Wenns bei mir vs. bei anderen gewesen wäre statt Frauen vs. Männer hätte der gag bei fast gleichem bild auch ohne Sexismus funktioniert. Aber naja, hab auch noch Kollegen aus dem Dorf, wo ich neulich nach 20 Jahren wieder den Spruch Frau am Steuer, das wird teuer gehört (fuck wenn mich gerade so erinnere hat das sogar mein Fahrlehrer ständig gesagt, was soll das). Und gibt sicherlich viele härtere und mildere Beispiele in unserer Gesellschaft. Um es mal von optimistischer Seite zu sehen: die Dinge ändern sich nicht von heute auf morgen, wir sind ständig mit unserm Umfeld im Diskurs. Ich bin jetzt nicht steinalt aber meine, dekadenweise Verbesserungen und Normalisierung der ganzen antisexismus Sache wahrzunehmen. Gesetze entwickeln sich zu Gepflogenheiten, die entwickeln sich zu Sprüchen, die Sprüche zu unterbewussten Vorurteilen. Und nach und nach zieht auch die Statistik hinterher. Die selbst erfüllenden Prophezeiungen gibts ja auch als konzept in der Wissenschaft. So als subjektives Beispiel: in der Schulzeit bei mir hieß es im Sportunterricht häufig, dass Mädels nicht mit Bällen umgehen können oder schlecht werfen und wenn, dann ist es die Ausnahme. Hatte damals auch den Eindruck, dass es statistisch tatsächlich so war in der Klasse. Naja, bezweifle aber auch hart dass mehr als nur 1 Mädchen in meiner klasse außerschulisch mal Ballsport gemacht hat (vielleicht mal Volleyball oder so). Glaube die Sprache hat sich inzwischen geändert und viele Eltern sind nicht mehr der Meinung, dass ihre tochter im Fußballverein nicht von vornherein schlecht aufgehoben ist. Und siehe da, von den jungen leuten, die sich heutzutage auf dem sportplatz Basketball spielen, sind viel mehr Mädels dabei als früher und natürlich können die saubere Pässe. Und diese Veränderung findet gleichzeitig in so vielen Lebensbereichen statt, die in ihrer relvanz über Ballsport hinausgehen. Langer rede kurzer Sinn, man ahnt ja immer erst nach Jahrzehnten (wenn überhaupt) der beboachtung, was bei Leuten angeboren und was sozialisiert ist. und ohne das abgewöhnen von zuschreibungen und Klischees für Gruppen, die ständig wiedergekaut werden werden wirs nie rausfinden. Und es gibt viele bubbles, in denen politisch korrekte Sprache wenig bis keine Rolle spielt, wenn man darin aufwächst und vielleicht noch die statistischen selbstbewahrheitungen wahrnimmt, es ändert sich halt alles sehr langsam aber es ändert sich. Und wir haben hier glaube eh schon weniger Frauen auf feddit, hoffe, dass sich das nicht zu ner wienerzelebrierenden Party, die sich in irgendwas reinsteigert, entwickelt wie auf 9gag oder so, es ist doch so schön entspannt hier :)
Und was meine textwände angeht: ja, ich bin bahnpendler und hab zu viel Zeit (bzw. kann ich sie für lemmy opfern wie ein freier Mensch, ich bereue meine Pendlerzeit mit dem auto keine minute, was für eine Zeitverschwendung war das denn, jeden Tag gezwungen zu sein, die ganze Zeit auf die Straße zu starren wie ein idiot)
zl;ng: Sexismus hat mehr Auswirkungen als es für manche auf den ersten Blick scheint, auch wenn es witzeleien sind, scheint aber in den letzten Jahrzehnten besser geworden zu sein. Veränderung langsam. Sprache/erwartungen sowie Druck, sich auf bestimmte art zu Verhalten sowie Beobachtungen, wie sich Leute bei bestimmter art verhalten/die Schlussfolgerung wie Leute einer Gruppe mehrheitich sind, beeinflussen sich gegenseitig, ob subtil oder nicht. Dazu Anekdoten aus meinem Privatleben.