this post was submitted on 16 Sep 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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[–] Takios@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Ich kann nicht mehr ich will nicht mehr...

[–] Muetzenman@feddit.de 0 points 1 year ago

... ich halte das alles einfach nicht mehr aus.

[–] dummbatz@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Besonders passendes Zitat, da wir offenbar auf österreichische Verhältnisse zusteuern

[–] Anekdoteles@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich kenne mich mit den bergbayrischen Verhältnissen nicht aus, magst du die mal kurz teasern?

[–] dummbatz@feddit.de 0 points 1 year ago

Die FPÖ war schon mehrfach an Regierungen beteiligt und führt in aktuellen Umfragen auch mal wieder

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[–] Anekdoteles@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Wyld, dass die AfD-Anhänger diejenigen sind, die am stärksten soziale Ungerechtigkeit monieren. Die glauben wohl, dass es eine soziale Ungerechtigkeit sei, wenn der Fahrradverkehr plötzlich in der Straßengestaltung nicht mehr wegignoriert wird und meinen das damit, oder?

[–] mackpack@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Wir sehen und fühlen seit Jahrzehnten, dass die soziale Ungleichheit immer weiter steigt. Reiche werden reicher, Arme ärmer und die Mittelschicht schrumpft. In dieser Zeit waren Union, SPD, Grüne und FDP an Bundesregierungen beteiligt und keine dieser Parteien war fähig oder willens den Trend aufzuhalten. Ergo ist auch keiner dieser Parteien zu vertrauen, wenn sie vor der nächsten Bundestagswahl behaupten sie wollten sich stärker gegen soziale Ungleichheit einsetzen.

Die AfD ist sicher nicht die Lösung, aber ich kann den Impuls irgendeine Partei zu wählen, die den "einfachen Bürger" nicht die letzten 40 Jahre lang verraten hat, definitiv verstehen.

[–] Helix@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Aber warum dann nicht die Linke? Die kümmern sich ja tatsächlich. Meiner Meinung nach sollten die Linken deutlich mehr Populismus betreiben.

[–] mackpack@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Die Linke ist die einzige etablierte Partei der ich ernsthaft zutraue Sozialpolitik im Sinne ihrer Wähler bzw. des "einfachen Bürgers" zu machen.

Da gibt es aber extreme Probleme mit der Außenpolitik. Spätestens der Ukrainekrieg sollte da auch dem Letzten die Augen geöffnet haben. Zudem verrent sich die Partei, zumindest medial, gerne in Grabenschlachten über Detailfragen insbesondere abseits der Sozialpolitik.

Insbesondere Wählern im Osten Deutschlands kann ich auch nicht wirklich verdenken, dass die Linke auch durch ihre Nachfolgerschaft der SED unwählbar ist.

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[–] checkup@feddit.de 0 points 1 year ago (4 children)

Wenn wir eine starke Partei der Mitte hätten, die Massenabschiebungen vertritt und massiv die Steuern senkt, gäbe es einen Schutz gegen demokratiezersetzende und faschistische Parteien am rechten Rand.

[–] Undertaker@feddit.de 0 points 1 year ago

Die gute alte Mitte, die es nicht gibt, aber die jeder sein möchte

[–] AgentRocket@feddit.de 0 points 1 year ago

Wenn du Rassismus und Neoliberalismus willst, bist du doch bei der AfD ganz gut aufgehoben. Was mach deiner Meinung nach eine Partei zu einer "Partei der Mitte"

[–] GregorZ@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Wir haben die CDU. Die vertritt ja diese Position en. Die Menschen wählen dennoch lieber die AfD als die CDU. Die AfD nimmt der CDU sogar Wähler ab.

Edit: Ach Mensch versehentlich wieder einem rechten Troll geantwortet. Ich befolge meinen eigenen Rat: blocken und gut. Die Hälfte der Kommentare des Users beschädigen sich mit "Massenmigration". Der Rest beschäftigt sich mit Rasierhobeln.

Hierzu merke ich an, dass Rasierhobel den sieben Klingen Plastikrasierern auch bei meinem starken schwarzen Bartwuchs deutlich überlegen sind.

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[–] hh93@lemm.ee 0 points 1 year ago (2 children)

50% für CDU + AFD + FW

Jedem 2. Ist es also wegen das rechtspopulistische arschgeigehen die Politik in Deutschland kontrollieren? Technisch gesehen sogar mehr als das weil Nichtwähler unterstützen was auch immer gewählt wird und somit zu dem Teil gezahlt werden müssen dem das regiert werden von solchen Parteien egal ist.

Wtf ist eigentlich falsch in diesem Land? Sind wirklich so viele so dumm dass sie sich von Springer durch die ganzen Kampagnen umstimmen lassen?

[–] Senseless@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Steile These: Demokratie funktioniert nicht.

Wenn jeder noch so blöde, ungebildete, daher gelaufenen Jokel und Aluhutträger das gleiche Stimmgewicht hat wie du und ich kommt irgendwann sowas bei raus. Nicht zu vergessen Uralt-Stammwähler die CxU wählen weil "das haben wir schon immer so gemacht", sich aber seit 35 Jahren nicht mehr mit den Forderungen und der Politik dieser Parteien auseinandergesetzt haben.

Eine bessere Alternative habe ich aber leider auch nicht parat. Also ist es wohl das kleinste Übel.

[–] TheWheelMustGoOn@feddit.de 0 points 1 year ago

Ich würde sagen das Problem ist wie immer Kapitalismus. Demokratie würde funktionieren nur "das Kapital" beeinflusst sie zu stark. In Wien gibt es ja bspw. einen relativ gut funktionierenden Wohnungsmarkt. Einfach weil man eben nicht sell out gemacht hat

[–] AgentRocket@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Demokratie würde funktionieren, wenn eine bedeutende Mehrheit intelligent und informiert genug wäre die wahren Probleme unsrer Gesellschaft zu erkennen und Ideen zu deren Lösung zu haben.

Verfehlte Bildungs- und Sozialpolitik, sowie die Propaganda großer Medienkonzerne wie Springer oder Bertelsmann haben aber dafür gesorgt, dass die Mehrheit Angst vor jeder Veränderung hat und Parteien für gut hält, die gegen ihre Interessen handelt, so lange sie von der Veränderung nicht direkt betroffen sind und weiter nach unten treten können.

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago

Allein schon das Märchen man könnte überhaupt alles in der Gesellschaft gleich halten ist sehr schädlich für die Gesellschaft. Es wird so getan als wären wir überhaupt in der Lage alle internen und externen Faktoren konstant halten obwohl das natürlich Unfug ist.

Wir haben schwindende Rohstoffvorkommen, Klimaveränderung, neue Technologien und neu entdeckte Probleme mit alten Technologien, neue Krankheiten und neue Therapien für alte Krankheiten. Andere Länder ändern ihre Politik. Infrastruktur muss ersetzt oder gewartet werden.

Zu keiner Zeit in der Geschichte der Menschheit war es möglich einfach die Probleme von heute mit den Lösungen von gestern zu behandeln. Selbst die Idee dass Änderungen heute schneller sind als früher ist Unfug. Naturkatastrophen, Kriege, Seuchen und vieles mehr ist auch früher schon plötzlich passiert und die Leute mussten sich darauf einstellen und ihr Leben daran anpassen.

[–] Roxxor@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

In jedem Beruf in dem man seine Bubble verlässt, bemerkt man wie doof die Menschen sind. Ich bin Arzt und freue mich über geistig adäquate Patienten die sich wirklich für ihre Krankheit interessieren und aktiv an der Behandlung teilnehmen. Der Großteil nickt unreflektiert ab was ich sage und führt das im besten Fall durch. Häufig aber auch nicht, das Problem wurde im Krankenhaus ja erstmal behoben. Der nächste Besuch ist vorprogrammiert. Ich erwarte da im politischen Denken dieser Menschen nicht mehr als Stammtischparolen. (Die ich auch oft genug zu hören bekomme)

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago

Leute müssen auch gar nicht unbedingt universell dumm sein. Oftmals sind diese Leute in ihrem jeweiligen Fach- oder Interessengebiet gar nicht so dumm aber ignorieren halt alles andere. Das gibt es durchaus auch im gebildeten Bereich, z.B. sind Ärzte medizinisch gebildet aber im IT-Support-Bereich dafür bekannt dass sie oft den Experten dort nicht richtig zuhören und daher häufig die gleichen Probleme immer und immer wieder haben. Natürlich gilt so etwas nicht für alle Mitglieder einer Gruppe, also hier im Beispiel für alle Ärzte, aber gerade was Politik angeht gibt es sicherlich in vielen Bereichen Leute die sich nicht mit dem Thema beschäftigen und den Prozess der Meinungsbildung an Medien, Freunde oder lokale Autoritätspersonen (z.B. Pfarrer, Bürgermeister, Vereinsvorstände,...) auslagern.

[–] Elchi@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Das ist bestimmt weil die AfD Wähler nicht genug als Nazis bezeichnet wurden. 🤣

[–] TheWheelMustGoOn@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Alle wissen warum Leute AFD wählen... Das Problem ist mir was soll man denn machen? Idioten die kein Bock an gesellschaftlicher Weiterentwicklung nach dem Mund regieren?

[–] Elchi@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Warum wählen die Leute AfD? Der Mehrheit scheint ja hier zu meinen dass es einfach alles Nazis/Nazi-Unterstützer/Nazi-Unterstützer-Unterstützer sind.

[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago

Alle nicht. Manche sind einfach nur strunzdumm.

[–] andrai@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Sich fragen warum so viele Menschen die AfD wählen würden obwohl das nazis sind? Nein! Lieber alle potentiellen AfD-Wähler als nazis beschimpften, dann werden die schon ihre Meinung ändern!

[–] troutsushi@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Welche Gründe siehst du denn, der AfD deine Stimme zu geben, wenn du nationalistische und faschistoide Politik absolut ablehnst?

[–] andrai@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich werde der AfD niemals meine Stimme geben.

Das Problem ist halt, viele Menschen sehen die AfD nicht als nationalistisch und faschistisch ein. Fakt ist, zumindest einige der AfD-Politiker sind Nazis und die Partei an sich hat viele Faschistische Züge. Aber nicht jeder der sich zum Teil mit ihrem Wahlprogramm identifiziert ist ein Nazi. Wenn du diesen Menschen nun sagst er sei ein Nazi weil er ja die AfD unterstütze dann nimmt er dich nicht ernst, denn er selber weiß ja er ist kein Nazi. Dann glaubt er dir auch nicht wenn du ihm erzählst, dass die AfD voller Nazis ist.

Ich kenne in meinen Umfeld viele Menschen die über die Jahre Sympathien zur AfD entwickelt haben und glaub mir, die dann als Nazis und als böse Menschen zu bezeichnen bringt nichts außer die noch in ihrer Meinung zu bestärken. Als Trotzreaktion sozusagen.

Es gibt zwei Arten von AfD-Wählern. Bei den richtigen Faschisten kannst du nichts machen. Die sind ein verlorener Fall. Von denen kann man sich nur distanzieren und korrekterweise als Nazis bezeichnen. Aber die anderen sind einfach nur dumm und da hat man einen Chance. Hier ist es aber gerade wichtig deren Sorgen ernst zu nehmen und sie nicht gleich zu verurteilen. Man muss hier aber so vorgehen, dass die denken von sich aus auf die Idee gekommen zu sein die AfD sei doch nicht so wunderbar wie sie Anfangs dachten.

[–] troutsushi@feddit.de 0 points 1 year ago

Seit 2016 habe ich die These vertreten, dass zwar die Ausgestaltung der AfD bedauerlich und besorgniserregend ist, aber die reine Existenz einer Partei, die die nationalkonservative Wählerschaft in Deutschland abbildet, ein Gewinn für unsere Demokratie ist. Meine Herangehensweise war, dass man die AfD in Regierungen lassen müsste, um vorzuführen, wie sie auch nicht besser als „das Establishment“ ist.

Inzwischen muss ich aber eingestehen, dass das sehr offen nationalsozialistische Programm und Narrativ dieser Partei für jeden mündigen Bürger erkennbar verfassungswidrig sein muss. Wer aufgrund teilweiser Überschneidungen die AfD zu wählen bereit ist, muss gezwungenermaßen bewusst entscheiden, dass er eine Partei an der Macht sehen will, die unser Grundgesetz und die FDGO freiheraus ablehnt.

Da darf man als freiheitlicher Staatsbürger nicht mit Nachsicht und Verständnis reagieren. Das gehört verurteilt. Die Einsicht und das Einlenken müssen der gereichten Hand vorausgehen, wenn es um so basale und fundamentale Prinzipien unseres Staates geht.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Was will man machen? "Die Sorgen ernstnehmen" wurde jetzt 10 Jahre erfolgreich so gefahren, dass die AfD diesen Aufschwung hat. Du kannst dagegen auch persönlich nicht ankommen, wenn Putin, Bildzeitung, CDU und FDP alle das fleiche Ziel verfolgen: Vorwärtsgerichtete Politik verhindern und abstrakte Ängste vor der Zukunft schüren, um die Leute weiter in die Vergangenheit zu treiben.

Dem kann man nicht argumentativ begegnen, weil die Leute fühlen wollen. Sie wollen Angst fühlen. Vor der vermeintlichen Umvolkung, vor der jüdisch schwulen Verschwörung, vor den vermeintlichen Klimaterroristen, an denen man dann seinen Hass schön in Gewalt auslassen kann.

Man muss den Menschen auch klar sagen, dass sie Faschos sind, wenn sie Faschopolitik wollen.

Als in Erding eine Demo gegens Heizungsgesetz war, haben Leute, die glaubten sie seien bürgerliche Mitte, gesagt, man müsse das gesamte Parteiensystem abschaffen. Jetzt wo Aiwanger seine Nazivergangenheit nicht aufgearbeitet hat, gibt es dafür noch mehr Zuspruch und das war politisch das Beste für ihn.

Diese Menschen sind Faschisten, sie wollen den Faschismus und man muss es ihnen jetzt sagen, damit es dann in 12 Jahren nicht wieder heißt "wir haben doch von nichts gewusst und das haben wir niemals gewollt."

[–] andrai@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Wenn du der Meinung bist über 20% der Deutschen Wähler sind Faschisten mit denen man nicht mehr reden kann dann sehe ich das als Kapitulation ein.

Mal angenommen das stimmt. Was denkst du wählt dieses faschistische Fünftel der Bevölkerung in der nächsten Wahl? Was willst du als Faschist sonst wählen außer AfD? Es würde bedeuten das nächste Wahl und die darauf und die darauf folgende usw die AfD über 20% der Stimmen kriegt. Einmal AfD immer AfD, denn denen ist ja nicht zu helfen.

Ich frage mich nur warum diese ganzen Faschisten die ja auch schon vorher unter uns gewesen sein müssen nicht schon 2021 AfD gewählt haben. Was hat die ganzen Faschos unter uns davon abgehalten NPD zu wählen bevor es die AfD gab?

Die AfD ist ohne Zweifel Faschistisch, aber wenn du auch die Wähler als Faschisten bezeichnest führt es nur dazu, dass sie dir nicht zuhören und dann trotzdem in 12 Jahren sagen das es ihnen ja niemand gesagt hat und es niemand gewusst hat.

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[–] GregorZ@feddit.de 0 points 1 year ago

Danke! Wir haben gleichzeitig kommentiert. Ich glaube, unsere Kommentare ergänzen sich ganz gut.

[–] GregorZ@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Die Gründe, warum viele Menschen AfD - wählen sind ja durchfaus bekannt.

Und nun? Was macht man jetzt mit dieser Information? Gibt man den teilweise völlig irrealen Forderungen der AfD oder ihrer Wähler nach?

Das wäre aber höchst undemokratisch, weil dann würden ja ihre Forderungen erfüllt, ohne dass die Partei gewählt ist und ihre Forderungen der Politik der tatsächlich gewählten Parteien ja entgegen steht.

Beispiel (sehr zugespitzt): Die AfD fordert den Waffeneinsatz gegen Migranten, die illegal die Grenzen überqueren. Das finden eine ganze Menge Menschen gut. Sollen wir jetzt anfangen, Menschen an der Grenze zu erschießen, damit nicht so viele Leute AfD wählen?

Oder etwas weniger zugespitzt: Die AfD ist gegen die frühkindliche Kita-Betreuung und will, dass Kinder bis zum 3. Jahr zu Hause betreut werden. Wie viel KiTas für Kleinkinder müssen wir jetzt zu machen, damit die potentiellen AfD -Wähler nicht AfD wählen. Und inwiefern ist das fair gegenüber den Eltern, die eine Kita Betreuung für ihr Kleinkind wollen, aber eben eine demokratische Partei gewählt haben?

[–] Anekdoteles@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Und nun? Was macht man jetzt mit dieser Information? Gibt man den teilweise völlig irrealen Forderungen der AfD oder ihrer Wähler nach?

Kommunalisierung. Hear me out: die AfD ist besonders auf dem Land stark. Man fährt einfach eine populistische "die da oben in Berlin" Kampagnen und da ist ja was dran: Dass Flüchtlinge aufgenommen und wie sie verteilt werden, wird in Berlin entschieden. Für eine Politik, wo sich Kommunen von der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen, mindestens freikaufen können, sollten sich breite Mehrheiten finden lassen. Man framet das ganze einfach Mehrheitsfähig als "die Leute vor Ort sollen entscheiden dürfen!". Man bringt dann auch politische Macht zurück in die Kommune und begleitet das ganze mit einer Reihe von Politiken, die ebenfalls unter dieses Ziel fallen und dazu die lokale Wertschöpfung erheblich stärker bei der Kommune belassen, statt sie nach oben (Bund, Bund-Land) zu schichten. Was das aber auch langfristig heißt: Die Wertschöpfung bleibt nicht nur politisch dort, wo sie entsteht, sondern auch geographisch: und zwar in den Städten. Städte können dann erheblich zielgerichteter auf die Wohnungsnot reagieren und werden insgesamt attraktiver, während die Peripherie durch eine Politik aushungert, die es selbst mitträgt. Durch die einsetzende Urbanisierung (Land-Stadt-Migration) werden die Menschen urbaner und weltoffener und durch die Urbanisierung (Verstädterung der Städte) braucht es weniger Autoinfrastruktur, was auch den Widerstand gegen die Verkehrs-/Wohnungsumgestaltung in den Städten bricht, was widerum das Land unattraktiver und Städte attraktiver macht.

Die Bundes- und Landesebene sind eine Form des politisch-wirtschaftlichen Gerrymanderings durch die die Gestaltungsfreiheit der Städte entscheident verhindert wird und die AfD ist ein Problem, das eng mit der Subventionierung des Landlebens zusammenhängt, die aus diesem Gerrymandering resultiert.

[–] GregorZ@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

An sich eine interessante Idee. Das würde aber doch voraussetzen, dass es einen Zusammenhang zwischen den erfühlten Problemen der potentiellen AfD -Wähler und der Realität gibt? Schon jetzt gibt es in den Kommunen wo die AfD stark ist, deutlich weniger Migranten. Stört die Menschen nicht, die dennoch von Massenmigration reden.

Und: es sind ja gerade die Regionen, wo die Landflucht am stärksten ist, wo die AfD auftrumpfen kann. Dort bleiben die zurück, die nicht die Mittel haben, in einer urbanen Gesellschaft zu bestehen. Viele Alte, viele schlecht ausgebildete und ein deutlicher Überschuss an jungen Männern. Das ist genau der Nährboden, der faschistoide Strukturen wachsen lässt. Da sind sie trotzdem und dürfen wählen. Damit deine Idee funktioniert, müsste man ihre Stimme in der Politik niedriger gewichten. Und das lässt sich mit der Gleicheit der Wahl nicht vereinbaren und ist auch nicht wünschenswert. Da triebe man den Teufel mit dem Beelzebub aus.

[–] Anekdoteles@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Schon jetzt gibt es in den Kommunen wo die AfD stark ist, deutlich weniger Migranten. Stört die Menschen nicht, die dennoch von Massenmigration reden.

Im Dorf sind Neuankömmlinge aber erheblich sichtbarer und auf dem Dorf wirkt sich die gleiche Quote wahrscheinlich einfach auch stärker auf die Unzufriedenheit aus. Die Unzufriedenheit mit der Lage im Dorf hängt ja auch nicht direkt damit zusammen, ob es in fernen Großstädten jetzt 10% oder 50% Migranten gibt. Andererseits hängt die Unzufriedenheit mit der Lage der Nation sehr wohl davon ab, wie viele Migranten nach Deutschland kommen und wie sie dabei versorgt werden: Nämlich dadurch, dass die Menschen in der Peripherie dann denken, dass sie die durchfüttern - weil sie nicht sehen, dass sie es selbst sind, die ebenfalls von Städten durchgefüttert werden. Diese Ansichten hängen also alle sehr wohl mit der Realität zusammen und unterscheiden sich eben nur in der Interpretation.

Was findest du falsch am Begriff der Massenmigration? Nur mal von der bpb

Migration ist in Deutschland ein Massenphänomen

und speziell im Zusammenhang mit Asyl

Seit 1990 stellten rund 4,5 Millionen Menschen in Deutschland einen Erstantrag auf Asyl

Egal wie man es bewertet, die relativ niedrige Migrationsquote auf dem Land ist genauso Realität, wie die Tatsache, dass wir als Land Massenmigration erleben. Bereits bis Februar sind über 1 Mio Menschen allein aus der Ukraine zu uns gekommen.

Viele Alte, viele schlecht ausgebildete und ein deutlicher Überschuss an jungen Männern. Das ist genau der Nährboden, der faschistoide Strukturen wachsen lässt

Wenn die überlokalen Ebenen zurechtgestutzt wurden, ist das ja dann das Problem dieser national befreiten Zonen. Sollen sie in Stendal halt ihren Stasistaat aufbauen, aber Sozialhilfe aus der Stadt sollen sie nicht erwarten.

[–] GregorZ@feddit.de 0 points 1 year ago

Wir gesagt, ich finde deinen Vorschlag ja an sich nicht falsch. Allerdings ist wohl nicht mit einer Umsetzung zu rechnen. Obwohl unser GG das durchaus hergäbe. Eine Stärkung des Föderalismus bis hinunter auf die kommunale Ebene ist ja durchaus ein Leitbild der Verfassung.

Der Begriff Massenmigration stört mich als sachliche Beschreibung genauso wie der Begriff "Türke" oder "Pole" oder "Moslem" an sich überhaupt nicht, sondern nur wenn er genau wie die von mir genannten Begriffe abwertend oder als Kampfbegriff benutzt wird.

[–] youRFate@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Wohin wandern wir eigentlich aus jetzt? Norwegen?

[–] brotundspiele@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Nichts aus der Geschichte gelernt? Wenn die Faschos hier erstmal die Macht ergriffen haben, ist Norwegen direkt nach Polen dran. Argentinien wäre fürs erste 'ne Option, da kommen die frühestens in zwölf Jahren hin, wenn Europa in Trümmern liegt.

[–] sirjash@feddit.de 0 points 1 year ago

Weiß nicht ob das vergleichbar ist, Überschuss an jungen Männern für Schabernack am Skaggerak sehe ich hier aktuell nicht.

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[–] brayd@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago (2 children)

Was haben alle mit Norwegen? Ich sehe in letzter Zeit so viel Zeug mit Norwegen auf Mastodon und hier :D Habe ich etwas verpasst?

[–] vinhill@feddit.de 0 points 1 year ago

Meine Kandidaten waren bisher Niederlande, Schweden, Finland, da EU. Aber dort sind ja auch überall Rechte an der Macht.

[–] youRFate@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Naja ist seit Jahrzehnten in den Top Plätzen beim Lebensstandard und Bildung, und hat schöne Natur.

[–] iamkindasomeone@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Deutschland belegt auch Topplätze beim Lebensstandard und Bildung, das ist kein Indikator.

[–] youRFate@feddit.de 0 points 1 year ago

Ja aber da will ich ja weg…

[–] doofer_name@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Grönland soll ja auch ganz schön sein zu dieser Jahreszeit.

[–] Gilles_D@feddit.de 0 points 1 year ago

Ja, da wird auch mehr und mehr Land frei habe ich gelesen

[–] avater@lemmy.world 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (6 children)

Ich bemerke bei dieser ganzen Entwicklung dass ich auch zunehmend radikaler mit diesen Nulpen werde.

Wurde ich früher von den Spackos beim Vorbeigehen an ihrem Stand angesprochen hab ich gelacht, dankend abgelehnt oder einen sarkastischen Spruch gebracht.

Als ich jetzt die Tage in Bonn angesprochen wurde hab ich dem wirklich das "Verpiss dich Fascho" ins Gesicht gefaucht und der ist erschrocken zurück gewichen, was mich sehr erheitert hat.

Ich habe einfach keine Kraft mehr in mir um mit diesem Abschaum normal und halbwegs freundlich zu interagieren und ich befürchte dass das nur noch schlimmer wird.

Eine Zukunft für mich unter Denen sehe ich auch nicht mehr, sodass ich schon aktive Gespräche mit meiner Frau und unserer HR führe nach Neuseeland zu ziehen um dort zu leben und remote zu arbeiten.

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago

Neuseeland selbst scheint zwar nicht so rechts dominiert zu sein, ist aber stark von Australien beeinflusst die auch nicht gerade linke Politik betreiben.

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[–] kellerlanplayer@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Berichten wir weiterhin alle 20 Sekunden davon, werden sie auch noch stärkste Kraft.

[–] avater@lemmy.world 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

wat? Weil Beiträge auf Feddit den Nazis in die Karten spielt oder was?

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