Auch wenn du grundsätzlich recht mit der Aussage hast, vernachlässigst du die massive Einbringung von Stickstoff ins Ökosystem. Durch künstliche Düngung haben wir den natürlichen Limes für Schalenwildpopulationen so weit angehaucht bin, das selbst ein Prädator wie der Wolf oder Luchs nicht mehr zu einer Absenkung auf ein natürliches Niveau führen können, da sie in ihrer Populationsentwicklungen denen ihrer Beutetiere folgen. Überhöhte Schalenwildbestände haben daher weiterhin einen überproportionalen Einfluss auf die natürliche Flora/(Fauna). Es kommt zum vermehrten Verbiss, im speziellen von klimaresistenten Baumarten, wodurch wir ohne Jagd in entsprechendem Umfang nur den Sprung zu einer klimatisch angepassten Vegetation schaffen, was in der logischen Konsequenz dann auch allen anderen Arten die Lebensgrundlage entzieht.
Kurz: wir beeinflussen durch unsere Ansprüche an die Lebensmittelproduktion und den Klimawandel die Natur viel zu sehr, als dass Prädatoren einen ernstzunehmenden Einfluss hätten.
Der Nationalpark an der Stelle ist ein politisches Konstrukt. Sinnhaft wäre er durchaus an anderer Stelle gewesen, hier muss man es klar so sehen, dass eine touristische Nutzung im Vordergrund steht. Über Walderhalt musst du dir in unserem Land auch keine Sorgen machen, dank LWaldG §9 sind wir da auf der sicheren Seite. Naturnähe ist in wie außerhalb der Nationalparkflächen im gleichen Maße gegeben, nicht standortheimische Baumarten ersetzen sich sukzessive durch den Klimawandel beziehungsweise durch gezielte Änderung durch die Bewirtschafter. Die meisten Arten, welche sich in den angrenzenden FFH-Gebieten wiederfinden sind Arten, welche auf die Bewirtschaftung durch den Menschen angewiesen sind, Maßnahmen für diese müssen auch im Nationalpark weiterhin umgesetzt werden.