ich_iel
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Viel wichtiger ist es, erstmal das Latein aus den Schulen zu verbannen. Jenseits aller bildungsbürgerlichen Rechtfertigungen mit Caesar und dass das ja eine gute Grundlage für andere romanische Sprachen wäre und für das Medizinstudium benötigt wird - es erfüllt absolut keinen Zweck mehr. Gerade in BaWü macht es total Sinn lieber Französisch oder Italienisch zu lernen, denn die Länder kann man easy erreichen
Mehr Auswahl bei der zweiten Fremdsprache wĂĽrde ich gut finden, aber wieso willst du Latein einfach nicht unterrichten? Es gibt SchĂĽler, die die Sprache spannend finden und viele historische Texte wurden in ihr geschrieben, wieso sollte man die erst in nem Geschichtsstudium lernen zu lesen?
Das sind zwei Elemente: Zum einen kann die Schule nicht alles unterrichten und anbieten, was jemand interessant und spannend findet. Wäre sicherlich cool, geht aber nicht. Warum also Latein und nicht auch Altgriechisch? Oder Mittelhochdeutsch? Altpersisch? Altkirchenslawisch? Mittelfranzösisch? In den paar Schuljahren hast du begrenzte Ressourcen zur Verfügung und dann ist es z.B. sinnvoll die Sprache unserer Nachbarländer oder die Sprachen der Schüler mit Migrationshintergrund zu unterrichten als eine lange ausgestorbene Sprache.
Dazu kommt, dass du den GroĂźteil der historischen Texte auch als deutsche Ăśbersetzung findest. Klar, nicht jede mittelalterliche Urkunde im lokalen Stadtarchiv, aber um die groĂźen Texte von Caesar, Cicero etc. zu lesen musst du als SchĂĽler nicht Latein lernen.
Dinge zu lernen, die keinen Zweck erfĂĽllen, sollte man generell abschaffen. Schule dient zur Vorbereitung darauf, Geld zu verdienen und produktiv zu sein.
Edith: /s
war zu optimistisch, aber natĂĽrlich gibts auch Leute die wirklich so denken
Schule soll helfen aufgeklärte mündige Erwachsene zu produzieren und nicht ne Armee von Lohnsklaven.
Offenbar sieht das der Winfried anders.
Lohnsklaven ausbilden ist definitiv zumindest eine Teilaufgabe in der real existierenden Welt.
Wer entscheidet was einen Zweck hat? Mathematik die ĂĽber den Dreisatz Hinausgeht? Braucht eh kaum wer, abschaffen! Gedichtsanalysen? Kaum wer wird Sprachwissenschaftler. Abschaffen! Biologie, dem Tischler ist es egal wie Photosynthese funktioniert. Abschaffen!
Schule hat nicht den Job dich aufs Berufsleben vorzubereiten. DafĂĽr gibt es Uni/Berufsschule. Die Schule hat die Aufgabe Kinder zu selbstdenkenden und kritischen Menschen zu erziehen und ihnen die Grundlagen fĂĽr ihren weiteren Lebensweg mitzugeben. Auch wenn ich vermutlich nie wieder Gedichtsanalysen brauchen werde ist es trotzdem wichtig, da es das Nachdenken ĂĽber Sprache lehrt.
ich nehme an, du wolltest mir widersprechen, deshalb habe ich mal das /s ergänzt
Ja, das wollte ich. Das /s hat es verständliche rgemacht.
Bei der Gelegenheit auch als Voraussetzung fĂĽr Geisteswissenschaften abschaffen. Mediziner und Juristen mĂĽssen nur Begriffe auswendig lernen, aber wenn man Germanistik studieren will, braucht man das groĂźe Latinum. Make it make sense.
Latein zu lernen lehrt einen mehr über Sprache als Französisch oder Spanisch. Gerade für ein linguistisches Studium ist das sinnvoll.
Bei Medizin oder Jura sehe ich es persöhnlich total ein, diese Anforderung zu entfernen - die ist oftmals aber eher als Hürde gedacht denn als echte Voraussetzung, beispielsweise Psychologie an der LMU hat eine Weile soweit ich informiert bin ein Graecum erfordert - sie hätten sonst zu viele Bewerber gehabt (debattierbare Praxis, definitiv).
Zumindest bei Medizin ist das Latinum schon seit mindestens 50 Jahren keine Voraussetzung mehr.
Ah verdammt, hätte ich doch Arzt werden können!
Wenn man sich nicht nur mit kulturellen Erzeugnissen der letzten 50 Jahre beschäftigen will, hat man es immer mit Letzten zu tun, die Ihre Bildung großteils auf Latein erhalten haben. Da ist es schon sinnvoll wenn man ein bisschen mithalten kann.
Tatsächlich müssen zumindest Mediziner auch grundlegende Grammatik lernen. Allerdings nicht nur Latein sondern auch Altgriechisch
Naja, man muss nur ein paar Wörter auswendig wissen und ein bisschen deklinieren können. Für die entsprechende Klausur muss man das mehr oder weniger intensiv lernen, später ergibt sich das dann aber von alleine, weil es eigentlich immer die gleichen Begriffe sind.
Es sollte einfach jede Sprache als Schulfach angeboten werden, wenn die Möglichkeit dazu besteht und die Kinder sollten auch ohne Zwang wählen dürfen. Ob das jetzt Latein, Französisch, Italienisch, Arabisch, Russisch oder Chinesisch ist sollte dabei komplett egal. Außerdem übersiehst du, dass Latein n wichtige Quellensprache für viele Geisteswissenschaften ist.
Natürlich müssen Schulen sich da auch immer irgendwo begrenzen(meine ehemalige Schule mit 400 Schülern hätte sicherlich nicht genug Interessenten für Chinesisch gefunden), aber prinzipiell gebe ich dir Recht. Wenn es genug gibt die eine zweite Sprache sprechen wollen sollen sie diese auch lernen können.
Ich war an einem Gymnasium in BW (lange ist's her) und wir hatten für die zweite Fremdsprache freie Wahl zwischen Französisch und Latein. Die Empfehlung (aber nicht Pflicht) war, dass man Latein nur wählen sollte, wenn man vor hat, in der Oberstufe das sprachliche Profil und damit noch eine dritte Fremdsprache zu wählen. Als dritte Fremdsprache konnte man dann das wählen, was man nicht als zweite Fremdsprache gewählt hat oder Spanisch. Ich glaube, theoretisch hätte man auch Altgriechisch kriegen können, das hat aber nie jemand gewählt, weil das eigentlich fast nur für angehende Theologen interessant gewesen wäre und die waren dann direkt in der Klosterschule im Nachbarort statt bei uns.
oder schweizerdeutsch