this post was submitted on 13 Dec 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] muelltonne 6 points 1 week ago (2 children)

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind da zwei Aspekte wichtig: Du willst deine teure Elektrolyse-Anlage ja zu 100% auslasten und nicht nur, wenn gerade Solarstrom übrig ist und nachts und im Winter nicht unter Volllast laufen lassen. Und das andere ist, dass Wasserstoff gewissermaßen die Rückzugsbastion der fossilen Energiebarone ist. Wenn wir alle eAutos fahren, Wärmepumpen betreiben und die Bahnstrecken elektrifiziert sind, dann kann man den Strom auch einfach per Solar & Wind herstellen und keiner braucht mehr das russische Erdgas. Wenn du aber groß tönend Wasserstoff als die Zukunft verkündest, dann bauen sich Leute Heizungen mit Wasserstoffbeimischung ein, kaufen Wasserstoffzüge oder machen sonstigen Quatsch und du kannst dann über regulatorische Tricks dein Erdgas immer noch verkaufen oder wenigstens dein bestehendes Gasnetz weiter betreiben.

[–] gandalf_der_12te@discuss.tchncs.de 1 points 1 week ago (1 children)

Du willst deine teure Elektrolyse-Anlage ja zu 100% auslasten und nicht nur, wenn gerade Solarstrom übrig ist und nachts und im Winter nicht unter Volllast laufen lassen.

Ich denke mal, du überschätzt komplett wie teuer solche Elektrolyse-Anlagen sind. Die Anlagen-Kosten machen nur einen kleinen Teil der Kosten aus; den weitaus größten Teil machen die Energie-Kosten aus.

Das sagt mir mein technischer Verstand. Ich habe mich jetzt schon einige Zeit mit diesen Dingen im Detail auseinandergesetzt; und das traue ich mir zu sehr deutlich zu sagen.

[–] muelltonne 2 points 1 week ago (2 children)

Hast du dazu einen passenden Link? Ich würde mich da gerne etwas vertiefter einlesen

[–] gandalf_der_12te@discuss.tchncs.de 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

So einen Link hätte ich auch gerne.

Ich habe vor 'nem Jahr mal in einer Handwerker-Werkstätte ein Experiment gemacht. Einen Elektrolyse-Apparat gebaut. Der bestand aus: einer Plastikschüssel, einem Kupferdraht und einer Edelstahlwolle (wie für die Küche zum Putzen). Das hat hat gut geklappt, ich schaue dann ob ich noch Fotos/Videos davon habe. Gesamtkosten: 4€.

[–] gandalf_der_12te@discuss.tchncs.de 1 points 1 week ago (1 children)

Experiment zur Wasserstoff-Herstellung das ich letztes Jahr gemacht habe. Handschuhe und Schutzbrille wären gut gewesen. Ich wurde gegen ende hin etwas zögerlich mit dem Feuerzeug nachdem es einmal eine (kleine) Explosion gegeben hat. Das Feuer diente zum Nachweis der Flamm-Verfärbung. Bin kein Chemiker, weiß nicht was die Flamm-Verfärbung bedeutet.

[–] muelltonne 1 points 6 days ago (1 children)

Ich hab mal gegooglet: Aktuell gibt es anscheinend ein System auf dem Markt und das ist doch etwas komplexer. Kostet für ein EFH halt auch sportliche 100.000-160.000€ und macht aus "40 bis 80 kWh Strom" dann 1kg Wasserstoff, welches 33 kWh Energie enthält.

https://www.haus.de/smart-home/wasserstoff-selbst-herstellen-36904 https://www.homepowersolutions.de/produkt/

erstaunlich. diese kosten liegen wohl an den derzeit sehr geringen stückzahlen, die da produziert werden, und womöglich auch an den schweren tanks, die zur speicherung des Wasserstoff gebraucht werden.

[–] DrunkenPirate 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Ja, das sind die Nebelbomben der Gaslobby. Die ist sehr mächtig, weil so viele Player darin wirtschaftlich involviert sind. So sind zB viele Stadtwerke/ Städte im Ruhrgebiet Anteilseigner von RWE (Gas/Kohle) und den Gasnetzwerkbetreibern.

Bevor edles Wasserstoff in der Gastherme verfeuert wird, geht es zur Stahl- odee Chemieindustrie. Und die können ganz andere Preise zahlen, als der Bürger. Wenn dann irgendwann noch ein Tropfen über bleibt, kann es für Wärmeerzeugung genutzt werden. Also vermutlich im Jahre 2050+

Aber das will man den Leuten nicht erzählen. Denn die Stadtwerke haben ja auch die teuer finanzierten Rohre unterm Boden mit einer Lebensdauer von ca 40+ Jahren, die sie ja nicht plötzlich als Verlust, weil nicht mehr nötig, abschreiben wollen.

Dann macht Gas oft über 50% der Umsätze der Stadtwerke. Es ist also eines ihrer Kerngeschäfte.

Und wie überall, wo es Innovation gibt, fällt etwas neues in bestehende Strukturen, die sich arrangiert haben und Gewinne erwirtschaften. Dann kommt nich die extreme Monopolisierung und Verquickung mit der Politik hinzu. Das ist ein seeeehr dickes Brett, dass es zu bohren gibt.

Auf der positiven Seite: Die Bürger wollen die Wende und machen sie. Das hat die Solarenergiewende schon gezeigt. Lange von der Energiewirtschaft bekämpft und ausgebremst, ist PV zum Standard für EFH geworden. Balkonkraftwerke haben einen Boost ausgelöst. Die Gaswende werden wir auch gegen die Lobby hinbekommen. Einfach auf Wärmepumpe umsteigen, wenn es geht.

Übersicht der Lobbies:

[–] golli@lemm.ee 1 points 1 week ago (2 children)

Auf der positiven Seite: Die Bürger wollen die Wende und machen sie. Das hat die Solarenergiewende schon gezeigt. Lange von der Energiewirtschaft bekämpft und ausgebremst, ist PV zum Standard für EFH geworden. Balkonkraftwerke haben einen Boost ausgelöst.

Was mich persönlich dabei nerft ist, dass das ganze lauter kleine Einzelmaßnahmen sind (die auch nicht jedem möglich sind) und man dabei Skaleneffekte komplett ungenützt lässt. Keine Frage, dass es besser ist als es nicht zu tun, aber anstatt lauter Kleinanlagen hätte ich viel lieber z.B. große Solarparks mit (gerne geförderten) Bürgerbeteiligungen.

[–] DrunkenPirate 1 points 1 week ago

Gibt es. Heißen inzwischen anders und die werben mit Steuerersparnis. Google doch mal „solaranlage direktinvest“

Bitte glaube deren Versprechen nicht. Es lohnt sich finanziell nicht durch die geringe EEG Vergütung und die häufigen Abschaltungen im Sommer in den letzten 2 Jahren. Habe das detailliert durchgerechnet.

Was sich jetzt richtig rechnet sind große Batteriespeicher. Das gibt es aber nicht für die kleinen Leute. Erst ab ein paar Millionen Euros.

[–] muelltonne 1 points 1 week ago

Es lohnt sich halt und ist deutlich unkomplizierter. Als Mieter haust du dir eine Balkonsolaranlage auf den Balkon, wenn es passt und als Eigenheimbesitzer kannst du über die größere Dachanlage nachdenken. Klar, kostet Geld und so, aber das rentiert sich in vernünftigen Zeitspannen. Wenn du allerdings erst anfängst Mitstreiter für eine Freilandanlage zu suchen, dann das Grundstück, Genehmigungen und was nicht alles, dann dauert das definitiv länger. Und wir können halt beides gebrauchen, jedes kW aus Solarstrom ist halt eins, das nicht aus fossilen Energien erzeugt wird