this post was submitted on 20 Sep 2024
51 points (96.4% liked)
600 Euro
318 readers
1 users here now
Unwahre Erzählungen
Aktuell: Es ist immer besser, 2 Mods zu haben statt einem, also melde dich bei Interesse.
founded 6 months ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Wenn man mal kurz ignoriert, dass es für die Familien der toten Zivilisten und Soldaten auf allen Seiten egal ist, warum und wofür sie gestorben sind:
Russland produziert aktuell jährlich mit ihrem mickrigen BIP (im Vergleich zu EU und Nordamerika) 4 Mio Artilleriegranaten. Die haben auf Kriegswirtschaft umgestellt und schwächen dafür ihre Wirtschaft. Ich seh nicht, dass die westliche Unterstützung da genug entgegensetzt. Russland ist militärisch stärker als die Ukraine.
Ich denke, mit dieser Unterstützung wird Russlands Kriegsziel nur verzögert. Ein Sieg, bei dem die Ukraine ihre Gebiete zurück erhält, ist damit nicht drin. Es verteuert nur den Sieg für Russland und schwächt es dabei.
Und das passiert auf dem Rücken der Ukraine und der Soldaten und Zivilisten beider Seiten. Wer solche Freunde hat...
Lasst die Ukraine schnell untergehen und tut nicht so als wenn ihr helfen wollt - das verlängert nur das Leiden und Sterben. Oder unterstützt sie wirklich um den Krieg zu verkürzen und zu einer Verhandlungslösung zu kommen (und habt eine Idee wie ihr Russland davon abhaltet es in 10 Jahren erneut zu versuchen).
Man kann natürlich fragen, ob es sich um Hilfe handelt oder ob hier nur Putin beschäftigt gehalten werden soll. Ich glaube fast, das ist eher Angst auf westlicher Seite vor zu viel Militärunterstützung als zynisches Hinhalten Russlands. Man sieht ja auch beispielsweise in Ostdeutschland, wie stark rechte Parteien von [] falschen Friedensversprechen profitieren.
Meinst du, dass es für das Putin-geführte Russland, dass gegen die Ukraine "gewinnt" einen Weg zurück in den Frieden gibt? Ich bezweifle das—wie du ja richtig sagst, die Kriegswirtschaft läuft dort bereits und die Ansprüche sind gesteckt—wahlweise konkrete Gebietsansprüche auf Polen und im Baltikum oder nur der eurasische Handelsraum unter russischer Führung ("Wladiwostok bis Lissabon").
Das spielt bestimmt auch eine Rolle - Vorsicht im Umgang mit einer Atommacht unter dem Einfluß von Putin ist nicht falsch. Es sind viele Faktoren. Ich möchte diese Entscheidung nicht treffen müssen. Vom Sofa aus sagt es sich leicht, dass der Westen zu zögerlich ist und Putin nur blufft. Insofern muss ich meine obige Aussage etwas anders bewerten.
Doch der Grund ändert nichts an der Wirkung des zögerlichen Handelns. Man lässt die Luft langsam aus dem Ballon, um es zynisch auszudrücken.
Die Kosten für Russland sind jetzt schon hoch und es führt "nur" einen Krieg gegen die Ukraine. Russland opfert im Moment jeden Tag 1000 Soldaten (trotz Russlands Luftüberlegenheit und mehr Munition) und sie können diese Verluste gerade so durch Rekrutierungen ausgleichen.
Eine für mich plausibel klingende Erklärung zum Verschleiß: Um genug Rekruten zu bekommen, verschenken sie Land auf der Krim und neue Rekruten erhalten einen Bonus der dem Vielfachen des russischen Jahresgehalts entspricht (7stelliger Betrag in Rubel).
Das verdirbt das Lohngefüge und treibt die Inflation an. Und sie machen es trotzdem, weil Wehrpflichte im Kriegsgebiet verwenden oder Mobilmachung noch schlechtere Optionen sind. Die Menschen begingen dann 100.000-fach Landflucht und Russland blutete aus (bei der ersten Mobilmachung waren es ca 900k).
Gegen einen NATO-Staat kann Russland mit dieser Zapp Brannigan Strategie nicht bestehen, hoffe ich.