this post was submitted on 29 Apr 2025
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[–] newram 35 points 3 days ago (3 children)

Echt so peinlich. Wieso das der Politik nicht peinlich ist, dem Vorstand. Menschenskinder. Da muss sich doch mal was ändern. Seit Jahren ist das doch Thema. Wieso macht denn keiner was?

[–] remon@ani.social 22 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (2 children)

Du hast völlig Recht, es gibt da systematische Probleme die seit langem ignoriert werden.

Aber: Story time ....

Ich hatte einmal erste Reihe Sitze zu einem Event wo eine einzelne Person, lass sie uns "Karen" nennen, einen gut gefüllten ICE für 40 minuten (mindestens) verzögert hat. Mein Platz war genau an der Tür zum Bordrestaurant und auf der anderen Seite war Karen. Sie hat sich ein Bier bestellt. Ein 0,3er im Plastikbecher wie das halt so im Zug ist. Aber es war fast 50% Schaum. Und das konnte Karen nicht auf sich sitzen lassen.

Ich hab den Anfang des Streits nicht wirklich mitbekommen, habe gute NC headphones, aber Karen war extrem unfreundlich und entitled. Sie hat buchstäblich nach dem Vorgesetzen gefragt und am Ende kam die Bundespolizei.

Die Polizei hat Karen dann erklärt das Sie nun Deutschland verlässt (Das war in Basel Bad Bf, also quasi noch in Deutschland, aber der nächste Stop ist offiziell Schweiz). Also wenn Sie eine Anzeige erstatten will, müsse nun aus dem Zug aussteigen.

Das wollte Karen nicht, sie hat drauf bestanden das die DB Schuld an dem Vorfall ist, sie hat ihr erste Klasse ticket und sollte deswegen nicht Ausstiegen müssen. Und WTF ... die Polizei hat zugestimmt. Und hat sie im Zug befragt (direkt im 4er Platz neben mir). Es kam irgendwann ein Bahnangestellter und hat gefragt wann der Zug weiter fahren kann ... und die Polizei meinte nur so "wenn wir fertig sind".

An dem Punkt bin ich dann Ausgestiegen, weil ich musste nur zum SBB ... und es war klar das die Tram an dem Punkt schneller ist als drauf zu warten, das der ICE weiter fährt.

[–] bleistift2@sopuli.xyz 14 points 3 days ago (2 children)

Die Polizei hat Karen dann erklärt das Sie nun Deutschland verlässt (Das war in Basel Bad Bf, also quasi noch in Deutschland, aber der nächste Stop ist offiziell Schweiz). Also wenn Sie eine Anzeige erstatten will, müsse nun aus dem Zug aussteigen.

Das wollte Karen nicht

Ab da wär’s doch ganz einfach gewesen? Die Polizei hat keine Befugnis mehr und steigt also aus. Karen kann ja dann in der Schweiz nochmal die Polizei rufen.

Dafür den Zug anzuhalten, ist dämlich von allen Beteiligten.

[–] remon@ani.social 12 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Dafür den Zug anzuhalten, ist dämlich von allen Beteiligten.

Vorallem für hunderte unbeteiligte im Zug ... wegen nem deziliter Bier.

edit: Es muss echt Scheisse gewesen sein für all die Leute um Zug die nur die offizellen Durchsagen gehört haben. Die hatten kein Plan was abgeht. Ich hatte echt "Glück" im Abteil zu sitzen wo es passiert ist.

[–] eldain@feddit.nl 2 points 3 days ago (2 children)

Warum kann denn die Polizei keine Anzeige im Ausland aufnehmen? Für einen Tatbestand auf Deutschem Grundgebiet? Klar, die Uniform ist nur noch Deko und keine Weisungsbefugnis blabla, aber ein Formular ausfüllen dürfen sie doch wohl noch?

[–] Saleh 4 points 2 days ago

Für den Starter werden die Schweizer Beamten sicher nicht amüsiert sein, wenn plötzlich deutsche in Uniform bei ihnen im Land auftauchen, ohne dass das vorher abgestimmt ist.

[–] bleistift2@sopuli.xyz 2 points 2 days ago

Könnte es nicht sogar das Schweizer Äquivalent zur Amtsanmaßung sein, wenn man mit einer Uniform, auf der „Polizei“ steht, rumläuft? :D

Wie kommen die Polizisten auch zurück? Abholen mit dem Auto erfordert bestimmt eine Genehmigung für eine Geschäftsreise ins Ausland.

[–] smokeysnilas 2 points 3 days ago (1 children)

Also gefühlt auf einem Level mit unnötig die Feuerwehr rufen, dann muss man doch auch sich an den Einsatzkosten beteiligen. Das wäre hier mindestens auch angebracht gewesen.

[–] remon@ani.social 2 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Ich weiss leider wirklich nicht wie die Story ausgegangen ist. Aber ich fände es toll wenn sie für die Aktion ne Rechnung bekommen hätte. Aber die Polizei ist auch mit Schuld ....

[–] golli@lemm.ee 15 points 3 days ago (1 children)

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Das mag vielleicht seit Jahren Thema sein, aber im öffentlichen Bewusstsein wird es wahrscheinlich in nichtmal 24 Stunden durch einen anderen Skandal ersetzt (für den wiederum das gleiche gilt).

[–] LH0ezVT@sh.itjust.works 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Okay, anekdotisch. Aber ich kenne niemanden, quer durch politische Orientierung, soziale Schicht, Herkunft, Alter, was auch immer, der nicht der Meinung ist, die DB sei peinlich und müsse sich mal dringend ändern.

Beim "wie" und "wie wichtig" gehen die Meinungen natürlich auseinander, aber bei dem Grundgedanken sind sich, glaube ich, die meisten einig.

Bin zu faul, eine Statistik oder Umfrage rauszusuchen :)

[–] golli@lemm.ee 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Beim "wie" und "wie wichtig" gehen die Meinungen natürlich auseinander,

Und genau hier liegt der Hund begraben. In einem Vakuum sind alle dafür, aber sobald es darum geht für das große ganze zurück zu stecken oder gegen andere Interessen abzuwägen zieht die Bahn letztlich meistens den kürzeren.

Auf lokaler Ebene ist viel NIMBYism im Spiel, da muss man für ein Beispiel nur in den Wahlkreis unseres zukünftigen Vizekanzlers Lars Klingbeil schauen. Siehe hier

Bei der Bahnstrecke Hamburg–Hannover gehörte zu den Nimbys der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil, durch dessen Wahlkreis die neue, schnellere Strecke führen sollte. Dafür müsste ein Gewerbepark mit einer Tankstelle, einem Trampolinpark, einer Skihalle und einer Kartbahn weichen, was den Bürgern dort naturgemäß nicht gefällt. Klingbeil will das Gewerbegebiet in seinem Wahlkreis deswegen verteidigen: gegen die Bahn, den Bund, gegen die Verkehrsplaner mit ihren Prognosen. »Ich habe nichts davon, wenn hier der ICE durchfährt und wir können winken«, sagt Lars Klingbeil bei einer Protestveranstaltung diesen Juli. »Was habe ich persönlich denn davon?«, ist bei Infrastrukturprojekten, die dem gesamten Land nutzen sollen, möglicherweise nicht ganz die richtige Frage.

Klingbeil ist aber mit der Haltung »meine Nimbys sind die guten Nimbys« beileibe nicht allein.

Und auf höheren Ebenen ist es leider auch nicht das wahlentscheidende Thema. Zusätzlich steht den eher diffusen und unfokussierten Befürwortern der Bahn eine Autolobby mit tiefen Taschen und klaren Zielen gegenüber.

Außerdem gibt es dabei glaube ich ab einem gewissen Grad an Unzuverlässigkeit einen negativen Effekt, wodurch den Leuten das Auto umso wichtiger wird, je schlechter die Bahn ist. Wobei ich hoffe, das das Deutschlandticket dem langfristig entgegen wirken könnte indem die Bahn wieder attraktiv genug macht, dass sich die Leute wieder für sie einsetzen.

[–] LH0ezVT@sh.itjust.works 1 points 1 day ago

Valide Punkte. Was für die Bahn investiert wird, fehlt natürlich an anderer stelle. Und ja, dieser NIMBY-ismus ist furchtbar.

Aber die Grundaussage bleibt, fast jeder ist sich einig, man müsse "was ändern". Nur was halt...