gegenüber. Hier hat man nur eine einzelne Person und einen Computer.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 2 days ago (2 children)

Kann man so eigentlich nicht sagen. Der Begriff "KI" umfasst sehr viele Ansätze. Von einem System kann man nicht sprechen.

Bei predictive Policing geht es darum, Zusammenhänge zwischen bekannten Fakten und zukünftigen Verbrechen zu erkennen. Traditionell gibt es dafür die menschliche Erfahrung. Seit vielen Jahrzehnten benutzt man auch statistische Methoden. KI-Ansätze kann man in diesem Zusammenhang als statistische Methode begreifen. Man kann wahrscheinlich noch für die nächsten Jahre davon ausgehen, dass KI-Methoden dieselben bekannten Schwächen haben wie Statistik. In der Zukunft mag sich das ändern.

Die menschliche Erfahrung hat grundlegend dieselben Probleme wie die Statistik, aber es kommen noch ganz eigene, menschliche Schwächen dazu. Im Zweifel sollte man sich lieber auf die Statistik verlassen, als auf die Meinung eines Kriminalers. Wenn man neue Methoden kritisiert, muss man aufpassen, dass man nicht den falschen Eindruck erweckt, sie seien den alten überlegen.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 2 days ago (4 children)

KI ist ein weites Feld. Wenn von KI in der Strafverfolgung die Rede ist, meint das keinen Chatbot.

[–] General_Effort@lemmy.world 2 points 2 days ago

Dass die Anbieter anfangs nicht viel deutlicher auf die Unzuverlässigkeit hingewiesen haben, hielt und halte ich für problematisch. Ich weiß nicht, ob man überhaupt jetzt schon davon ausgehen kann, dass das zu allen Leuten vorgedrungen ist.

Ich bin aber vor allem enttäuscht, dass der ÖRR hier so emotionalen Clickbait fährt, statt Aufklärung zu betreiben.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 5 days ago (1 children)

Grundsätzlich hätten die Schriften also schon anders eingebunden werden müssen. Das ist auch ein Punkt, der mir bei allen Diskussionen um Abmahnungen auf gewerblicher Ebene zu kurz kommt. Halt dich einfach an die Regeln, dann wirst du auch nicht abgemahnt. Dass das für Verbraucher schwierig ist, ist klar. Von Unternehmen erwarte ich das aber.

So hatte das Landgericht München geurteilt, was dann für die Abmahnungen benutzt wurde. Ich weiß nicht, ob das für Fachleute abzusehen war. Naiv würde man ja meinen, dass man nicht von der DSGVO betroffen ist, wenn man keine Daten sammelt. Früher hat man den Leuten auch beigebracht, das so zu machen.

Ob das rechtlich wirklich abzusehen war, wage ich zu bezweifeln. Datenverarbeitung ist erlaubt, wenn man ein berechtigtes Interesse daran hat, zB Marketing. Von daher hätte ich auch nicht mit so einer engen Auslegung gerechnet. Aber ich bin natürlich kein Jurist. Vielleicht wäre denen das klar gewesen, aber die wissen dann nicht, was auf technischer Ebene passiert.

Man dürfte eigentlich gar keine externen Links setzen, also zu Servern, die man nicht kontrolliert. Wenn, dann nur über den Umweg über einen Warnhinweis, der auch den Referer so weit möglich verschleiert. Ich weiß nicht, ob nur Noreferrer setzen rechtssicher reicht, aber Warnung müsste eigentlich in jedem Fall sein.


Zur Funktion von feddit kann ich nichts sagen.

Es ging mir eigentlich nur um den politischen Aspekt. Feddit und andere Instanzen sind nicht DSGVO-konform. Wenn das mal richtig durchgesetzt wird und die Server allesamt von Bußgeldern versenkt werden, wie wären dann wohl die Reaktionen? Würdest du dann sagen, dass du von Social-Media-Betreibern erwartest, dass die sich an die Regeln halten? Ich denke, außerhalb des Fediversums wäre das eine verbreitete Einstellung. (Und dann gibt's da noch das GdD/DSA und ich weiß nicht was noch alles. Ich weiß nicht, wie man das in den Griff kriegt.)

Ein Unternehmen ist zB ein Klempner. Ein Handwerksmeister mit ein paar Gesellen, der sein Angebot und Kontaktdaten im Internet hat, wie früher in den Gelben Seiten. Klein- und Kleinst-Unternehmen gibt es tausendfach mehr als Großkonzerne. Rein im Prinzip ist es schon fair, dass man von technikaffinen Leuten, die freiwillig eine Website betreiben, mehr verlangt.

[–] General_Effort@lemmy.world 2 points 6 days ago (1 children)

Hmm. Sollte ich den Beitrag löschen?

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 1 week ago (3 children)

Welches Land wäre denn der Musterschüler?

Ja politisch ist das kein Bringer, das bedingt ja dann die schlechte Ausstattung und dass man zb keine automatisierten Tools hat, um flächendeckend enforcement zu betreiben.

Die Abmahnmasche um Google Fonts war ein Anwalt und sein "Mandant". Es braucht keine große Ausstattung für sowas. Aber sowas würde halt in großer Zahl Leute treffen, die sich keiner Schuld bewusst sind. Die meisten würden mangels Technikkenntnissen wohl nicht verstehen, wovon die Rede ist. Und von den Technikkundigen, würden es wohl die meisten für blanken Unsinn halten. Ich wäre aus allen Wolken gefallen. Nach der Auslegung ist Feddit.org erst recht nicht konform. Föderiert mit nicht-EU Instanzen. Naja, das ist allerdings auch eine Ecke härter als was vom Google CDN einzubinden.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 1 week ago (5 children)

Klar, die Datenschützer müssten eigentlich ähnlich aufgestellt sein wie der Zoll oder die Ordnungsämter, um Überraschungskontrollen in den Betrieben durchzuführen. Politisch ist das halt kein Bringer.

Der "halbseidene Anwalt" hatte automatisiert nach nicht konformen Seiten gesucht. Es gab Ärger, weil die Abmahnungen schlicht gelogen waren.

Die Behörden könnten genau so automatisiert suchen und Bußgelder schicken. Ich vermute eher, dass hier der politische Wille fehlt, als dass es fehlende Kapazität ist. Wenn reihenweise kleine Handwerksbetriebe oder Mittelständler Bußgelder kriegen, weil die Seite nicht richtig konfiguriert war, dann wird sich der Unmut stark rumsprechen. Die einflussreichen Presseverlage mögen die DSGVO ja eh nicht, weil es die Einnahmen schmälert.

[–] General_Effort@lemmy.world 1 points 1 week ago (7 children)

Häh? Die Datenschutzämter verteilen doch ständig Bußgelder. Klagen kann auch jeder. Das Google-Fonts-Urteil war, weil irgendeine Privatperson geklagt hat. Danach dann eine Abmahnwelle.

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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by General_Effort@lemmy.world to c/kintelligenz
 

Was hier am Ende des Rechtsstreits entschieden wird, wird auch Auswirkungen auf die Arbeit von Wikimedia haben, gerade was unsere Arbeit in der Softwareabteilung mit Open-Source-Communitys betrifft.

 

Is it even for real?

 
 

The key problem is that copyright infringement by a private individual is regarded by the court as something so serious that it negates the right to privacy. It’s a sign of the twisted values that copyright has succeeded on imposing on many legal systems. It equates the mere copying of a digital file with serious crimes that merit a prison sentence, an evident absurdity.

This is a good example of how copyright’s continuing obsession with ownership and control of digital material is warping the entire legal system in the EU. What was supposed to be simply a fair way of rewarding creators has resulted in a monstrous system of routine government surveillance carried out on hundreds of millions of innocent people just in case they copy a digital file.

 

cross-posted from: https://lemmy.world/post/16324188

The Mozilla Builders Accelerator funds and supports impactful projects that are vital to the open source AI ecosystem. Selected projects will receive up to $100,000 in funding and engage in a focused 12-week program.

Applications are now open!

June 3rd, 2024: Applications Open
July 8th, 2024: Early Application Deadline
August 1st, 2024: Final Application Deadline
September 12th, 2024: Accelerator Kick Off
December 5th, 2024: Demo Day
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