this post was submitted on 31 Oct 2024
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Deutschland

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[–] ladicius@lemmy.world 37 points 3 weeks ago (2 children)

Wie die da blöd um den heißen Brei reden...

Die reden eigentlich über Homeoffice bei Arbeitsunfähigkeit, wollen also Arbeitnehmer quasi verpflichten, trotz irgendeines medizinischen Problems ihre Arbeitsleistung weiter zur Verfügung zu stellen. Und womöglich soll in Berufen, in denen Homeoffice nicht geht, Druck ausgeübt werden, damit man trotzdem "ein paar Stunden" reinkommt, "so schlimm ist ja wohl nicht".

Nein. Solche Bullenscheiße muss man nach allen Erfahrungen mit der "kleiner Finger, ganze Staatskasse"-Mentalität der deutschen Arbeitgeber rundheraus ablehnen. Die geforderte Abschaffung der aus Medizinersicht und auch einfach nach gesundem Menschenverstand sinnvollen telefonischen Krankmeldung (die Erkrankten stecken ja nicht nur im Büro, sondern auch in der Praxis ihre Mitmenschen an) spricht ebenfalls Bände - die Unternehmer wollen den ohnehin schon immensen Profit weiter auf dem Rücken, Familienleben und Gesundheit der Arbeitnehmer steigern, ohne Rücksicht auf Verluste.

Nein. Wer krank ist, bleibt von der Arbeit weg. Fertig. Lasst euch nicht dumm schwätzen von den Ausbeutern.

[–] homoludens 25 points 3 weeks ago (1 children)

Und: wenn ich z.B. erkältet bin, hilft ausschlafen. Was nicht hilft: zeitig aufstehen, um ohne Termin stundenlang im Wartezimmer zu sitzen.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 18 points 3 weeks ago

Immerhin kannst Du im Wartezimmer mit den Mitinsassen Krankheitserreger tauschen, da haben dann alle was davon...

[–] foopac@discuss.tchncs.de 17 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago)

Ist auch generell behämmert. Man ist ja nicht nur weg von der Arbeit um andere nicht anzustecken, sondern auch weil der Körper nicht fit genug ist um Arbeitsleistung und Immunsystemkriegswirtschaft gleichzeitig zu wuppen.

Die Watte die ich im Kopf hab wenn ich krank bin lässt mich mit oder ohne Home-Office wie ein Zombie vor dem PC sitzen.

[–] Tiptopit 22 points 3 weeks ago (1 children)

Seh ich irgendwie nicht so.

Entweder ich bin zu krank um zu arbeiten oder ich arbeite. Bin ich ansteckend und mein Arbeitgeber erlaubt kein Home-Office im Maße, dass ich trotzdem arbeiten kann oder ist Home-Office nicht möglich, bin ich zu krank, um zu arbeiten. Da ist sich der Arbeitgeber dann selbst schuld.

[–] rumschlumpel 4 points 3 weeks ago (2 children)

Bei Depression oder Burnout-Gefährung kann es oft helfen, eben nicht nach diesen ganz-oder-garnicht-Ansatz zu handeln.

[–] Tiptopit 3 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago)

Ich sehe den Punkt, bin mir aber nicht sicher, ob ich da mitgehen würde. Die Frage, die ich mir da eher stelle ist, ob da eine Krankschreibung überhaupt ein probates Mittel ist. Gibt ja durchaus sowas wie das Recht auf Teilzeit und auch das Recht nach einer bestimmten Zeit wieder zur Vollzeit zurückzukehren.

Ich frage mich dann an der Stelle auch wie das laufen soll, wenn die Depression zum Beispiel ein sehr langfristiges Problem ist. Schreibt der Arzt dich dann im Extremfall über Monate teilzeitkrank? Zahlt dann nach 6 Wochen trotzdem der Arbeitgeber? Der Staat?

Dass weniger Arbeiten bei dem Problemen helfen kann, klar. Aber hier geht's nur darum Fehlzeiten zu stutzen, um kurzfristig mehr Gewinn aus der Arbeitskraft zu schöpfen.

[–] Don_alForno 1 points 2 weeks ago

Wenn du krankgeschrieben bist, heißt das nicht, dass du nicht vorzeitig wieder arbeiten gehen darfst, wenn es dir früher als gedacht besser geht. Die Flexibilität, die du dir wünschst, hast du bereits.

Hier geht es darum, dass Arbeitgeber das einfordern könnten, weil "ist ja nur ein bisschen Husten".

[–] kaida 15 points 3 weeks ago (1 children)

Puh, schwierig… Einerseits fände ich es gut, wenn ich mich nicht immer einen ganzen Tag krankmelden müsste. Ich habe chronische Depressionen und melde mich seit Jahren ca. 2-8x pro Monat krank - immer nur einzelne Tage oder auch mal zwei. Erst bei drei Tagen muss ich eine AU vorlegen. Ich muss dann um 9 Uhr entschieden haben, ob ich mich für den Tag krank melde oder nicht… Manchmal ist es aber morgens besonders schlimm und ab mittags ginge es eigentlich zu arbeiten. An diesen Tage fände ich es gut, wenn ich dann auch 2-3h (im Home Office) arbeiten dürfte (ich WILL ja arbeiten, es gibt mir Struktur und Beschäftigung, manchmal geht es aber einfach nicht), aber mein AG sagt das Gesetz erlaube kein teilzeitkrank.

Andererseits, so wie es da beschrieben steht, ist es maximal kacke. Mit Infektionen sollte man überhaupt nicht arbeiten. Außerdem verstehe ich das so, dass man schon vorher wissen muss, wie lange man arbeitsunfähig ist?! Weil ja der Arzt bestimmte Stunden aufschreiben muss..? Woher soll man das denn vorher wissen? Was, wenn man 4h krankgeschrieben ist und es danach doch noch nicht geht… soll man dann am gleichen Tag schon wieder zum Arzt? Wie soll man sich denn da erholen?
Ich befürchte, das wird nur von windigen Arbeitgebern genutzt um den kranken Arbeitnehmer unter Druck zu setzen so schnell wie möglich an den Arbeitsplatz zurückzukehren :(

[–] django@discuss.tchncs.de 4 points 3 weeks ago

Ich hatte einen ähnlichen Gedanken wie du, bei mir ist es gelegentliche Migräne mit Aura.

Für diese Fälle scheint das aber, wie du schon bemerkt hast, nicht gedacht zu sein. 😒

[–] Saleh 14 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago)

Finde den Übergang von Wiederenngliederung zu "Bagatellinfekten" schräg. Abgesehen davon ist "Bagatellinfekte" auch so ein Wort mit dem man nach Corona nicht um sich werfen sollte.

Wiedereingliederung ist eine geplante und hoffentlich durchdachte Maßnahme, die auch ärztlich begleitet wird. Das ist was ganz anderes als "Arzt guckt kurz in den Rachen und hört mal mit dem Stetoskop".

[–] rumschlumpel 14 points 3 weeks ago

Für psychische oder chronische Erkrankungen könnte das durchaus hilfreich sein. Man muss ja nicht immer erst abwarten, bis die Leute komplett am Boden sind, es gibt viele Beschwerden bei denen man viel erreicht indem man halt weniger arbeitet. Ich denke da z.B. an Burnout oder Depressionen, aber auch körperliche Leiden wie diverse Rücken- oder Gelenkprobleme profitieren von mäßiger Bewegung.

Bei Wiedereingliederungsmaßnahmen ist es normal, dass man erstmal mit ein paar Stunden Arbeit pro Tag anfängt, warum damit warten bis die Leute überhaupt nicht mehr können?

[–] D_a_X 12 points 3 weeks ago (3 children)

Das mit der stundeweisen Krankschreibung funktioniert nur, wenn Handauflegen zur spontanen Heilung führt und das in den Leistungsumfang der kranken Kassen aufgenommen wird.

[–] voodoocode 8 points 3 weeks ago (1 children)

Vielleicht gibt's ja kurzzeitige Wunderdrogen. Zahlt die Kasse den Stern von Super Mario?

[–] D_a_X 9 points 3 weeks ago (2 children)

Wäre der Pilz nicht besser?

[–] voodoocode 8 points 3 weeks ago

Kommt auf den Job an

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 3 points 3 weeks ago

Pils vielleicht? Der Wahnsinn ist doch nur noch im Suff zu ertragen.

[–] rumschlumpel 6 points 3 weeks ago

Es macht dann Sinn, wenn die Krankheit nicht ansteckend ist (z.B. psychische Erkrankungen) und noch nicht bzw. nicht mehr so weit fortgeschritten sind, dass man komplett arbeitsunfähig ist. Gerade bei psychischen Problemen ist es oft so, dass die Isolation durch komplette Krankschreibung eher kontraproduktiv ist, zumal es die Schwelle dafür sich Hilfe zu holen erhöht. Bei Wiedereingliederungsmaßnahmen funktioniert es ja, warum nicht schon halbtags "krank" sein bevor man völlig am Boden ist?

[–] rustydrd@sh.itjust.works 4 points 3 weeks ago

Eine handvoll Globuli, dann geht es in 5 Min. gleich wieder.

[–] aktenkundig@discuss.tchncs.de 9 points 3 weeks ago (1 children)

Die meisten hier sehen das negativ, aber ich (als 90% im Home-Office arbeitender Angestellter) finde das gut. Der Heilungsprozess ist ja meist, z.B. bei einer Grippe, kontinuierlich und nicht abrupt.

Und die Gefahr, dass da Druck ausgeübt wird, trotz tatsächlicher Arbeitsunfähigkeit zu arbeiten sehe ich nicht. Ärzte sind meiner Erfahrung nach ja nicht geizig mit Krankschreibungen.

[–] Tiptopit 2 points 3 weeks ago (1 children)

Es zwingt dich ja keiner dazu bei einer Krankschreibung nicht zu arbeiten. Gerade im Home-Office kann man ja gut weiterarbeiten, solange man leistungsfähig genug ist und das der Genesung nicht im Wege steht. Von daher sehe ich da den Zweck in diesem Fall nicht so ganz.

[–] aktenkundig@discuss.tchncs.de 6 points 3 weeks ago (2 children)

Ich dachte, sobald man anfängt zu arbeiten hat man die Krankschreibung sozusagen selbstständig aufgehoben, darf also den nächsten Tag nicht wieder halb arbeiten. Kann mich da aber täuschen.

[–] Tartufo@lemmy.world 6 points 3 weeks ago (1 children)

Ich verstehe was die TK hier ( https://www.tk.de/firmenkunden/service/fachthemen/versicherung-fachthema/trotz-krankschreibung-arbeiten-2170222 ) dazu schreibt so, dass man trotz Krankschreibung schon arbeiten darf. Der Chef hat aber seine Fürsorgepflicht und kann (muss ggf. sogar) dem einen Riegel vorschieben, wenn das die Genesung gefährden könnte. Mit einer Teilzeit-Krankschreibung würde man das "Chef muss OK geben" umgehen.

[–] aktenkundig@discuss.tchncs.de 4 points 3 weeks ago

Ah ja, danke.

Auch versicherungsrechtlich ergeben sich keine Bedenken gemäß den Regelungen für die Unfallversicherung in §§ 2 Abs. 1 Nr.1 sowie 8 Abs. 2 SGB VII und für die Krankenversicherung in § 5 Abs. 1 Nr. 1 SGB V.

Gut zu wissen. Hatte immer das Gefühl in einer Grauzone zu agieren, wenn ich an dringenden Meetings teilgenommen habe.

[–] Tiptopit 4 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) (1 children)

Vielleicht noch ergänzend zu dem was @tartufo@lemmy.world geschrieben hat:

https://www.tk.de/firmenkunden/service/fachthemen/versicherung-fachthema/nochmal-aufgegriffen-arbeiten-trotz-au-2172160

Man kann auch wieder krank sein, das macht die Sache nur eventuell für deinen Arbeitgeber komplizierter.

[–] ceiphas@lemmy.world 5 points 3 weeks ago

Ich fände das als Krankschreibung für bspw. Einen Arzttermin zur Vorsorge oder Nachsorge sinnvoll. Wer krank ist sollte auch keinen halben Tag arbeiten müssen.