Es ist eines der bestimmenden Themen zu Beginn der olympischen Schwimmwettbewerbe. Dort starten elf jener 23 chinesischen Weltklasse-Schwimmer, die 2021 von der chinesischen Antidoping-Agentur CHINADA positiv auf das im Sport verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet wurden.
Jene 23 Athleten, die für dieses Dopingvergehen nie gesperrt wurden. Recherchen der ARD und der New York Times hatten den Skandal im April 2024 öffentlich gemacht. Die CHINADA und eine heimische Regierungsbehörde hatten heimlich einen Bericht gefertigt, den die Weltantidoping-Agentur WADA absegnete. Inhalt: Alle 23 Topschwimmer seien vom Essen während eines gemeinsamen Hotelbesuchs kontaminiert worden. Doch die Recherchen im April widersprachen diesem Bericht.
Chat-Nachrichten könnten Fall neu aufrollen
Chatnachrichten aus dem Umfeld der chinesischen Schwimmer legen nahe, dass nicht alle 23 Athleten im selben Hotel gewohnt hätten. Eine Kontamination aller 23 positiv getesteten Schwimmer durch Nahrungsaufnahme in einem einzigen Hotel würde demnach praktisch ausgeschlossen, das Freispruch-Argument widerlegt.
[...]
Schwimm-Konkurrenz ist frustriert
Dementsprechend frustriert äußert sich ein Topstar der Schwimmszene nun im ZDF. "Ich will immer fair gewinnen, Einige machen das offensichtlich nicht. Das ärgert mich extrem, aber mehr will ich lieber nicht sagen", sagt Großbritanniens Olympiasieger Adam Peaty.
[...]
Der Geschäftsführer der US-Antidopingagentur USADA, Travis Tygart, erklärt im ZDF: "Das IOC und die WADA sind wie siamesische Zwillinge, die arbeiten eng zusammen. Die WADA wird vom IOC kontrolliert, beide wollen immer den Schein von sauberen Spielen wahren, nicht aber nach den eigenen Regeln handeln."
[...]
Selbst WADA-Wissenschaftler haben Zweifel
Auf einer Pressekonferenz vor drei Tagen versuchten sich die WADA-Verantwortlichen zu rechtfertigen. "Es gab keine Fehler von unserer Seite, wir haben genau richtig agiert. Das hat ein unabhängiger Jurist in einem Untersuchungsbericht bestätigt. Das ist alles kristallklar", erklärte WADA-Präsident Witold Banka.
Was Banka nicht sagte: Seine Agentur selbst hat den Juristen eingesetzt. Aus dem öffentlich zugänglichen Untersuchungsbericht geht hervor, dass zwei der wichtigsten Wissenschaftler der WADA selbst große Zweifel an der Theorie mit der kontaminierten Hotelküche hatten.
Kann mir kaum ein unglaubwürdigeres Szenario vorstellen als "Das Hotelessen war zufällig mit einem Herzmedikament verunreinigt das auch als Dopingmittel eingesetzt wird". Zeigt nur mal wieder die Korruption bei Olympia.
Gut das nicht ausversehen cyanid oder sowas ins essen gefallen ist.
Das kommt dann, wenn sie ohne Medaillen nach Peking zurückkehren.