Gerechtigkeit bei Arbeit und Vermögen

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Dies ist eine Community die sich mit dem Thema der Gerechtigkeit von Arbeit, Einkommen und Vermögen beschäftigt.

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Hörenswerter Podcast von Deutschlandfunk

Welches Welt- und Menschenbild beherrscht das Denken der Tech-Milliardäre in Silicon Valley, die zunehmend auch unser Denken bestimmen? Wie können wir uns den Auswüchsen dieses Tech-Mindsets entgegenstellen?

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Mir blieb gerade der Mund offen... Ich bin mit scrollen noch nicht fertig... Muss noch fertig scrollen... Nach rechts scrollt man auf dieser Website. Es ist SO dermaßen unfassbar arg, wie 185 Milliarden Dollar im Vergleich zu... z.B. einem Monatseinkommen von 2000€ brutto oder dem Aufwand alle Krebskranken 1 Jahr lang mit Chemotherapie zu behandeln oder alle Obdachlosen in ordentliche Wohnungen und mit Essen zu versorgen, sind... Unfassbar! tut es euch BITTE an, und scrollt nach rechts. Auch wenn es anfangs langweilig wirkt...

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Stellt euch vor, eine Freundin möchte euer Auto leihen, ihr versprecht das, habt aber kein Auto, sondern nur einen Scheibenwischer. Das wäre völlig absurd? Denn man kann nicht herleihen, was man nicht hat? Doch - Banken können das. Wenn ich mir 500.000 Euro von der Bank leihe, dann schafft die Bank dieses Geld aus dem Nichts. Und wo ist das Problem dabei? Woher kommt eigentlich Geld? Viele denken, dass es so funktioniert: "Der eine spart, der andere braucht Geld, das er noch nicht hat. Das muss organisiert werden. Das nennt man Bank. So einfach ist das." Das stimmt nicht. Wenn ich zur Bank gehe und mir Geld leihe, etwa um eine Wohnung zu kaufen, dann schafft die Bank das Geld für den Kredit in dem Moment, in dem ich den Kredit aufnehme. Aus dem Nichts. Das klingt nicht weiter problematisch, doch Experten mahnen schon seit geraumer Zeit, dass Geschäftsbanken dieses Geldschöpfungsprivileg ausnutzen. Im Rahmen der Deregulierung der Banken in den 1980er Jahren haben Staaten weltweit viele Regeln der Kreditvergabe abgeschafft. Es ist heute den Banken überlassen, für welchen Sektor sie neues Geld schöpfen. So fließt viel Geld in Spekulationen, Aktienmärkte und komplizierte Finanzprodukte, doch die wirklich wichtigen gesellschaftlichen Projekte wie Bekämpfung des Klimawandels oder der Armut sind unterfinanziert. Wie könnten wir das ändern? Müssen wir die Banken abschaffen? Oder sollten wir die Regeln für Kreditvergabe wieder einführen?

Regie : Nicoletta Renz

Land : Deutschland

Jahr : 2022

Herkunft : BR

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Gibt es "grünes Wachstum", und warum es das nicht gibt? Wie müsste ein Steuersystem aussehen, welches eine Wirtschaft ohne Wachstum fördert?

Invidious Link: https://redirect.invidious.io/2Kl69bWbXnY

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Wenn man unser #Geldsystem verstanden hat weiß man folgendes:

Privates Vermögen ist dem Geldsystem vorenthaltenes Geld einzelner Personen und Organisationen. Das im Kreislauf fehlende Geld muss ergänzt werden, weil sonst Unternehmen nicht mehr in Rohstoffe und Arbeitskräfte "investieren" können. Es kommt "die Wirtschaft" zum Erliegen. Weil einfach das Geld ausgeht.

Damit das verhindert wird, müssen Private Kredite aufnehmen, und so das "fehlende" Geld erzeugen. Das wird durch die Kreditaufnahme erzeugt.

Wenn Private weniger Kredite aufnehmen, weil sie alles haben, was sie benötigen, dann fehlt das Geld trotzdem, weil es sich in den "Sparbüchsen" der wenigen Reichen ansammelt.

Also springen die Staaten ein und machen Staatsverschuldung mittels Krediten und Anleihen, damit wieder mehr Geld in den Kreislauf kommt.

Das neue Geld wird wiederum zu einem Teil von den selben wenigen Reichen in die "Sparbüchsen" gesteckt. Also springt der Staat wieder ein mit neuer Staatsverschuldung.

So lange, bis die Staatsverschuldung so groß geworden ist, dass dieser Staat kein neues Geld mehr über Kredite bekommt.

Da gibt es dann Staaten, die ihre Schulden begleichen können, weil sie eine "starke Wirtschaft" haben (so wie z.B. Deutschland). Dieses Geld aber, dass diese Staaten mithilfe ihrer "starken Wirtschaft" einbehalten, wurde von anderen Staaten erzeugt, die dann nicht mehr die Möglichkeit haben, ihre Schulden zurückzubezahlen, weil sie keine "starke Wirtschaft" oder keine Rohstoffe oder ähnliches haben. Sie sind überschuldet. Bekommen keine neuen Kredite mehr, können ihre Straßen, Verwaltungsapparate, Polizei, Schulen usw. erhalten. Die Bevölkerung dort verarmt.

Die nennt man dann "schwache Staaten" oder "Dritte-Welt-Länder".

Das Problem sind aber nicht diese Länder.

Das Problem sind jene Handvoll Reicher, die das ganze Geld aus dem Kreislauf in ihre "Sparbüchsen" abgezwackt haben. Man kann auch sagen, der Reichtum einiger weniger ist genau das Geld, das Staaten als Staatsverschuldung aufgenommen haben. Es sind die beiden Seiten ein und der selben Medaille.

Wenn dann Typen wie Musk oder irgendwelche Wirtschaftsliberalen bei ÖVP, NEOS, FDP & Co behaupten, dass Staaten nicht wirtschaften könnten... dann haben die nicht verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert. Oder sind so bösartig, dass sie so etwas wissentlich behaupten.

Privat kommt vom Lateinischen "Privare", was "der Öffentlichkeit entzogen" oder "beraubt" bedeutete... und das trifft der Begriff "Privat-Vermögen" wirklich außerordentlich gut.

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Mit zunehmendem privaten Reichtum/Vermögensansammlung steigt im gleichen Ausmaß die Staatsverschuldung. Mir war der Zwangszusammenhang nicht ganz klar. Damit ausreichend Geld für Kredite im Umlauf ist, damit Unternehmen etwas produzieren können, müssen ausreichend viele Menschen privat Schulden machen. Tun die das nicht, springt der Staat mit Staatsverschuldung ein. Sonst steht nämlich die Mühle der Wirtschaft, wenn alle Kredite zurückbezahlt wurden.

Wenn also heute vermögrnde Menschrn - wie so gerne - auf Staatsverschuldung schimpfen, und mehr privat/weniger Staat fordern, dann verdanken die ihren Reichtum 1:1 den Staatsschulden. Anders ausgedrückt, das private Vermögen der einen sind die Staatsschulden aller.

#Schuldgeld und doppelte Buchführung auf "groß"

Und wenn Personen oder ganze Staaten "überschuldet" sind, werden sie vom Kreditwesen abgekoppelt.

Dann geht gar nix mehr.

Dass sich Staaten aber verschulden müssen, oder auch Einzelpersonen, damit überhaupt Geld im Umlauf sein kann, ist systemimmanent.

Und dass immer mehr ihre Schulden nicht mehr begleichen können, ist Teil des Pyramidenspiels.

In diesem Film wird nur das Schuldgeld behandelt. Von Zinsen und Zinseszinsen ist noch gar nicht die Rede...

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Ich verlinke diese Beitrag deswegen hier, weil ich denke, dass die Gedanken hinter dem Graves Values System durchaus wert sind, betrachtet zu werden. Sie sind mit eine Ursache dafür, dass Gesellschaftssysteme so sind wie sie sind, und dass Vermögen und Arbeit "ungerecht" verteilt sind.

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Schuldgeld (lemmy.schuerz.at)
submitted 2 years ago* (last edited 2 years ago) by jakob@lemmy.schuerz.at to c/gerechtigkeit@lemmy.schuerz.at
 
 

Ich mache mir seit der Asset- und infolge Banken- und infolge Wirtschaftskrise Gedanken über das System, in dem wir leben.

Seit das Geldsystem auf ein Schuldgeldsystem (Fiat money) umgestellt wurde, wächst die Geldmenge exponentiell an.

Einerseits hat uns im Westen genau das den Wohlstand, aber auch die Schuldenfalle gebracht.

Jeder einzelne Euro den ich am Konto oder in der Geldbörse habe, hat einst jemand als Kredit aufgenommen, den dieser Mensch mit Zinsen zurückbezahlen muss. Spare ich mir ein paar dieser Euros und lege sie auf mein Bankkonto, kann die Bank diese Euros 5x (fünf!) Verleihen und mit vielen Zinsen zurückverlangen... und mir dann einmal mit wenigen Zinsen zurückgeben.

Als Sparefroh gibts schon seit einiger Zeit kaum noch bis sogar negative Zinsen... anstatt den Banken das mehrfache Verleihen von Spareinlagen zu verbieten.

Soweit so gut.

Weil ich von einem Kredit mehr zurückbezahlen muss, als ich ausgeliehen habe, muss jemand anderer um diese Zinsen von mir einen größeren Kredit aufnehmen. Sonst krieg ich ja das Geld nicht zusammen, um es der Bank zurückzugeben.

Oder ich beute mich selbst, oder eine Ressource der Erde aus (oder beides). Und wenn ich es nicht mache, macht es jemand am Ende der Kette. Nicht weil der will, sondern dazu gezwungen wird und werden kann.

Die Zinsen sind also die erste, Haupt- und einzige Ursache für Sklaverei und Weltzerstörung.

Zinsgeld gabs und gibts schon in anderen als kapitalistischen Systemen. Auch Feudalgesellschaften und kommunistische Systeme arbeiteten teilweise mit Zinsgeld.

Das Schuldgeldsystem war nur noch ein Turbo aufs Zinsgeld.

Wenn also die Geldmenge immer mehr wird, wird auch die Schuldmenge immer mehr. Vermögen, (im Sinne "ich vermag etwas zu tun") wandert in immer weniger Hände. Immer mehr Menschen haben kein Vermögen mehr, um ihre Schulden abzuarbeiten. Sie müssen in die Selbstausbeutung.

Wenn Vermögende so viel Vermögen haben, alle Ressourcen zu besitzen und zu verteidigen, haben immer mehr keine Möglichkeit mehr, außer sich selbst und unter Androhung und Ausübung von Gewalt die Natur auszubeuten... um ihre Schuld abzuarbeiten.

Über solcherart Sklaven wandert Vermögen aus Ausbeutung natürlicher Ressourcen direkt in das "Vermögen" des "Vermögenden". Sie besitzen Wälder, Länder, Fabriken, Immobilien und in Wahrheit auch Menschen. Sowohl Sicherheitskräfte als auch Arbeiter.

Zinsgeld und Schuldgeld ist also nur ein/das Werkzeug zum Schaffen und Erhalten eines Feudalsystems.

Wir sind meiner Meinung nach mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo eine kritische Masse realisiert, die angehäuften Schulden nie mehr zurückbezahlen zu können. NIE mehr.

Und jetzt grht der Spaß in der Feudalgesellschaft erst recht los. Sie finanzieren sich xenophobe und nationalistische Parteien, die die verunsicherten Menschen bei Urängsten packen, weil sie den Zusammenhang von Zins und ihrem Unheil nicht verstehen können. Sündenböcke funktionieren seit Menschengedenken immer.

Und weil wir so tief im Anus des Feudalismus stecken, werden wir weder eine Verkehrswende, noch eine Energiewende noch eine gerechte Verteilung des Vermögens noch die Beschränkung des Klimawandels schaffen.

Vorher übernehmen die Rattenfänger von rechts die Macht. Aber das Zinsgeld wird bleiben.

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Gesellschaftswissenschaftler Oliver Nachtwey im Talk mit Barbara Tóth beim Wiener Stadtgespräch. Oliver Nachtwey forscht im Bereich von Ökonomie, Sozialem und Politik. Für die Zeit nach der Pandemie diagnostiziert Nachtwey ein neues Klassenbewusstsein der Systemerhalter und er sieht die Chancen auf einen ökosozialen, investiven Staat. Einleitende Worte spricht Raimund Löw.