this post was submitted on 23 Sep 2024
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Philosophie
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Community für beliebige Philosophie-Beiträge.
Besonders abstrakte, allgemeine Philosophie ist gerne gesehen. (Also nicht das was im Alltag "Philosophie" genannt wird, in der Regel Hedonismus.)
Texte sollten nach Möglichkeit so klar und einfach verständlich wie möglich formuliert sein. Dies fördert die Lesebereitschaft und erhöht das Zielpublikum; wodurch der gesellschaftliche Gedanken-Austausch vermehrt wird.
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Deterministische Systeme werden häufig am Beispiel von Planeten, die um einen Stern (die Sonne) kreisen, veranschaulicht.
In der gesellschaftlichen "Ordnung" kreist vieles um Ideen, das heißt, es gibt sinnvolle Ideen, die die Arbeit sinnvoll machen. Darum kreist die Arbeit um Ideen.
War das jetzt zu viel Philosophie auf einmal?
Stimmt, aber eine Konstruktivistin würde jetzt sagen, dass wir nur wissen, dass unsere Messungen von unserer Theorie widerspruchsfrei erklärt werden. Wir konstruieren uns im Kopf ein System, das alle unserer bisherigen Messungen erklärt und gucken dann, ob es auch zukünftige Ergebnisse erklärt.
Popper hat dazu gesagt, dass alle unsere Ergebnisse theoriegetränkt sind. Was Popper aber nicht erklären kann ist, wieso eine Theorie notwendigerweise näher an die Realität heranrückt, wenn wir sie falsifizieren und durch eine "bessere" ersetzen. Es wäre genauso vorstellbar, dass wir eine Theorie entwickeln, die genau gleich präzise die Messungen erklärt und vorhersieht, sie aber fundamental anders interpretiert. Das Dilemma ist ja gerade, dass wir keinen Zugang zu einer perfekten Wirklichkeit haben, mit der wir unsere Ergebnisse vergleichen können.
Deswegen benutzen die Konstruktivisten den Begriff der Viabilität, so ähnlich benutzt du hier, glaube ich, "sinnvoll":
Maximal können wir sagen, dass unsere Erklärung stabil (also unter kleinen Veränderungen der Messwerte plausibel) ist. Aber sicher wissen, im Sinne von "das Gegenteil wäre undenkbar", dass eine Theorie tatsächlich ein eindeutiges Abbild in der Realität hat, tun wir nicht. Es wäre ja vorstellbar, dass sich eines Tages unsere Messwerte verändern, ohne dass wir eine Erklärung haben. Dann ist die alte Theorie automatisch falsifiziert.
Um deine Terminologie zu benutzen: Wenn ℝ ⊂ 𝕎 (Realität und Wirklichkeit) ist, und es eine Menge der Anschauungen eines Subjekts gibt, die mit 𝔾 bezeichnet wird, dann wissen wir nicht sicher, dass es die Abbildung 𝔾 ↦ ℝ bijektiv und für alle r ∈ ℝ definiert ist. Auch dass ℝ = 𝔾 ist, können wir nicht wissen, weil wir ja keinen direkten Zugang zu ℝ haben. (Ich habe einfach mal von deinem Schreibstil geschlossen, dass du einen MINT-Background hast, ich kann den Teil aber auch gerne noch mal als Text ausformulieren :) )
Wenn man wollte, könnte man sogar noch beweisen, warum die Realität auch eine echte Teilmenge der Wirklichkeit sein muss.
danke für deinen kommentar, ich habe nur leider keine kraft, darauf sinnvoll zu antworten.
ich denke mittlerweile auch, ich sollte meine beiträge mehr in einen kontext verpacken. viele meiner texte sind schwer zu lesen, wenn man nicht den kontext meiner allgemeinen weltanschauung versteht.