this post was submitted on 07 Oct 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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War am langen Wochenende verschnupft und hatte deswegen die Möglichkeit länger über dies und das zu grübeln. Und da kam mir ein unangenehmer Erkenntnis.
Vor ein paar Jahren habe ich den Job gewechselt. Einerseits macht der mir richtig Spass, interessiert mich im Prinzip total, kann mich super weiterentwickeln und ich bekomme guten Feedback von den Kollegen. Anderseits habe ich ständig Angst alles falsch oder nicht richtig zu machen, schiebe Sachen vor mir her, und dann wirds tatsächlich scheisse. Oft habe ich überlegt ob's an mir liegt, was ich ändern könnte, wie es weiter gehen könnte.
Der Sohn hat LRS, und wir vermuten auch ADHS bei ihm. Was er durchmacht ist mir auch vertraut von meiner eigene Schulzeit in dem Alter. Probleme mit Arithmetik und Auswendiglernen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vermeidungsstrategien, sowas halt. Mittlerweile kann ich einiges teilweise kompensieren, aber nicht alles.
Nun habe ich festgestellt, dass ganz viele weitere Kriterien für ADHS auch bei mir zutreffen. Die Erkenntnis war, dass mein bisheriges Leben als Softwareentwickler mir viele hilfreiche Strukturen vorgab, die mir jetzt völlig fehlen. Deswegen ist mein ADHS bisher nie aufgefallen. Und jetzt komme ich nicht klar meine Ziele in eigene Aufgaben zu teilen und anzugehen.
Sorry für die Texttapete, deswegen ZL;NG: hatte mit 50 die Erkenntnis, dass ich vermutlich ADHS hab.
Hey, ich bin zwar einige Jahre jünger als du und habe keine Kinder, kann aber deine Situation sehr gut nachempfinden. Habe Informatik studiert und arbeite auch aktuell im "IT" Feld, was meinen "Eigenarten" ebenfalls sehr in die Hände spielt. Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, mich mit dem Thema ADHS und allgemein Neurodiversität auseinanderzusetzen und es ist mittlerweile auch deutlich besser geworden. Allein schon dadurch, dass ich viel reflektiert habe (und zum Glück konnte) und so nun besser erkennen kann, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Gerade das mit der Angst, etwas falsch zu machen, hat sich so bei mir deutlich verbessert. Es gibt immer noch Tage und kürzere Phasen, wo es sehr anstrengend wird, aber im Großen und Ganzen kann ich zumindest für mich sagen, dass es besser wird, sobald man erstmal erkannt hat, "was los ist" und sich soweit es geht sein Leben einrichten kann, dass es einem am besten passt. Ich hoffe, dass meine Worte vielleicht etwas hilfreich waren und nachvollziehbar genug sind :D
Wünsche Dir und deinem Sohn alles Gute!
Ja, absolut. Es tut gut, mit zu bekommen dass es auch andere gibt, die ähnliche Probleme haben und damit klar kommen.
Ich bin noch am Anfang, und habe nur ein Verdacht. Aber damit kann ich erstmal arbeiten und habe ein besseres Gefühl wie es weitet gehen könnte.
Besten dank, lieber denkdaetz! Wünsche dir auch was!