ich_iel
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Was nicht am Ziel ankommt, war nie verspÀtet.
Das Pofallaprinzip
Sag doch nicht öffentlich, wie wir unsere Zahlen schönen
Ausgefallene Fahrten kommen tatsÀchlich nicht in die VerspÀtungsstatistik
Wieviel VerspÀtung hat den ein ausgefallener Zug? Ist halt blöd in der Statistik einzubauen.
Man sollte die Statistik fĂŒr verspĂ€tete ZĂŒge immer neben eine Statistik fĂŒr ausgefallene ZĂŒge zeigen mĂŒssen. Dann ist die Motivation fĂŒr "hat schon 180+, den lassen wir einfach ausfallen und die Statistik ist schön" weg.
Da der Zug nie ankommt könnte man von einer VerspĂ€tung von â Std. sprechen. WĂŒrde in den Berechnungen dann auch mĂ€chtig reinhauen đ
So viel wie es dauert bis der nÀchste Zug der gleichen Sorte kommt
Zumindest fĂŒr den der frustriert am Bahnhof stehen und warten muss
Es gibt halt nicht nur einen, der frustriert am Bahnhof steht, sondern viele. Und jeder von denen hat ein anderes Ziel, das sich mit mehr oder weniger VerspÀtung auch durch andere Anbindungen erreichen lÀsst. Soll die Bahn auf dem Bahnsteig rumfragen, wer denn alles wohin will und den Durchschnitt der VerspÀtungen nehmen?
Und was ist, wenn Teile der Ausweichstrecken auch VerspÀtung haben? ZÀhlen die dann mit einem Faktor von mehr als 1, weil da drei Leute aus dem ersten, ausgefallenen, Zug drin sitzen? Woran bemisst sich das? An der maximalen KapizitÀt von Zug 2 oder an der tatsÀchlichen Auslastung auf der konkreten Fahrt?
FĂŒr den Gelegenheitsstatistiker (Kunden) mag das nervig und wie Schönrechnerei aussehen, aber es gibt halt keinen sinnvollen und praktikablen Weg, ausgefallene ZĂŒge in eine VerspĂ€tungsstatistik reinzurechnen.
Die normale VerspÀtung wird doch auch nicht mit der Zahl der Reisenden multipliziert
NatĂŒrlich kannst du das alles nicht super akkurat mit einer einzigen Zahl beschreiben, aber das gilt ja auch fĂŒr den ganzen Rest der Statistik.
Man könnte alles besser machen: Zumindest fĂŒr die Leute die mit einem normalen Ticket unterwegs sind weiĂ man tatsĂ€chlich wer von wo wohin will, und damit kann man tatsĂ€chliche MindestverspĂ€tung in Personenminuten ausrechnen, und das berĂŒcksichtigt automatisch ausgefallene ZĂŒge.
Und ausgefallene ZĂŒge gar nicht zu berĂŒcksichtigen ist auf jeden Fall problematisch, weil man dann Anreize hat einen verspĂ€teten Zug eine Station frĂŒher umdrehen zu lassen um die Statistik schöner zu machen, und ich ewig warten muss
Worauf ich hinauswollte: Wenn du die Leute, die wegen eines ausgefallenen Zuges (A) einen anderen Zug (B) nehmen, der dann ebenfalls verspÀtet ist, dann hast du zwei Möglichkeiten:
Du zÀhlst entweder die VerspÀtung von B mehrfach, weil es eben nicht nur die FahrgÀste von B betrifft, sondern auch einen Bruchteil der FahrgÀste von A.
du ignorierst, dass B GĂ€ste von A enthĂ€lt und stehst wieder vor der Situation, dass die VerspĂ€tung der GĂ€ste aus A, die B nehmen konnten, nicht mit in die Statistik einflieĂt.
Den Anreiz hast du ohnehin. Ich behaupte sogar (ohne Quelle), dass dieses Verhalten auch ohne Statistik die Norm wĂ€re. Und ich finde, sie sollten das öfter tun.Denn du kannst einen Zug nicht âeinfach soâ 10 Minuten spĂ€ter fahren lassen. Spontan fallen mir 3 GrĂŒnde ein, aus denen ein Zug lieber gar nicht fĂ€hrt als verspĂ€tet:
Alle AnschlusszĂŒge haben sofort 10 Minuten VerspĂ€tung. AuĂerdem dann die AnschlusszĂŒge der AnschlusszĂŒge. Und die AnschlusszĂŒge der AnschlusszĂŒge der AnschlusszĂŒge. Das betrifft dann auch Reisende, denen herzlich egal war, dass dieser eine Zug verspĂ€tet war, weil sie mit dessen Stationen gar nichts zu tun hatten.
Du musst dafĂŒr sorgen, dass das Personal im Zug, an den Weichen, im Bahnhof und sonstwo, wo ich gerade nicht dran denke, lĂ€nger arbeitet. Denke dabei auch an die Arbeitszeitgesetze, die dann im schlimmsten Fall dafĂŒr sorgen, dass der Mitarbeiter seine nĂ€chste Schicht gar nicht mehr antreten darf, weil keine 11 Stunden dazwischen liegen.
(IMHO der wichtigste Grund, aus dem ZĂŒge nicht unbedingt verspĂ€tet fahren sollten): Du musst dafĂŒr sorgen, dass zu der neuen Zeit, zu der dieser und die AnschlusszĂŒge die Gleise benutzen wollen, diese auch tatsĂ€chlich frei sind. Anderenfalls sorgst du dafĂŒr, dass wieder andere ZĂŒge warten mĂŒssen â diesmal welche, die nicht einmal ein Anschlusszug des problematischen Zuges sind. Die haben also wirklich keinen vernĂŒnftigen Grund, von diesem beeinflusst zu werden.
Warst du schon einmal in einem Bahnhof, bei dem alles planmĂ€Ăig lief, dann eine einzelne VerspĂ€tung eintröpfelte und plötzlich brach die Hölle los? Ich behaupte (ohne Quelle), dass das so ein âlassen wir den Zug mal etwas spĂ€ter fahrenâ-Moment ist.
Das ist meiner Meinung nach auch ein wichtiger Gedanke, aber was ich meinte ist dass das in der aktuellen Statistik ja auch nicht betrachtet wird: Ein ĂŒberfĂŒllter Zug wird genauso gewertet wie ein fast leerer, wie viele FahrgĂ€ste eine VerspĂ€tung betrifft ist egal.
(Ich habe noch mal nachgeschaut, und die Bahn hat tatsĂ€chlich Januar 2024 erstmalig eine "ReisendenpĂŒnktlichkeit" veröffentlicht - wie viel % der Reisenden pĂŒnktlich am Ziel ankommen. Auf jeden Fall ein Schritt in die Richtige Richtung, finde ich)
Wenn eine Station frĂŒher umdrehen den Zeitplan rettet, sollte man das natĂŒrlich auch machen, aber man sollte eben nicht unter den Tisch fallen lassen dass man am ausgelassenen Bahnhof Wartezeit erzeugt
Ich war schon lange nicht mehr an einem Bahnhof wo es nur eine einzelne VerspÀtung gab und wo nicht ohnehin schon die Hölle los war, leider