this post was submitted on 23 Aug 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Für ein Land wie Deutschland kommt mir das extrem wenig vor. Ich komm grob gerechnet auf 0,25% der möglichen Spender (man muss 16 Jahre alt sein).
Wobei da ja unklar ist, wieviele Leute einen Organspendeausweis aus Papier haben.
Ja da wird die Dunkelziffer recht hoch sein. Ich habe seit mehreren Jahren einen Organspendeausweis aus Plastik (den konnte man frueher kostenlos online bestellen), aber ich hatte noch nie von dem Online-Register gehoert und bin dementsprechend da auch nicht eingetragen.
Zielführender als 80 Millionen Leute zum Einwilligen zu bringen wäre meiner Meinung nach eine Opt-Out Lösung wie in Österreich.
Oder man lässt so einen Unfug, denn dass erst mal automatisch gilt, dass andere später an deinen Körper ohne Einwilligung dürfen, ist ja wohl lächerlich. Es ist immer bquem verwerfliche Dinge zu machen, weil vernünftige Maßnahmen aufwendig und teuer sind und die Verhinderung von Skandalen damals auch anstrengend gewesen wäre.
Wenn du keine explizite Regel in deinem Nachlass getroffen hast, gehen andere zwangsläufig "ohne Einwilligung" an deinen Körper. Ob deine Verwandten dich auf die Weise bestatten, wie du es möchtest, ist überhaupt nicht gewährleistet. Wenn du keine Verwandten hast, denen das Amt die Verantwortung deiner Bestattung aufbürden kann, dann wirst du unter minimalem Kosteneinsatz durch das Amt bestattet.
Und schon rein physikalisch ist "Einzelne Organe entnehmen" weniger invasiv als "Einäscherung".
Ich finde es bei dem Thema zumutbar, dass man jeden, dem das wichtig ist, abverlangt, sich damit einmal zu beschäftigen und eine entsprechende Erklärung abzugeben.
Warum ist das Unfug? Ist doch eine Frage, die man sich stellen kann, ob nicht im Falle des Todes automatisch eine Organspende freigegeben werden könnte. Denke mal, dass ist dann eine ähnliche Debatte wie beim Impfen oder der Maskenpflicht. Inwiefern ist das Recht jedes einzelnen Menschens über sich selbst zu bestimmen in sehr speziellen Kontexten beschneidbar, um damit der Mehrheit der Menschen die körperliche Unversehrtheit zu ermöglichen. Natürlich ist das keine leichte Debatte, wie wir während der Pandemie gesehen haben. Aber gleich als Unfug davon zu reden ist ignorant. Denn wenn viele Menschen sterben, die keine Organe transplantiert bekommen können, weil so wenig Leute ihre Spenden, dann müssen wir uns doch fragen, wie wir diese Menschen retten können. Und es muss die Frage möglich sein, wie stark der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte jeder einzelnen Person ist, wenn dieser nach dem Tod Organe entnommen werden. Ist dieser Eingriff unzumutbar oder eher vernachlässbar? Das müssen wir als Gesellschaft dann klären, wie wir das sehen.
Persönlich finde ich, dass dieser Eingriff in die Persönlichkeitsrechte durchaus zumutbar ist, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden können.
Da wäre ich bei dir. Bei dieser Argumentation würde aber die Möglichkeit eines Opt-Outs wenig Sinn ergeben.
Wieso würde das opt-out wenig Sinn ergeben? Oder meinst du, dann sollten wir einfach für alle entscheiden, dass sie Organe zu spenden haben, weil das der gesellschaftliche Konsens ist und Menschenleben rettet? Hm, ja, so rum verstehe ich, dass ein genereller opt-out nicht so wirklich Sinn ergibt. Vielleicht bräuchte es aber auch trotzdem noch paar Spezialfälle, warum manche davon ausgenommen werden können.
Ja, du hast meinen Punkt eigentlich gut erfasst. Wenn man in diesem Punkt das Wohl der Gesellschaft über die individuelle Freiheit stellt, dann passt es wenig, wenn man sich dem entziehen kann. Eine Impfflicht mit Opt-Out wäre schließlich auch etwas widersprüchlich.