this post was submitted on 22 Mar 2025
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Wehrhafte Demokratie

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MODERATORS
 

Am Sonnabend demonstrieren hunderte Rechtsextreme in Berlin. Auch der Sänger der Hooligan-Band „Kategorie C“ ist dabei. Entlang der Strecke protestieren Gegner.

Am Samstag wollen hunderte Rechtsextreme durch das linksalternative Berlin-Friedrichshain ziehen.

Gegen 13.30 Uhr, etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Demonstration, haben sich nach Angaben eines Polizeisprechers etwa 250 Menschen am Ostkreuz versammelt. Es gebe jedoch weiteren Zulauf zu der rechtsextremen Demo.

Gegen den rechtsextremen Aufmarsch regt sich breiter Protest, mehrere Gegendemonstrationen wurden im Vorfeld angemeldet.

Der Polizeisprecher schätzte die Zahl der Gegendemonstranten zunächst auf mehrere hundert Menschen, auch hier gebe es jedoch weiteren Zulauf.

Wie bei vorherigen Protesten ist zu erwarten, dass Gegendemonstranten versuchen werden, die Route der Rechtsextremen zu blockieren.

Nach Angaben von Polizeisprecher Florian Nath vor Ort kam es bislang zu 15 Festnahmen bei der Neonazi-Demo. Grund waren Vermummungen und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zudem sei vor Polizeikräften der Hitlergruß gezeigt worden.

Der rechtsextreme Aufmarsch will vom Ostkreuz über die Stralauer Allee, Warschauer Straße und Frankfurter Allee bis in den östlichen Teil der Rigaer Straße ziehen.

Anders als ursprünglich geplant, dürfen die Neonazis nicht an den Hausprojekten in der Rigaer Straße vorbeiziehen.

Polizeisprecher Nath sagte dem Tagesspiegel, dass noch unklar sei, ob die Neonazis ihre geplante Route über den Markgrafendamm laufen können. „Wir warten noch ab und haben verschiedene Optionen“, sagte er.

Schon um 11.30 Uhr sammeln sich erste Neonazis am S-Bahnhof Ostkreuz, Ausgang Hauptstraße. Demo-Organisator Ferhat Sentürk, ehemaliger Aachener AfD-Kommunalpolitiker, behauptete im Vorfeld, ihm sei ein „bürgerliches“ Auftreten der Demo-Teilnehmer wichtig.

Die Rechten, die am Ostkreuz auf ihre Kameraden warten, tragen Bomberjacke und Szenekleidung, ein junger Mann trägt ein Shirt der Neonazi-Band Landser.

Gegen 12 Uhr sind etwa 50 Neonazi am Bahnhof Ostkreuz eingetroffen. Die Rechtsextremisten entrollen eine erste Reichsflagge – wenn auch mit Startschwierigkeiten.

Wenig später kommt auch Demo-Organisator Ferhat Sentürk am Ostkreuz an. Begleitet wird er von dem jungen Rechtsextremen Jannik Giese, der eine Palästina-Flagge und Kufiya trägt.

Palästina ist nicht unbedingt ein rechtes Kernthema – Jung-Neonazi Giese sieht das anders. Verbindendes Element scheint Antisemitismus zu sein:

„Verbindendes Element“ impliziert, dass „die Palästinenser“ als Gruppe ebenfalls antisemitisch seien

„Wir und die Palästinenser kämpfen denselben Kampf gegen Globalisten, Zionisten“ stand vor einigen Tagen in seiner WhatsApp-Story.

Viele Teilnehmer der Neonazi-Demo sind auffällig jung, oft im Teenageralter. Viele von ihnen haben Deutschland- oder schwarz-weiß-rote Reichsflaggen dabei.

Am Technoclub About Blank wurde kurz vor Beginn der rechtsextremen Demonstration eine Spontan-Gegenkundgebung angemeldet.

Von hier aus soll die Neonazi-Kundgebung mit Musik beschallt werden. Hier sind unter anderem Aktivisten des „Zentrum für politische Schönheit“ mit ihrem „Adenauer Bus“ präsent.

Anreisende Neonazis müssen am Ostkreuz durch ein Spalier aus Gegendemonstranten. Die Polizei hat den südlichen Teil des Bahnhofs Ostkreuz weiträumig abgesperrt. Auch aus der S-Bahn werden Leute nicht mehr zu den südlichen Ausgängen gelassen.

Zum Auftakt der Neonazi-Demo tritt unter anderem Hannes Ostendorf, Sänger der szenebekannten Hooligan-Band „Kategorie C“, auf.

Organisator Sentürk begrüßt ihn kurz zuvor herzlich und nennt die Ordner für die Demo die „persönliche Security“ für Ostendorf. Eine kleine Bühne – ein Auto-Anhänger mit einer Reichsflagge und einer Flagge mit deutschen und russischen Nationalfarben ist schon vorbereitet.

Dann betritt Neonazi-Barde Ostendorf unter großem Applaus den beflaggten Kfz-Anhänger. Er spielt zwei bei Hooligans beliebte Songs über Gewalt und Fußball – das Publikum singt lautstark mit.

Er lese keine Zeitung, „ich bin ja eher der Verschwörer“, verrät Ostendorf seinem Publikum.

Doch dass die heutige Versammlung als Nazi-Demo bezeichnet worden sei, empört ihn – oder zumindest sagt er das. Hier stünden nur „Patrioten“, behauptet der Sänger der Neonazi-Band „Kategorie C“.

Schon erbärmlich, wenn man nicht zu seiner Meinung stehen kann

Nach Ostendorfs Auftritt wird Musik vom Band abgespielt. Darunter auch das „Teufelslied“, ursprünglich ein Marsch der Waffen-SS, allerdings nicht verboten.

Nachdem der NS-Marsch abgespielt wurde, fragt Sentürk gut gelaunt: „Seid ihr gut drauf?“ und die versammelten Neonazis antworten: „Ja!“.

In der Vergangenheit waren Auftritte der Band auch in Berlin mehrfach polizeilich verboten worden. Im aktuellen Fall gab ein Sprecher der Berliner Polizei auf Anfrage im Vorfeld an, dass Musikdarbietungen bei Versammlungen zulässig seien, solange der „Teil der Meinungskundgabe im Vergleich zu den rein musikalischen Anteilen überwiegt“.

Es sei nach aktuellem Stand nicht damit zu rechnen, dass es bei dem Auftritt zu strafrechtlich relevanten Äußerungen oder Handlungen kommen könnte.

Gegen 13.45 Uhr verlassen diverse Teilnehmende der Neonazi-Demo „freiwillig“, weil sie Stahlkappenschuhe tragen und von ihrer eigenen Demo „nicht erwünscht“ sind, sagt eine Polizistin vor Ort.

Parallel werden regelmäßig Neonazis von der Polizei abgeführt, die gegen das Vermummungsverbot verstoßen haben.

Die Polizei ist am Samstag mit rund 1500 Kräften im Einsatz, um diverse Demos im Stadtgebiet zu schützen, wie eine Sprecherin sagte. Beamte aus Bayern und Bremen unterstützen demnach die Berliner Polizei.

Polizeisprecher Florian Nath betonte im Vorfeld in einem Video auf der Plattform X: „Wir schützen niemals die inhaltlichen Themen der Versammlung, sondern nur den Anlass der Versammlung selbst, die Versammlungsfreiheit.“ Zugleich forderte er die Teilnehmer auf: „Bitte bleiben Sie friedlich.“

Demo-Organisator Ferhat Sentürk war bereits für Proteste im Dezember in Friedrichshain und im Februar in Mitte verantwortlich. Diverse rechtsextreme Gruppen aus verschiedenen Teilen Deutschlands mobilisieren für die Demonstration unter dem Titel „Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“. Der Veranstalter erwartet 1200 Teilnehmende.

Vor einem Monat beteiligten sich etwa 150 Neonazis an dem Aufzug. Im Dezember waren es nach Polizeiangaben um die 60 Teilnehmer. Bei beiden Terminen versuchten viele linke Gruppen die Demonstrationen zu blockieren. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei, die Stimmung war aggressiv.

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