this post was submitted on 30 Nov 2024
28 points (91.2% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

2094 readers
321 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 5 months ago
MODERATORS
 

Archiv-Link

Hackerangriffe auf Universitäten, Spionage durch Gaststudenten, Forschungskooperationen mit staatsnahen Einrichtungen in China: Die Europäische Union ist alarmiert angesichts zunehmender Einflussversuche autoritärer Staaten und Spionage an europäischen Universitäten und Hochschulen.

„Die EU-Kommission beobachtet aufmerksam die Aktivitäten, die von solchen Akteuren oder in deren Auftrag durchgeführt werden“, sagte EU-Kommissarin Helena Dalli am Donnerstag im EU-Parlament. „Wir dürfen nicht naiv sein“, warnte sie.

[...]

Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Forschungskooperationen und Austauschprogrammen zwischen europäischen Hochschulen und Einrichtungen in China und anderen Drittstaaten. Doch laut Bundesamt für Verfassungsschutz sind gerade solche wissenschaftlichen Kooperationen ein zentraler Angriffspunkt für ausländische Akteure, um an Technologie und Know-how aus Europa zu gelangen. „Der chinesische Staat nutzt gezielt rechtliche Grauzonen, ein mangelndes Risikobewusstsein sowie die in Deutschland verfassungsrechtlich garantierte akademische Freiheit aus“, so die Behörde.

Der chinesische Staat nutzt gezielt rechtliche Grauzonen, ein mangelndes Risikobewusstsein sowie die in Deutschland verfassungsrechtlich garantierte akademische Freiheit aus. -- Deutsches Bundesamt für Verfassungsschutz

China hat sich öffentlich zum Ziel gesetzt, bis 2025 die führende Technologie- und Wirtschaftsmacht der Welt zu werden. Dafür seien Peking offenbar alle Mittel recht, kritisieren Abgeordnete im EU-Parlament. Denn in Zeiten, in denen die Forschung in strategischen Bereichen wie Quantentechnologie, Künstliche Intelligenz und Weltraumforschung rasant voranschreitet, sind Universitäten besonders attraktive Ziele für Staaten, die eine technologische Vorherrschaft anstreben. Vor einigen Jahren stieg die Zahl chinesischer Doktoranden an Europas Universitäten plötzlich rasant an, chinesische Konzerne unterstützen nun mit hohen Summen Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte. Im Zentrum der Spionage stehen häufig Luft- und Raumfahrttechnologien, Robotik, IT und die Forschung an Lasern und Mikrochips.

[...]

Die französische Abgeordnete Laurence Farreng von den Liberalen warnte im EU-Parlament, dass Universitäten und Hochschulen bei ausländischer Einflussnahme ein blinder Fleck für die Politik seien [...] „Wir müssen uns für mehr Forschungssicherheit einsetzen und die Nachrichtendienste stärken.“ Ihr Kollege Hannes Heide von den österreichischen Sozialdemokraten warnte in der Parlamentsdebatte vor der Zusammenarbeit mit chinesischen Forschenden. Sie seien per Geheimdienstgesetz verpflichtet, ihr erworbenes Wissen mit staatlichen Stellen zu teilen. Es brauche daher dringend schärfere Kontrollen und mehr Transparenz bei der Finanzierung von Forschungsprojekten in Europa.

[...]

Sicherheitsbehörden mehrerer Länder berichten übereinstimmend von Fällen, in denen chinesische Spione – oft in Gestalt von Doktoranden, Studierenden oder Geschäftsleuten – versuchen, sensible Informationen zu stehlen. Der Vorwurf der Behörden: China habe systematisch und mit Unterstützung der eigenen Regierung ein Netzwerk von Wissenschaftsspionen aufgebaut, die gezielt nach militärischen und industriell bedeutenden Technologien suchen.

[...]

top 6 comments
sorted by: hot top controversial new old
[–] TeutonenThrasher 5 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)
[–] 0x815 1 points 1 day ago

Ja, da gibt es sehr viel Grund zur Sorge, wie man u.a. auch an der China Science Investigation einer Rechercheplattform sieht.

[–] jo3rn@discuss.tchncs.de 4 points 2 days ago (3 children)

Verstehe den Spionage-Teil des Artikels nicht. Wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Forschung sollten sowieso der Allgemeinheit veröffentlicht werden, Stichwort Open Science

[–] 0x815 2 points 1 day ago

Sowas funktioniert aber nur, wenn sich alle an die Regeln halten. Vor allem muss es dann auch Reziprozität geben. Von 'Open Science' will China meist nur dann etwas wissen, wenn es um ausländische Forschung geht. Bei eigenen wissenschaftlichen Arbeiten hat die chinesische Regierung eine ganz andere Sichtweise, da will man von 'open' meist nichts wissen. Ich habe das in Thread schon gepostet, aber hier passt es nochmal: Open Science Investigation

[–] cjk@discuss.tchncs.de 7 points 2 days ago

Funktioniert halt nur, wenn alle Akteure mitmachen. Wenn man einen Akteur hat, der nur nimmt aber nichts beiträgt, dann hat er einen Wettbewerbsvorteil.

Prämisse hier ist, dass Akteure im Wettbewerb miteinander stehen.

[–] j_j@muenchen.social 2 points 2 days ago

@jo3rn
Das war auch meine erster Gedanke. Nur wer öffentliche Gelder zur versteckten Industrieförderung einsetzt, muss Angst vor Spionage haben.

Aber vielleicht ist das nicht so einfach.
@0x815