Mit Geldgeschenken und Lobpreisungen wird die Bevölkerung in die abgelegenen, bergigen Gebiete gelockt. Chinas Machthaber Xi Jinping nennt diese Landsleute "Patrioten” und "Hüter der Grenzen”.
Seit Xi Jinping im Jahr 2013 an die Macht gekommen ist, hat er bestehende Konflikte mit Chinas Nachbarn verstärkt und neue vom Zaun gebrochen, sagt Alexander Görlach, Adjunct Professor an der Gallatin School der New York University in den USA.
"Ziel von Xi Jinping ist es, Chinas Staatsgebiet zu vergrößern und jene Regionen, die bereits in der Vergangenheit erobert wurden, so wie Tibet und Xinjiang, weiter zu "sinisieren", das heißt, durch ethnische Han-Chinesen besiedeln zu lassen", so Görlach.
Die Idee Xis ist es, durch den Siedlungsvorstoß "leere Räume" zu besetzen. Das ist ein Konzept, das aus dem europäischen Kolonialzeitalter stammt. So sahen unter anderem britische Eroberer im nordamerikanischen Kontinent einen leeren Raum, den zu besiedeln ihnen zufalle.
Den Menschen, die dort schon seit Jahrhunderten lebten, wurde schlichtweg jedes Recht aberkannt, weil sie nicht-weißer Hautfarbe und keine Christen waren. Dass Xi Jinping sich der Logik des Siedlerkolonialismus europäischer Herkunft verschreibt, legt eine Bigotterie offen, da er sich doch selbst zum Anführer der ehemals kolonialisierten Länder des globalen Südens aufgeschwungen hat.
Ideen wie Freiheit, Menschenrechte und Demokratie, so der Diktator, seien in Wahrheit keine universellen Werte, sondern neue Tricks des Westens, Menschen zu kolonialisieren. Mit dieser Rhetorik will Xi Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas in den Orbit Pekings locken.
Chinas Siedlerkolonialismus könnte vor allem mit Indien eskalieren. Im Jahr 2020 gab es schon Scharmützel mit der indischen Armee, bei der Soldaten auf beiden Seiten starben.
"Das und die nukleare und konventionelle Aufrüstung der Volksrepublik muss in den Hauptstädten der freien Welt für Beunruhigung sorgen", sagt Görlach.
"Die Volksrepublik mag vielleicht Frieden wollen, aber nur und ausschließlich zu Xis Bedingungen und innerhalb der Grenzen, die er steckt."
Böse Zungen würden eher einen Vergleich zur aktuellen Siedlungspolitik der israelischen Politik ziehen, als weiter in die Vergangenheit zu schauen.
War auch mein erster Gedanke.