this post was submitted on 22 Jun 2023
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Uff der Diskurs im Artikel und hier ist irgendwie absurd für mich. Natürlich legt die Datenlage klar dar dass nicht Vegane Ernährung im klaren Konflikt mit dem willen zur Abwendung des Klimawandel steht. Gleichzeitig ist dieses Einzeleden Personen und ihren Entscheidungen ständig zu hinterfragen doch so ungefähr das unproduktivste was man tun kann wenn erwiesenermaßen der Großteil der Einzelpersonen keine signifikante macht haben um z.B. die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zu verändern, wo ja auch Benecke das Problem materialistisch verankert. Klar Benecke nutzt mit dieser aussage sicher seine Plattform hauptsächlich um etwas Selbstreflektiertheit in seinen Hörern zu fordern. Der Diskurs welcher hier als Reaktion entsteht macht allerdings wieder Individuen für systemische Probleme verantwortlich was mmn. nicht zielführend ist.
Ich ernähre mich seit einigen Jahren vegan und ich glaube, sehe, dass das in meinen Umfeld etwas macht. Viele machen sich erstmals Gedanken darüber dass es eben möglich ist.
Gleichzeitig sehe ich dass eine kleine Gruppe sich radikalisiert für Fleisch und die Industrie massiv Werbung für sich macht.
Wenn jetzt die Politik Entscheidungen wie eine Steuer auf die GHG der Industrie erhebt oder das Ausbeuten einschränkt wird diese Gruppe sehr laut. Einfach mal nach "Freie Bauern" suchen, die wollten ihre VWs als Protest gegen die "veggie Kantine" zerkratzen.
Wenn wir als Gesellschaft denen nichts entgegen setzen werden die das Narrative bestimmen und durch Populismus wie in den Niederlanden politische Änderungen blockieren.
Wenn wir nicht mehr radikale Pflanzenesser sind, als die populistische Fleischindustrie aufwiegeln kann, wird es nichts mit politischen Wandeln werden. Keine Partei, kein Politiker wird sich gegen den Willen der Bevölkerung für die Umwelt vernichten.
Mit 10% vegan lebenden ist die kritische Menge längst erreicht um einen Wandel gestützt durch die Bevölkerung zu erwirken.
Und dann gibt es halt noch die Tiere die man nicht ausbeutet und tötet.
Gibt's genau so auf Seiten der Veganern. Extremismus ist halt immer bescheuert und peinlich.
Ich hab vor zwei Jahren mit einer veganen Freundin gekocht, da habe ich mich halt einfach informiert (Weil ich einen guten Grund dazu hatte) und viel gelernt. So einiges davon koche ich immer noch und habe allgemein meinen Fleischkonsum stark verringert. Also eigentlich genau so wie du im ersten Absatz auch vermutest.
Bin mir nicht sicher was extremistische Veganer ausmacht aber ich bin lieber in der Gruppe die Tiere nicht ausbeutet und die Erde auch für Menschen erträglich zu halten als in der anderen. Das Argument ist ähnlich wie centrists die rechte und linke dumm finden. Peinliche Veganer haben halt keine Lobby die behauptet die Kuh ist gut für die Umwelt" im Gegensatz zur Tierindustrie. Die findet man sicher mal aber die machen nicht die Politik für uns alle, die sorgen nicht für Tiersubventionen oder lachhafte "Tierschutzgesetze"
So wie es bei dir war ist es auch in meinen Umfeld passiert, ich glaube deshalb schon an die persönliche Verantwortung und vielleicht nicht Vorbildfunktion aber es regt auf jeden Fall dazu an darüber nachzudenken.
Das ist doch unfug. Natürlich hat jeder einzelne die Macht etwas zu ändern. Man muss es nur tun, dann helfen auch die Milliarden schweren Subventionen für die Tierindustrie nicht mehr.
Klar hat (echter) politischer Druck von innen einen größeren bzw eher schnelleren Hebel aber das heißt nicht, dass es der einzige ist.
Geb dir Recht. Wie wäre es damit aufzuhören tierische Produkte zu subventionieren? Lasst das Fleisch teuer werden und ganz automatisch werden die Menschen weniger davon konsumieren.
Generell müssen schnellstens klimaschädliche Subventionen abgebaut werden. Warum das nicht passiert? Naja, die Ampel steht halt auf gelb ;)
Bin da voll bei dir. Meine Mitverantwortung als Konsument hält sich halt auch in Grenzen und selbst wenn ich vegan kaufe, sitze ich schnell Greenwashing der Marketingbranche auf und befeure damit nur neue Probleme. Ich kaufe ja schon um Massentierhaltung herum und konsumiere weniger Fleisch. Fisch esse ich seit Jahren gar nicht mehr, da die Ökosysteme der Meere kurz vor dem Kollaps sind und in den Urlaub geflogen bin ich noch nie. Meine Mitverantwortung endet hier. Ich werde nicht auf Döner oder Pizza verzichten, während die kriminell Reichen pro Kopf einen zigmal höheren Co2-Abdruck haben als meine ganze Sippschaft. Irgendwo hört der Spaß auch auf.
Bei mir genauso. Urlaub kann ich mir eh nicht leisten, Auto hab ich keins und den Fleischkonsum habe ich auch bereits reduziert. Ich wäre auch absolut bereit noch mehr zu tun, aber da muss dann auch einfach mal was politisch passieren. Reiche ordentlich besteuern und das Geld in Klimaschutz stecken, klimaschädliche Subventionen abbauen, CO2-Steuer + Klimageld. Son Zeug halt.
Hat man ja an der Heizungsgesetzdebatte gesehen wie gut es funktioniert, wenn Gesetze eingeführt werden sollen, die keinen breiten Rückhalt in der Gesellschaft haben. Somit ist es eben sehr wohl notwendig, dass die Mehrheit von veganer Ernährung überzeugt ist bevor politisch gegen Agrarwüsten und Massentierhaltung vorgegangen werden kann.
Das stimmt. Aber auch wenn man das Ganze systemisch angehen würde, kommt es letztlich auf dasselbe heraus: Das Individuum muss sich vegan ernähren.
Das muss ja nicht heissen, dass man als Individuum die Verantwortung für die Gesamtgesellschaft übernehmen muss. Sich selbst und seine Lebensweise etwas zu reflektieren schadet allerdings auch niemandem.