Finde ich leider wieder symptomatisch.
Es ist außerordentlich schwierig an die eigentlichen Texte und Stellungnahmen und Positionen zu kommen, weil die Zeitungen sie nicht weitergeben, die Diskussionen oft hinter verschlossenen Türen stattfinden.
Die Vorschläge und Forderungen decken das ganze Feld ab, mehr Strafen, Waffengesetze, Änderungen im Grundgesetz, Änderungen im Umgang mit Asyl, Änderungen vom Umgang der Bundesländern untereinander.
Aber ich vermisse den tatsächlichen Bezug auf reale Probleme und reale Umstände. Ich glaube zum Beispiel nicht das selbst wenn es ein "Messerverbot" geben würde, das dann tatsächlich die Polizei überall Taschenkontrollen machen würde.
Selbst wenn die Forderung sinnvoll wäre, wäre sie nicht umsetzbar, ohne massive Veränderungen in der Finanzierung, dem Verhalten, der Personalpolitik etc..
Es ist nicht klar ob die Forderungen wenn man sie tatsächlich ausformuliert zu unseren Werten passt.
Es ist nicht klar, ob einige Konsequenzen der Forderung nicht sowieso schon die Probleme gelöst hätten. Und es ist unklar, weil nicht so richtig ehrlich mit den Daten und Fakten umgegangen wird wie es notwendig wäre.
Es ist ja sowieso eigentlich ständig Wahlkampf, aber ich finde diese Schwäche in der Argumentation wirklich besorgniserregend.
Es kann doch nicht sein, das wir bei jeglichem Thema ohne jede Bodenhaftung einfach irgendwas fordern, irgendwas tun und uns dann wundern wenn der bunte Mix an kontextlos getroffenen Entscheidungen nicht funktioniert?
Wie seht ihr das?
Habt ihr "gute" Quellen wo tatsächlich mal was drin steht wie machbar oder sinnvoll eine der Aktionen wäre?
Meinungen? Eindeutige, klar bessere Vorschläge die der Rest der Republik irgendwie nicht wahrnimmt?
Eigentlich ist es ein Rant über die niedrige Qualität der Diskussion "die man so sieht".
Ich glaube das Problem ist, dass man sich den zu Grunde liegenden Themen nicht stellen möchte. Unsinnige Forderungen nach Messer- oder Waffenverboten befrieden halt den Pöbel. Man kann nicht alle gefährlichen Gegenstände verbieten und man kann (zumindest nicht in unserem Rechtsstaat) diese Verbote zu 100% kontrollieren und durchsetzen.
In meinen Augen gibt es keine Lösung solche Attentate komplett zu verhindern, dass ist irgendwo das Risiko eines Lebens. Aber es gibt Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit zu verringern. Z.B. in Bezug auf Flüchtlinge und Migranten mehr psychologische Betreuung, eine frühere Integration in den Arbeitsmarkt, eine frühere Unterbringung dezentral in Wohnungen, eine schnellere Entscheidung über Bleiberechte, etc. Das kostet halt alles viel Geld und ist in einer Zeit in der Leute wie Lindner oder Merz lieber die Reste des Sozialsystems und andere wichtige Dinge über den Haufen schmeißen wollen nicht machbar.
Sehe ich auch so. Die Ursachen sind komplex und das ernsthafte Angehen von Problemen wäre nicht nur teuer sondern auch ziemlich aufwändig. Da ist es einfacher ein Verbot zu fordern und Abschiebungen zu fordern. Wobei verschwiegen wird, dass ein guter Teil der Täter bei Messerangriffen überhaupt nicht abgeschoben werden kann, weil sie Deutsche sind. Und beim Verbot stellt sich die Frage wie es kontrolliert werden soll, wenn es schon für die jetzigen Aufgaben nicht genug Personal gibt. Aber auch dass wäre wieder eines der teuren grundsätzlichen Probleme, die ein weiteres Verbot möglicherweise überhaupt nicht nötig machen würde.