Deutschland
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Da hast du mich missverstanden: Mein Punkt war, dass Haushalthilfen primär Frauen dazu verhelfen, genug Zeit zum Arbeitengehen zu haben. Sie können dann natürlich als Haushaltshilfen arbeiten, aber die ergriffene Tätigkeit ist letztlich komplett inzidentiell. Und natürlich werden auch ein paar Männer und Menschen dazwischen und außerhalb von häuslichen Pflichten entbunden -- aber das ist nicht der Großteil.
Aber Haushaltshilfen sind primär auch Frauen. Es findet nur eine Umverteilung zwischen gesellschaftlichen Schichten statt, und es soll suggeriert werden, dass Teile der Mittelschicht zur Oberschicht würden, indem sie sich jetzt eine Haushaltshilfe leisten könnten.
Das eigentliche Problem, die ungleiche Verteilung von Haushalts- und Sorgearbeit wird nicht angegangen und für die Gleichstellung ist es ein Nullsummenspiel. Wobei priviligierten Frauen mehr Privilegien zu verschaffen, zu Lasten anderer Frauen auch eine erfolgreiche patriachale Machtstrategie ist, ähnlich wie es auch mit rassistisch marginalisierten Gruppen gerne getan wird.
Ja, aber auch nein. Es ist ja nicht so als ob eine Haushaltshilfe nur einer anderen Frau dazu verhelfen kann zu arbeiten. Eine Haushaltshilfe arbeitet ja potenziell in mehreren Haushalten, wodurch mehr Familien entlastet werden. Es ist kein Nullsummenspiel.
Und selbst bei perfekter Haushalts- und Sorgearbeit-Verteilung würden Haushaltshilfen den Familien mehr Möglichkeiten geben.
Der ganze Vorstoß zielt darauf ab, dass Haushaltshilfe öfter nicht "schwarz" geleistet wird. Das ist nämlich der Hauptgrund warum es "zu Lasten" der Haushaltshilfen geht. Jetzt zu behaupten, dass Anreize dieser Arbeit legal nachzugehen patriachale Machtstrategien ermöglichen ist... schlichtweg falsch - denn es ist jetzt noch schlimmer.
Gegenhypothese: Haushaltshilfe als Schwarzarbeit wird oft von Frauen geleistet, denen das Arbeitsrecht verwehrt wird, oder die weder mit der Sozialhilfe, noch mit dem Geld aus der Arbeit zu Recht kommen, aber ihren Sozialhilfeanspruch verlieren würden, wenn die Arbeit legal erfasst werden würde.
Und auch, wenn eine Frau damit mehrere entlastet, ändert das nichts an der Nullsumme. Wo eben vorher 5 Frauen 5 Stunden pro Woche den Haushalt schmeißen mussten, muss es jetz eine Frau für 25 Stunden.
Möglich, aber sicher nicht alle.
Wenn wir ignorieren, dass die anderen 4 Frauen in der Zeit einer anderen Tätigkeit nachgehen könnten, dann ist es natürlich ein Nullsummenspiel, ja.
Die anderen 4 Frauen gehen einer anderen Tätigkeit nach, der dafür die Haushaltshilfe nicht nachgehen kann. Dass diese Tätigkeiten dann "höherwertig" sein sollen, bringt uns wieder zur Klassenproblematik zurück.
Klassenproblematik. Polemik ich hör dir trabsen.
Wenn die Haushaltshilfe in nem cozy IT Job arbeiten könnte, dann soll sie das natürlich tun. Und würde es wohl auch. Mit deiner Gegenhypothese postuliert du aber selbst, dass manche das aus verschiedenen Gründen nicht können. Und manche Menschen sind auch einfach nicht für "höherwertige" Tätigkeiten ausgestattet.
Deine Lösung ist also, damit alle gleich unglücklich sind, dass die Haushaltshilfe am besten gar nicht arbeitet, und alle sich um ihren eigenen Haushalt kümmern. 50/50 mit ihren Männern zusammen natürlich.
Die Lösung ist es statt Arbeit als Haushatshilfe zu subventionieren, das Geld in bessere Bildung und Berufsbildung zu investieren, damit die Frauen, die jetzt als Haushaltshilfe arbeiten, eine höher qualifizierte und besser bezahlte Tätigkeit ausüben können.
Bin ich bei dir. Aber wer das nicht kann oder will sollte ja wohl nach Möglichkeit den Beruf legal ausüben. Und wenn der einzige Weg dahin Subventionen sind, dann sollte man den gehen. Immerhin könnte man argumentieren, dass die Sozialleistungen die sie ggf nebenbei abgreifen (deine Gegenhypothese) nichts anderes als eine Art Subvention sind.