this post was submitted on 05 Jul 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] K4mpfie 19 points 4 months ago* (last edited 4 months ago) (4 children)

Ich werd das Gefühl nicht los, dass mir da wer das Reisen absprechen will, weil er selbst mit seiner Reise nicht zufrieden war und dafür hat er sich ein paar Belege gesucht und es pseudo-tiefgründig belegt. Wobei einige der Argumente schon schwach sind. Denke auch, dass der Autor doch finanziell privilegiert genug war um zu Reisen. Den wer schon mal den seinen ganzen Urlaub langweile am Balkon gesessen ist, weiß sehr wohl warum man auf reisen geht.

[–] foopac@discuss.tchncs.de 17 points 4 months ago (2 children)

Das jede Reise eine Lebenstransformation nach sich ziehen muss um legitim zu sein, ist natürlich Quatsch, aber ich habe oft bei Kollegen das Gefühl dass nur gereist wird weil es da einen gewissen gesellschaftlichen Druck gibt. Einfach nur zu Hause entspannen wird von vielen als merkwürdig empfunden. In dem Urlaub wird dann aber oft das Programm abgespielt was man gemacht haben muss aber eigentlich langweilt man sich irgendwie. Das ist schon irgendwie ein Selbstbetrug.

Aber ansonsten wedelt der Autor mir zu hochnäsig mit seinen Philosophen rum.

[–] mettwurstkaninchen 8 points 4 months ago (1 children)

Das ist halt die große Werbung, die einem gerade überall entgegenschwappt. Mach eine Weltreise mit dem Fahrrad. Zieh mit dem Esel über die Alpen. Mach Bikepacking in Nepal. Lass deinen Alltag hinter dir, zieh in die Welt und reise! Mach Vanlife!

Die Werbung dazu ist ja wirklich gerade überall und da ist die Feststellung, dass man auch einfach zu Hause bleiben kann, nicht verkehrt. Man kann sich auch selbst finden und seinen Sinn und Weg für das Leben finden ohne in Australien Work-and-Travel zu machen oder ein Gap-Year mit dem Motorrad durch Vietnam zu fahren.

[–] nicerdicer 8 points 4 months ago

Man kann sich auch selbst finden und seinen Sinn und Weg für das Leben finden ohne in Australien Work-and-Travel zu machen oder ein Gap-Year mit dem Motorrad durch Vietnam zu fahren.

Aber ist denn der Ausflug mit dem Fahrrad zum See in der Nähe des eigenen Zuhauses auch Instagramtauglich? Ich glaube, viele verreisen überhaupt und auch an Orte, weil es jeder macht. Und zum Beweis, dass man auch dort war, wo andere auch ihre vermeintliche Erleuchtung gefunden haben, macht man ein paar Selfies mit der Kulisse im Hintergrund. Und da muss das Reiseziel schon was hermachen.

Ich will niemandem absprechen, so zu reisen und die Welt wahrzunehmen. Aber die Qualität einer solchen Reise ist schon etwas fragwürdig. Eine solche Art zu reisen (also nur um des Instagram-Fotobeweises wegen) sorgt an einigen Orten für Overtourism. Somit verschlechtert sich alles für alle.

Wie auch schon im Artikel erwähnt, weckt auch das Marketing eine gewisse Erwartungshaltung. Wer sich dann den entlegenen Ort z.B. mit anderen teilen muss, der wird sicherlich enttäuscht sein.

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