this post was submitted on 23 Nov 2024
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Hier in BaWü gab es auch den schönen Fall, wo eine Gemeinde ein temporäres Verbot für Freigängerkatzen erlassen hat, um bedrohte Bodenbrüter zu schützen. Dieser sinnvolle Vorgang ... ist stärker eskaliert man glauben könnte. Die Katzenhalter haben es schlicht und einfach nicht eingesehen ihre Tiere ein paar Wochen das Jahr drinnen zu behalten und naja, seitdem habe ich das Vertrauen verloren, dass andere Lösungen als so ein Abschuss praktikabel sind.
Schon mal eine Freigängerkatze ein paar Tage im Haus gelassen? Die sind an so was nicht gewöhnt und die Wahrscheinlichkeit dass die alles zerlegen ist echt nicht so niedrig. Ich kann das schon nachvollziehen.
Das Problem der Besitzer ist nicht das Problem der Allgemeinheit.
Das hat was von "fahr doch mit der Bahn, nicht mit deinem 15 Jahre alten Verbrenner bei dem du betest dass er durch den TÜV kommt. Wie, du hast auf dem Land im radius von etlichen Kilometern keine Bahn und dein Ziel auch nicht? Dann hol ein Elektroauto! Ist doch nicht mein Problem dass du das zu Hause nicht laden kannst und erst recht nicht genug verdienst um eins zu kaufen."
Technisch gesehen mag es korrekt sein dass das nicht das Problem der Allgemeinheit ist. Man muss die Leute aber mitnehmen, sonst kommen die mit der "grüne Verbotswut" die angeblich alles und jeden verbieten wollen, jetzt sogar meine arme Katze!
Offensichtlich gibt es Menschen die Katzen wollen, die werden nicht verschwinden. Kastrationspflicht ab einer bestimmten Anzahl Katzen pro Ort/Fläche, Chippflicht zum Zuordnen, eine entsprechende Besteuerung als Anreiz sich doch kein Raubtier ins Haus zu holen. Das wären ein paar Ideen die mir spontan eingefallen sind. Freigänger sind sicher nicht unproblematisch, verwilderte, ausgesetzt Katzen ohne Besitzer sind aber deutlich problematischer und hier kann man mit den oberen Punkten zumindest versuchen anzusetzen.
Um dir mal den konkreten Fall zu verlinken: https://www.walldorf.de/aktuell/katzen-haben-wieder-freigang https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/erneut-hausarrest-fuer-katzen-in-walldorf-zum-schutz-der-haubenlerche-100.html
Du hast also einen extrem bedrohten Vogel, der in der Gegend kurz vor dem Aussterben steht und ein Neubaugebiet direkt daneben. Die Katzen aus dem Neubaugebiet kommen dann in das Brutgebiet der Vögel und fressen die hilflosen Jungtiere. Und da ist dann wenig mit Kompromiss und "werden nicht verschwinden". Das Neubaugebiet ist da. Neubaugebiete in angespannten Wohnungsmärkten zu verhindern, weil bedrohter Vogel und Katze ist auch eher wenig populär. Entweder du verhinderst, dass die Katzen da sind oder du hast am Ende eine lokal ausgerottete Vogelart.
Das ist ja gerade diese unerbittliche Realität im Umweltschutz. Politik ist extrem gut darin, Kompromisse zu finden, zu vermitteln, einen Mittelweg zu suchen, den Ausgleich zu schaffen. Aber bei Klimawandel, Covid, Erdbeben oder Überschwemmung gibt es keinen Mittelweg.
Häufig (meist?) verspeisen die Katzen nicht mal. Futter bekommen sie zuhause. Jagen tun sie trotzdem.
Der Vergleich hinkt schon ziemlich. Mobilität brauchst Du um an der Gesellschaft teilnehmen zu können. Ein Haustier sicherlich nicht.
Erzähl das mal den Leuten die alleine leben. Ein Auto ist da in vielen Fällen objektiv weniger wichtig.