this post was submitted on 05 Feb 2025
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Netzkultur / Netzpolitik
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Ich weiß auch nicht was bei Reddit los war und wie du auch selber feststellst mangelt es grundsätzlich bei Reddit an Transparenz um das wirklich zu erfahren. Aber auch deswegen fand ich das Kommentar von @You nicht hilfreich. Es lässt einige nicht erfreuliche Interpretationen zu. Er/sie hat es auch erläutert, aber es zeigte sich eben auch das er/sie ein Verständnis etwas anderes Verständnis von den Ereignissen hat als von dem verlinkten Artikel vermittelt wurde.
Ich finde dieses Beispiel nicht sehr zielführend. Was soll Gewalt oder Gewaltaufrufe in diesem Fall bringen? Aber ich glaube ich verstehe deine Absicht, und schlage deswegen ein anderes Beispiel vor: Angenommen es fahren Kleintransporter durch die deutschen Städte und nehmen jeden, der sich mit Aufenthaltserlaubnis, mit EU-Ausweis oder mit Turisten-Visum nicht ausweisen kann, mit. Sie bringen die Leute in ein Remigrationslager. Ähnlich läuft es bereits in der Türkey ab. Man kann ein solches verwerfliches Vorgehen sabotieren indem man die Kleintransporter vandalisiert oder deren Besatzung angreift. Wozu sollen öffentliche Aufrufe zu solchen Gewalttaten dienen? Es sind nicht die 70. in den jeder zweite Burger noch Waffen im Keller oder im Garten begraben hatte. Die Bevölkerung ist überalteltert, nicht gewaltbereit und auch nicht gewaltfähig. Der antifasistische Widerstand wird sich in Europa auf kleine lokale verdeckt agierende Gruppen beschränken müssen. Auf die Orte der Park- und Abstellflächen der Remigrationstransporter kann man auch ohne Gewaltaufrufe öffentlich hinweisen. Den Bericht am nächsten Tag über einen Großbrand auf diesen Parkflächen kann man auch ohne Gewaltverherrlichung öffentlich würdigen.
Die meisten Menschen sind Mitläufer, oder handeln nicht als erste. Wenn sie aber sehen, dass andere handeln, sind sie auch eher bereit, selbst aktiv zu werden.
Revolutionen werden meistens von aktiven Minderheiten begonnen, der sich dann im richtigen Moment eine kritische Masse anschließt, oder nicht mehr in den Weg stellt. Deswegen arbeiten autoritäre Regime auch so viel mit Massenorganisationen wie z.B. der HJ. Deswegen hat die AfD auch nicht von Anfang an laut die SA Parolen rausgehauen, sondern langsam und stetig den Diskurs verschoben. Und wenn Aufrufe zum Widerstand keine Gefahr für Regime wären, warum geben sie sich dann soviel Mühe, diese zu unterdrücken?
Klar, am Ende entscheiden die Polizei und Armee, ob sie den Widerstand niederschießen und einen Bürgerkrieg riskieren, oder ob sie lieber das Regime fallen lassen. Aber je intensiver und breiter der Widerstand ist, desto eher entscheiden sie sich dazu, das Regime aufzugeben.
Beispiel Mauer der DDR. Wenn zwei Leute beim Fluchtversuch erwischt werden, wurden sie erschossen oder für lange Zeit in Haft gesteckt. Als Hundertausende kamen, viel die Mauer ohne weiteres Blutvergießen.