Ich halte die Berliner Zeitung für keine sonderlich gute Quelle wenn es darum geht innerlinke Konflikte zu differenziert zu beschreiben. Fängt ja schon im Titel an...
Nachtrag:
Andere Dinge die ich am Artikel der Berliner zeitung kritisieren würde:
- Die Täter*innen für die Anschläge sind nicht bekannt. Das palästinasolidarische Spektrum geht von ganz links bis rechts und nicht nur der linksradikale Teil ist sehr aktiv zur Zeit. Das Framing vom "Linksextreme vs Linksextreme" basiert also nur auf einer Vermutung und keiner Tatsache. Demenstprechend sind die am Anfang aufgezählten Dinge auch nicht zwangsläufig mit dem Angriff auf das Wohnprojekt verbunden.
- Die Scharni steht nicht etwa wegen der Fassade im Visier sondern wegen einer langen antideutschen Tradition mit der bisher auch noch nicht (öffentlich) gebrochen wurde. Das ist keine Rechtfertigung, aber halt auch nichts so lapidares wie "Die Fassade gefällt den Täter*innen" nicht.
- Das rote Dreieck komplett als Hamas Symbol deuten. Hier ein Artikel der das bisschen differenzierter aufbereitet, ich persönlich würde trotzdem von der Verwendung abraten.
- "„Ein Großteil des autonomen Spektrums ist den Antideutschen zuzuordnen“, erklärt Mannewitz." - Toller Experte der die aktuellen Verhältnisse gar nicht blickt. Stimmt halt einfach nicht außer vielleicht in Teilen von Ostdeutschland(Halle und Leipzig fallen da ein)
- "Seit dem 7. Oktober beobachtet Mannewitz in Teilen eine Radikalisierung und einen Schulterschluss zwischen dem eindeutig linksextremistischen und dem islamistischen Spektrum. Hamas-Sympathisanten werden zu neuen Bündnispartnern" - Undifferenzierter geht es gar nicht zu schreiben. Tatsächlich gibt es vereinzelte Gruppen die das machen, es gibt Gruppen die zmindest keine klare Abgrenzung schaffen und es gibt so viele Gruppen die eine Abgrenzung schaffen.
- "Der größere Teil der Linksextremen erklärt sich weiterhin solidarisch mit Israel und verurteilt den Überfall der terroristischen Hamas." - Ganz ehrlich, lol.