borisentiu

joined 10 months ago
MODERATOR OF
[–] borisentiu 2 points 1 day ago

Und die früheren Vorschläge haben wir ja auch noch. Es gibt viel zu tun :-)

[–] borisentiu 4 points 1 day ago

Du versprichst +20, ich wähle.

[–] borisentiu 1 points 1 day ago

Ja, die sind echt gut, auch in der Kombination von WI und externen Leuten.

[–] borisentiu 1 points 1 day ago

Mir ist daraus noch in Erinnerung, dass der Bau der Autobahnen für nicht vorhandene Autos seinerzeit gar nicht so möglich gewesen wäre ohne die gigantischen Kapazitäten des Reichsbahn-Apparats. Wenn man sich mit einem hinkenden Vergleich vorstellt, die transformative Kraft würde jetzt umgekehrt...

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submitted 2 days ago by borisentiu to c/planen
 

'Höhepunkt' der Internationalen Bauausstellung wird 2027 sein, aber die Projekt-, Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit laufen natürlich schon seit Jahren. Die programmatische Ausrichtung passt gut in die Community und es gibt auf der Webseite viel zu entdecken.

Vom 9. bis 24. Mai läuft das IBA Festival #2 mit diversen Veranstaltungen.

[–] borisentiu 2 points 2 days ago

Es kommt auch darauf an, ob du gezielt (soweit das bei solchen Bezeichnungen möglich ist) Hopepunk suchst oder das Spektrum breiter wählst (wie im Community-Namen hier). In Sachen Unterscheidungsversuch find ich das hier interessant, da kommt weiter unten auch Hopepunk vor: https://www.solarpunkstories.com/blog/what-is-solarpunk-one-thing-or-many

[–] borisentiu 2 points 2 days ago

Lass/Gib 'Alternativlos.' keine Chance... Könnte man so machen. Über den Thatcher-Satz hat man halt den engeren Bezug zu dieser wirkmächtigen neoliberalen/kapitalistischen Setzung. In der Sache gehts natürlich auch darum Verschiedenes in Frage zu stellen, was hierzulande mit der Behauptung der Alternativlosigkeit versehen wird (wie bei den Gesetzen im Link). 'Alternative' ist gerade zu belegt um es unmittelbar positiv wahrzunehmen, könnte man aber natürlich auch selbst anders besetzen.

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Humaner Prompt (feddit.org)
submitted 3 days ago by borisentiu to c/solarpunk_de
 

*TINA = There is no alternative (Thatcher), deutsch: ????

Ich will mir gelegentlich mal eine Grafik zu dem Sätzchen basteln, es drängt sich gerade aber nichts Inspiriertes auf. Da es eh um Vielfalt geht, werf ich es mal in die Runde - vielleicht haben andere auch Lust was auszuprobieren...

(Sprachlich kann man sich überlegen, ob Gib oder Lass besser taugt)

[–] borisentiu 1 points 5 days ago

Bei Büchern finde ich das Verhältnis von Lesezeit zu Abstimmungsaufwand nicht so schlecht. Wenn man nach einem Buch frisch abstimmt, dann könnte man ja evtl auf die Leseerfahrung reagieren (mehr in die Richtung, die Fortsetzung ja/nein, was von der anderen Seite des Spektrums etc)

[–] borisentiu 1 points 5 days ago (1 children)

Finde die Idee mit einem angepinnten Thread mit fortlaufenden Vorschlägen gut, das müsste dort auch nicht 'abstimmungsreif' formuliert sein, sprich es könnten zb auch mal mehrere Titel in einem Kommentar sein etc.

Im jeweiligen Abstimmungsthread dann am besten nur ein Titel (und was man dazu sagen will) pro Kommentar und man nutzt das Hochwählen halt nur zur Wahl, nicht zum Dank für den Hinweis.

[–] borisentiu 2 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Utopien zb stehen ja gerne im Verdacht, dass sie es sich zu einfach machen: Plötzlich ziehen alle an einem Strang und sind happy dabei etc. Ich denke, es ist schon ganz gut anzudeuten, dass man auf (strukturelle) Widerstände treffen wird, selbst wenn man die 'unteren Level' der Herausforderung bestünde (Initiative ergreifen, lokal kooperieren etc.) Immerhin wird ja ebenfalls angedeutet, dass man zusammen da auch nicht mehr so schwach ist - und der Zusammenhalt oder überhaupt erst das Gefühl mit der menschlichen und more-than-human Umwelt "entangled" zu sein, und zwar auf bereichernde Weise.

[–] borisentiu 3 points 1 week ago

Es wird öfter mal gesagt, dass es im Solarpunk im Idealfall eher keine klassischen Held*innen und entsprechende Erzählmuster gibt, sondern eine Gemeinschaft im Zentrum steht. Hier ist es etwas gemischt, aber die privilegierte Mina steht schon im Mittelpunkt. Ich denke sie wird bewusst als eine Übergangsfigur gezeichnet, die Strukturen fördert, bei denen es dann irgendwann nicht mehr wichtig ist, wer was angefangen hat. Dass es in dem Viertel auch nicht ganz Selbstlose gibt, die aber vom allgemeinen Aufbruch beeinflusst werden, ist ein nettes Element. Alternative Besitzverhältnisse kommen etwas über den Umgang mit dem frei gewordenen Haus ins Spiel, aber klar, am Ausgangspunkt ist es erstmal ein Projekt der gutbetuchten Mina.

[–] borisentiu 3 points 1 week ago

Die Geschichte geht in eine Richtung, die mich besonders interessiert: eher nähere Zukunft, keine Wundertechnik, durchaus auch Konflikte/Reibung/unterschiedliche Positionen und auch unvermeidbare Auswirkungen des Klimawandels nicht ausgespart. In der kompakten Form ist manches nur angedeutet und trotzdem finde ich gut,dass es da ist. Trotz Zeitraffer funktioniert der Text für mich gut genug als Geschichte und ist nicht nur Stichwortgeber oder Wunschzettel.
Es wird ein gewisser Optimismus ausgestrahlt, aber es ist keine ganz heile Welt. Es gibt ja auch interessante Geschichten im Solarpunk-Umfeld, in denen die Schattenseiten viel mehr Raum einnehmen und 'nur' kleine Hoffnungsschimmer sich dazu gesellen - solche Ansätze wie hier sind aber auch spannend und wichtig. (Den Climate Action Almanach, in dem die Geschichte enthalten ist, habe ich noch nicht ganz gelesen - ist auch interessant)

 

“it’s normal to feel uncomfortable or even violated as we forcefully insert AI into every facet of your conscious experience. And I just want to assure you, you don’t need to worry because there’s absolutely nothing you can do to stop it.”

via https://mastodon.online/@mastodonmigration/114327800145668447

 

Seit Wochen protestieren serbische Studierende gegen Missstände - friedlich, kreativ und zusammen mit anderen Teilen der Gesellschaft. Ein paar von ihnen fahren mit dem Fahrrad nach Straßburg, um dort und unterwegs auf die Situation aufmerksam zu machen. Sie kommen demnächst am Marienplatz an (fast da https://www.strava.com/beacon/SSPk50GInQM )

Hier mehr Infos https://de.turadostrazbura.rs/

Im Feed von Dejan Mihajlovic gibts viele Clips aus den letzten Wochen https://d-64.social/@dejan

 

Tracking: https://tourdestrasbourg.com/

Got info through @dejan@d-64.social (in german, but also links to videos etc.)

 

@luce@feddit.org hat auf dieser Instanz einen Buchclub eröffnet, in dem die positiveren Zukunftsentwürfe der Literatur gemeinsam gelesen und besprochen werden!


solarpunk #zukünste

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submitted 1 month ago* (last edited 1 month ago) by borisentiu to c/gutesmorgen
 

Ursprünglich wollte ich hier im Forum einfach mal etwas zu alternativen Wirtschaftskonzepten aufnehmen. Ich finde es aber einleuchtend, wenn bei diesen Ansätzen die Rolle von Narrativen betont wird, die entweder den Status quo oder eben ein Umlenken stützen (könnten). Auch bei anderen Zukunftsthemen ist es ratsam sich das im Einzelnen anzuschauen, und der ein oder andere Meta-Beitrag zum Thema Narrativ kann das vielleicht etwas unterstützen.

Das ist keine Definition, aber ich verstehe ein Narrativ als etwas sehr Kompaktes, das in verschiedenen Formen ausgestaltet sein kann und das eine Wirkungsgeschichte hat (bzw. Wirkungspotenzial). Das hört sich jetzt unnötig kryptisch an und tatsächlich erlebe ich das sinnvolle (und kompakte) Schreiben über das Thema als überraschend schwierig, gemessen daran, dass einen das Wort im Sprachgebrauch nicht wirklich vor Hürden stellt.

Man versteht schon: Irgendwie ist es immer besser, eine ‚gute Geschichte zu erzählen‘ als Fakten runterzurattern oder sich nur mit Argumenten an die Vernunft zu wenden. Nach den eigenen Vorstellungen ‚ein neues Narrativ’ zu etablieren, wäre natürlich super – aber: schwierig, denn oft sind die wirklich wirksamen Narrative ziemlich alt und gut verankert. Dabei ‚agieren‘ sie bisweilen im Tarnmodus, während an der Oberfläche durch inflationären Gebrauch der Bezeichnung bald Alles und nichts ein Narrativ ist. Für Verwirrung, aber auch Aha-Erlebnisse sorgt der Umstand, dass man bezüglich Fiktion und Realität mit denselben Worten (wie Geschichte, Erzählung etc.) hantiert.

Nehmen wir als Einstieg die Wikipedia-Definition, dann ist das Narrativ „eine sinnstiftende Erzählung […] die Einfluss auf die Art hat, wie die Umwelt wahrgenommen wird. Es transportiert Werte und Emotionen, ist in der Regel auf einen Nationalstaat oder ein bestimmtes Kulturareal bezogen und unterliegt dem zeitlichen Wandel.“

Haken wir bei dem mehrdeutigen Wort ‚Erzählung‘ ein. Man könnte an literarische Texte mit dieser Bezeichnung denken, doch die sind abgeschlossen und unterliegen nicht im engeren Sinn dem zeitlichen Wandel. Auch erhalte ich in der Buchhandlung auf die Frage nach dem Narrativ X nicht ein bestimmtes Buch wie bei der Frage nach Erzählung X, sondern die folgenden Vorschläge haben eben ‚nur‘ einen gemeinsamen Nenner. Damit eine Erzählung X ein ‚Welterfolg‘ wird, muss sie es schaffen in einer Form viele Menschen anzusprechen. Man könnte die Erzählung in eine andere Form bringen, z. B. durch Verfilmung. Ein Narrativ ist dagegen in der Regel immer ein Gestaltwandler, steckt mal in einem Sachbuch, einer Antwort, einem Werbespot oder einer knuffigen Zeichentrickserie, und stellt einen tieferen Zusammenhang zwischen ihnen dar.

Alltagsgespräche, politischer Diskurs, die Geschichte und fiktionale Geschichten scheinen bei allen Unterschieden alle 'etwas mit Erzählen' zu tun zu haben. In diesem Zusammenhang könnte man sagen, dass Narrative besonders sinnstiftende und wirkungsvolle Erzählungen (in unterschiedlichen Erscheinungsformen) sind, aber Erzählen an sich schon sinnstiftend ist. In Anlehnung an einen Vergleich von E.M. Forster: Eine Chronik hält fest ‚Der König starb 1470. Und dann starb die Königin 1471.‘ Eine Erzählung dagegen ergänzt wörtlich ‚...aus Kummer‘ oder legt durch die weitere Schilderung diese Interpretation nahe. Ohne diese Sinnstiftung hätte man nur eine Aneinanderreihung. Künstlerische Werke können da rätselhafter sein oder Sinnstiftung unterlaufen, aber die Narrative, die ich eingangs ansprach und die in einer Gesellschaft wirken, pochen ja gerade auf deutliche Kausalzusammenhänge und Wertungen.

Geht's auch dynamischer?

Das Herstellen von Kausalzusammenhängen ist in der Politik heftig umkämpft. Die Veränderung der Arbeitslosenquote ist Fakt, aber wessen Erklärung dafür überzeugt und emotionalisiert mehr Menschen? Das Ziel ist, dass andere die eigene Bewertung übernehmen. Hier finde ich es spannend, dass Narrative eng mit einem Verlaufscharakter verbunden sind. Es gibt Narrative, die um das Thema Transformation kreisen, wie z. B. ‚Grünes Wachstum rettet das Klima’, Transformation ist aber auch schon ein wesentliches Element eines jeden Narrativs.

Wenn man also etwas beschreiben will, das z.B. Wertungen enthält, aber keinen zeitlichen Ablauf hat oder keine unterschiedlichen Zustände verbindet, sind die genannten Begrifflichkeiten nicht geeignet. 'Politiker X ist doof' ist demnach kein Narrativ, kann aber an eines anschließen (wie 'Partei X richtet das Land zugrunde'). Die wertende Aussage ‚Politiker X ist doof‘ ist sicher etwas, dass man lancieren kann. Tendenziell sind Abwertungen aber viel versprechender, die mehr Geschichte transportieren, also eben ‚Politiker X richtet das Land zugrunde‘. Das kann mit genauso wenigen Worten passieren, der eigentliche ‚Film‘ läuft dann aber umso besser wie von selbst ab.

Das hängt mit der symbiotischen Beziehung zwischen Kernbotschaften und ihren diversen Erscheinungsformen zusammen (wobei Kernbotschaften teilweise explizit ausgesprochen oder auch auch nur analytisch als gemeinsamer Nenner rekonstruiert werden). Beim gemeinsamen Nenner einer Interview-Antwort und einem Roman denkt man zunächst an Inhalte, ich finde aber auch spannend, dass man außerdem - neben vergleichsweise oberflächlichen stilistischen Parallelen - auch eine strukturelle Verwandtschaft in den Blick bekommen kann: das Erzählen von dynamischen Verläufen.

Den Verlaufscharakter kann man sich horizontal veranschaulichen wie der Narrationsforscher Michael Müller:

Ausgangszustand A --> Transformation T, ausgelöst durch Ereignis(se) --> Endzustand E

Damit haben wir einen zeitlichen Ablauf und die kausale Verbindung von unterschiedlichen Zuständen. Müller nennt das in seinem Buch Politisches Storytelling. Wie Politik aus Geschichten gemacht wird (Köln 2020) narrative Grundstruktur. Man findet sie in sehr vielen Äußerungen, aber nicht in allen. Eine Äußerung kann auch quantitativ stark auf einen der drei Teile konzentriert sein. Zum Beispiel kann eine Politikerin ausführlich den Zustand eines zugrundegerichteten Landes ausmalen. Eine geschickte Verknüpfung mit den anderen Teilen eines Verlaufs – in diesem Fall sowohl als Endzustand des ‚Partei X richtet das Land zugrunde‘-Narrativs, als auch als Anfangszustand des ‚Wir machen das Land wieder groß‘-Narrativs – wird wohl immer wirkungsvoller sein als eine isolierende Schilderung.

Denn Menschen sind schon immer sehr an der Sinnstiftung durch die Verbindung der drei Teile interessiert gewesen:

"Narrative Strukturen (als Narrative, Geschichten und Erzählungen) sind eines der wichtigsten Mittel, mit denen wir Menschen Sinn machen, Verstehen ermöglichen und Veränderungen kommunizierbar und damit erlebbar machen. [...] Wie ist es von A[usgangszustand] zu E[ndzustand] gekommen? Wer oder was war beteiligt? Welche Alternativen hätte es gegeben? Welcher Unterschied wurde gemacht? Erlebnisse, Ereignisse und Prozesse werden mit Sinn gefüllt." (Folie von Müller beim 8. Storytelling Camp am 8.12.2023 in Stuttgart)

Gerade an so etwas wie den Einbezug von nicht realisierten Alternativen denkt Müller wohl, wenn er den Ausdruck der ‚Narrativität‘ dem der etwas ‚nüchterneren‘ Kausalität und ihrem Ursache-Wirkungs-Prinzip an die Seite stellt. Im nächsten Beitrag werde ich mithilfe von Müller etwas näher auf die drei Phasen und die drei Strukturen eingehen.


#zukünste #politik #narrative

 

Today 7 pm. Video available later on.

 

Today 7 pm. Video available later on.

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