"Wir fordern den sofortigen STOPP der Planungen des Ost-West-Tunnels quer durch die Kölner Innenstadt.
Die Stadt plant einen Stadtbahn-Tunnel auf der Ost-West-Achse, zwischen Heumarkt und Aachener Weiher sowie unter dem Mauritiusviertel her (Linien 1, 7 und 9).
Was würde ein Tunnelbau bedeuten?
mindestens 1 Milliarde Euro Kosten, wahrscheinlich weitaus mehr durch Preisanstiege und archäologische Funde, ohne dass Mehrkapazitäten gegenüber einer oberirdischen Lösung geschaffen würden;
an allen Haltestellen entstehen längere Wege, an Neumarkt und Rudolfplatz geht es abwärts bis in die vierte Tiefebene; die Haltestelle Mauritiuskirche entfiele ersatzlos;
dauerhafte Zerschneidung von Heumarkt und Mauritiusviertel durch die neuen Tunnelrampen;
Eine jahrzehntelange Großbaustelle und Verkehrschaos in der Innenstadt; jahrelange Sperrung des Innenstadttunnels der Linien 3, 4 und 18 am Neumarkt;
rund 100.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Tunnel-Kilometer. Der Tunnelbau wäre ein städtebauliches und klimapolitisches Desaster! Eine oberirdische Ertüchtigung der Ost-West-Achse ist um ein Vielfaches schneller, preiswerter, umweltfreundlicher und barrierefreier umsetzbar. Gute Vorschläge aus der Zivilgesellschaft liegen vor.
Wir fordern, die Verkehrswende endlich konsequent anzugehen: Durch den massiven netzförmigen Schienenausbau der KVB, durch Taktverdichtung, insbesondere auch auf der Ost-West-Achse, die Anbindung der Außenbezirke, mehr Personal zu guten Arbeitsbedingungen, den Ausbau von Rad- und Fußwegen und eine bessere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Das ist nur möglich, wenn die Stadtverwaltung und der Rat jetzt klare Prioritäten setzen und auf ein neues Tunnel-Großprojekt verzichten.
Wir fordern daher den Rat der Stadt Köln, die KVB sowie die Stadtverwaltung auf, eine nachhaltige und rasch realisierbare oberirdische Lösung für die Ost-West-Achse zu beschließen und umzusetzen, damit die Verkehrswende endlich beginnen kann.
Erstunterzeichner*innen:
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt
Dr. Lale Akgün
Roland Schüler
Michael Weisenstein MdR
Nicolin Gabrysch, ehem. Ratsmitglied Klimafreunde, Bundesvorsitzende Klimaliste
Karina Syndicus, MdR
Christoph Sieber, Kabarettist
Jürgen Becker, Kabarettist
Hans Lawitzke, Sekretär des Europäischen Betriebsrats bei Ford
Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen
Hans Moertter, Pfarrer i.R.
Prof. Dr. Christoph Butterwegge
Dr. Fritz Bilz, Historiker und Publizist
Dr. Werner Rügemer, Publizist
Klaus der Geiger
Prof. Dr. Gerd Bosbach
Birgit Lloy-Jones
Prof. Dr. Heiner Monheim, Verkehrsexperte, Geograph und Stadtplaner
Dr. Ralf Brand, Stadtplaner
Christian Döring, Kinderarzt
Dr. Ing. Jörg Forßmann, Planer SRL
Folkert Kiepe, Rechtsanwalt, Beigeordneter des Deutschen Städtetages a.D.
Dr. Utz Ingo Küpper
Prof. Peter Busmann, Architekt
Rainer Evertz, Verkehrsplaner
Erwin Rothgang
Frank Deja
Frauke Bosbach
Dr. Carolin Butterwegge
Kalle Gerigk
Karl Heinz Heinemann
Fiete Saß
Ulla Saß, Schulleiterin a.D.
Angela Bankert
Petra Heller, Bürgerinitiative A4minus
Rolf Beierling-Hémonet
Barbara Kleine
Albert Meinhardt
Maria Schu
Organisationen:
AK Barrierefreies Köln
Attac Köln
Extinction Rebellion
Fridays for Future Köln
FUSS e.V.
GEW Köln
Grannies for Future Köln
Grüne Jugend
Kidical Mass
Linksjugend
Parents for Future Köln
Recht auf Stadt
Robin Wood
Südstadt-Leben e.V.
Warum ist das wichtig?
Hinweis: Monitorbeitrag zur Tunnelfrage
OBEN BLEIBEN mit der Straßenbahn!
Die Bundesregierung hält laut Koalitionsvertrag eine Verdoppelung der Kapazität des ÖPNV bis 2030 für klimapolitisch erforderlich. Daran anknüpfend fordern FridaysForFuture in ihrem verkehrspolitischen Sofortprogramm zu Recht eine Ausbau- und Qualitätsoffensive im ÖPNV. Nur so sind die klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor erreichbar.
In Köln ist all dies nur möglich, wenn das Schienennetz der KVB massiv ausgebaut wird. Die Steuermilliarden, die ein Ost-West-Tunnel kosten würde, müssen jetzt in den Ausbau der KVB investiert werden. Damit können nicht nur die Kapazität der Linie 1 oberirdisch erweitert, sondern zahlreiche weitere Erweiterungen des Schienennetzes und des Wagenparks finanziert werden.
Eines ist klar: Beides zusammen geht nicht, dafür fehlen der Stadt Mittel und Personal. Das haben wir bei dem Nord-Süd-Tunnel gesehen, der immer noch nicht fertig ist. Seit Baubeginn 2004 sind oberirdisch nur 3,5 Schienenkilometer neu gebaut worden.
Zum Ausbau des ÖPNV gehören auch eine massive finanzielle Aufwertung und bessere Arbeitsbedingungen für das Fahrpersonal von Bus & Bahn, wie von der Gewerkschaft ver.di zu Recht eingefordert. Eine Ausdünnung der Fahrpläne wegen Personalmangel ist das Gegenteil von Verkehrswende.
Die Tunnel-Pläne sollten endlich im Rat begraben und der oberirdische Ausbau der KVB sofort begonnen werden. Gute Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch:
Die beiden Nadelöhr-Haltestellen Heumarkt und Neumarkt können oberirdisch so umgebaut werden, dass mit versetzten Haltestellen eine Taktverdichtung und damit eine Kapazitätserhöhung auf der Ost-West-Achse machbar sind. Dabei können die 60-m-Stadtbahnen beibehalten und der aufwändige Umbau fast aller Haltestellen entlang der gesamten Ost-West-Achse für 90-m-Stadtbahnen vermieden werden. Vorschlag Bündnis Verkehrswende Köln
Die nördliche Auto-Umfahrung des Neumarkts kann sofort aufgehoben und der Platz an die Fußgängerzone Schildergasse angebunden werden; dies reduziert auch die Anzahl der störenden Auto-Querungen für die Stadtbahn.
Der Autoverkehr in der Innenstadt kann sofort reduziert werden, beginnend mit dem enorm hohen Durchgangsverkehr. Das schafft Raum für Bahn-, Rad- und Fußverkehr.
Die Ost-West-Achse kann vom Heumarkt bis zum Aachener Weiher in eine Promenade verwandelt werden, mit nur einer Autospur in jede Richtung für den Anlieger- und Zielverkehr bei geringem Tempo, mit breiten Rad- und Fußwegen.
Die komplette Begründung weiterlesen hier."
Unglaublich, dass die noch erlaubt waren.