Quittenbrot

joined 5 months ago
[–] Quittenbrot 1 points 2 months ago* (last edited 2 months ago)

Wir haben alle 2021 mitbekommen und der hohe Anteil an Jungwählern war eine Überraschung, ja. Um aber an unsere letzte Diskussion zu diesem Thema anzuknüpfen: daraus lässt sich mMn nicht "dein" Punkt ableiten, dass die FDP das schon immer so macht. Das geben die Daten einfach nicht her.

Bei dieser Wahl haben die irren Erstwähler im Übrigen sogar mit großem Abstand mehrheitlich AfD gewählt.

Wenn du also tatsächlich der Meinung bist, bitte ich dich, das mit entsprechenden Daten zu unterfüttern.

e: ..oder du verteilst statt Argumenten einfach weiter "Runterwähli", das geht natürlich auch.

[–] Quittenbrot 9 points 2 months ago (4 children)

..wer bei 1% der Stimmen den Ruf nicht hört, muss eben noch tiefer fallen.

[–] Quittenbrot 15 points 2 months ago

Die Gefahr eines Atomkrieges ist größer als damals, aber es interessiert inzwischen niemanden mehr.

Es braucht nur einen gekränkten, alten Despoten, der lieber den roten Knopf drückt statt eine Lebensniederlage einzugestehen, um das alles hier für Jahrtausend in eine nukleare Wüste zu verwandeln.

Du wirst mir bestimmt nicht zustimmen, aber vielleicht denk trotzdem zumindest einmal darüber nach:

Ein Nuklearschlag ist der ultimative Schritt. Danach gibt es keine Gewinner mehr. Das wissen alle Seiten, darum hat tatsächlich niemand Bock darauf.

Insofern sind Nuklearwaffen eigentlich nur dazu da, dass gegenseitige Abschreckungspotenzial zu sichern. Sie lassen sich in einem konventionellen Konflikt aber nicht kalkulierbar einsetzen.

Man kann die Waffen jedoch auch auf eine zweite Art einsetzen: rhetorisch. Und genau das passiert hier. Indem man immer und ständig mit einem Nuklearschlag droht, kann man probieren, die konventionell überlegene Gegenseite aus dem eigenen Konflikt herauszuhalten.

Russland will unbedingt eine militärische Intervention des Westens in der Ukraine verhindern, weil es das konventionell nicht gewinnen würde.

Das macht man aber nur, wenn man sich etwas von dem ganzen erhofft. Käme es jedoch zu einem Nuklearschlag, würde der Westen sofort intervenieren. China hat seine Abneigung gegen derartige Gedankenspiele auch bereits deutlich gemacht.

Real ist das alles also nur rhetorisches Säbelrasseln, um zu verängstigen und die gerade in Deutschland extrem verwurzelte Angst vorm Nuklearangriff für eigene Interessen zu nutzen und unser Verhalten zu steuern.

Sollte das funktionieren, setzt es Anreize, mit diesen Waffen zu drohen, setzt es Anreize, diese Waffen zu besitzen, setzt es Anreize, diese Waffen zu demonstrieren. Das halte ich für viel gefährlicher, als wenn dieser zweite rhetorische Einsatzzweck der Waffen verpuffen würde, weil wir uns nicht bluffen lassen. Insofern erhöht es für mich eher die Gefahr eines Nuklearschlages, wenn wir uns von diesen Drohungen beeindrucken und steuern lassen.

Du siehst auch im Konflikt mit Russland, dass das Drohen mit Nuklearschlägen nach einer Hochphase zu Beginn eher abgenommen hat. Weil es uns nicht abgehalten hat zu unterstützen.

[–] Quittenbrot 3 points 2 months ago

Dann schliesst doch vielleicht Werke in China.

Wetten, dass genau das nicht passieren wird, egal was passieren wird?

[–] Quittenbrot 7 points 2 months ago* (last edited 2 months ago)

Bei der genauen Herkunft wird gestritten, aber erfunden haben die Nazis es nicht.

Zur Wahl stehen bspw.:

-ursprüngliche Bezeichnung für das im März stattfindende Aussortieren der nicht (mehr) zur Aufzucht geeigneten Schafe (März-/Merzschafe)

-eine Abwandlung von 'merzen' (Handel treiben, von lat. merx 'Ware'), also 'aus dem Handel ziehen'.

-eine Abwandlung von 'merksen' (kennzeichnen, auszusonderndes markieren, vgl. engl. mark out 'bestimmen, ausersehen')

-verwandt mit 'uzermarcete', mhd. aus dem 13. Jh, 'vertreiben', 'aus der Mark schaffen'

[–] Quittenbrot 1 points 2 months ago

Schuld vom deutschen Tätervolk auf Migranten aus überwiegend muslimischen Ländern zu verlagern

Es können auch zwei Lager Schuld haben. Der verbreitete Judenhass aus dem muslimischen Nahen Osten wiegt weder die Verbrechen der Nazis noch heute hierzulande grassierenden Judenhass auf oder soll ihn gar entschuldigen. Umgekehrt kann sich muslimischer Judenhass auch hierzulande nicht hinter den Taten der Nazis verstecken, sondern gehört ebenso thematisiert.

[–] Quittenbrot 8 points 2 months ago

Aber wer freiwillig Menschenfeinde wählt, dem kommt man vielleicht noch mit dem schnöden Mammon über die Volkswirtschaft bei. Zumal sie doch angeblich alle so stolz auf Deutschland sind.

[–] Quittenbrot 1 points 2 months ago

Vielleicht hätte man auch ein deutlich dunkleres Blau nehmen können, aber diese Farbwahl ist einfach viel zu nah am AfD-Schema.

Das sehe ich auch so. Ich denke halt, dass sie aus o.g. Gründen agiert haben und es nicht als Problem gesehen haben (oder als bewusste Absicht). In jedem Fall hoffe ich, dass sie Leute damit erreichen.

[–] Quittenbrot 2 points 2 months ago* (last edited 2 months ago) (2 children)

Hä? Blau ist doch genau die Farbe der Konkurrenz und in diesem Kontext alles andere als neutral.

Ja, aber der direkten Konkurrenz, gegen die sich das Plakat wendet. Da muss man wahrscheinlich nicht befürchten, dass das von Anhängern der Nazis als Werbung für ihre Partei verstanden wird.

Bei gelb oder orange könnte man aber denken, dass das eine Aktion von der FDP oder den Piraten sei. Das möchte man bei CDU, Linken, Grünen oder SPD natürlich nicht.

Orange, Türkis, Lila?

Orange: Piraten

Türkis: "coole" neue CI-Farbe der Union

Lila: Volt

Der Regenbogen im Parteienland ist schon ziemlich abgegrast.

Und was ist der Unterschied zwischen ‘seriösen’ und ‘unseriösen’ Farben? Wer definiert ‘seriöse’ und ‘unseriöse’ Farben?

Tja, das ist eine gute Frage. Ich bin kein Fachmann für Farbpsychologie und kenne mich mit den Hintergründen nicht aus. Aber Blau ist zumindest in unserem Kulturkreis wohl die Business-Farbe. Sie wird mit Ruhe, Seriosität und Vertrauen verbunden und ist darum der Dauerbrenner für alle, die keine Risiken eingehen wollen und Sicherheit ausstrahlen möchten.

[–] Quittenbrot 0 points 2 months ago (4 children)

Naja: die Farbe einer der teilnehmenden Parteien hätten sie nicht nehmen können, weil sich dann die anderen benachteiligt gefühlt hätten. Alle zusammen geht nicht, weil man ja trotzdem noch politischer Konkurrent ist. Eine Farbe einer nicht teilnehmenden Partei geht aber auch nicht, weil man dann ja vielleicht unbeabsichtigt Werbung für die Konkurrenz macht.

Also bleibt quasi nur blau als neutraler, seriöser Farbton. :)

[–] Quittenbrot 0 points 2 months ago

... und was waren seine politischen Eckpunkte? Hatte er Erfolg bei Jungwählern?

[–] Quittenbrot 0 points 2 months ago (2 children)

Das macht die FDP jede Wahl.

Sicher? Das hat die FDP 2021 gemacht und damit erstaunlich gut bei den Jungwählern abgeschnitten. Aber die FDP Westerwelles von vor 15 Jahren oder so hat noch auf ziemlich klassische "Politik für den Steuerzahler" gesetzt. "Jung" oder "trendy" war da überhaupt nichts. Keine Ahnung, ob du dich an die FDP der 90er erinnerst, aber auch das war extrem angestaubt.

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