Zufällig habe ich gestern die besagte Debatte im Ausschnit in einer ZDF Reportage gesehen:
So eine Hafermilchgesellschaft, so eine Guavendicksaft-Truppe, die wirklich die ganze Zeit auf der Suche nach der idealen Work-Life-Balance ist.
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Zufällig habe ich gestern die besagte Debatte im Ausschnit in einer ZDF Reportage gesehen:
So eine Hafermilchgesellschaft, so eine Guavendicksaft-Truppe, die wirklich die ganze Zeit auf der Suche nach der idealen Work-Life-Balance ist.
"In der Generation seiner Eltern, und erst recht seiner Großeltern, so fährt Precht fort, hätten sich 90 Prozent aller arbeitenden Menschen gar nicht erst die Sinnfrage gestellt."
In Zeiten in denen ein normales Einkommen eine ganze Familie mit eigenem Haus und zwei Fahrzeugen finanzieren konnte, machte Arbeiten ja auch generell Sinn. Menschen die heute in den Arbeitsmarkt einsteigen haben kaum Möglichkeiten das gleiche zu erleben. Deshalb fragen sich viele junge Menschen warum sie arbeiten sollten, wenn eine neue Wirtschaftskrise wieder das Ersparte auffrisst und nichts übrig bleibt.
Ich würde nicht sagen dass der Sinn damals nur über eine angemessene Entlohnung gekommen ist, es gab weniger bullshit jobs, mehr Menschen hatten etwas in der Hand, wussten was sie produzieren, produzierten Waren die benötigt wurden. Es muss nicht jede Arbeit die Welt retten, aber wenn zum Beispiel Pflegekräfte mehr Bürokratie bewältigen müssen als Menschen helfen können braucht es für solche unterbezahlten Berufe noch mehr Ideologie. Stumpfe Aufgaben von denen man denkt Roboter oder AI wird sie besser lösen geben keine Befriedigung wenn man sie erfüllt. Das Phänomen tritt auch unabhängig von der Bezahlung auf und war in Generationen wo Produktion einen Bedarf erfüllt hat weniger zu finden.
Hier kommt btw auch Wiederstand gegen Digitalisierung her. Ich hab hier mal im Hotel mit ner Altenpflegerin geredet.
Und, rein technisch ist die Digitalisierung erstmal ne Erleichterung. Ok, jemand komplett erfahrenes kann so nen Formular über nen Patienten in 5 - 10 Minuten ausfüllen, und die Software mit der sie gearbeitet hat war halt Scheisse, darum hat das 10-20 Minuten gedauert. Aber, dann muss man keine Formulare leer rumtragen, ausgefüllt abgeben, sortieren, Leute anmotzen um die Formulare rumzuschieben.
Aber... aus Gründen der grossartigen Digitalisierung und Integration von IT-Systemen im Land wurde aus einem kaputten System 2 Systeme, dann 3 Systeme, dann 4 Systeme. Dann kümmert man sich ne Stunde um nen Patienten und statt 10 Minuten auf nem Formular zu dokumentieren hat man dann 80 Minuten Dateneingabe vor sich. Und man gibt 4x die gleichen Daten ein. Komplett die gleichen Daten.
Und, wenn man das sorum strickt, dann versteh ich vollkommen warum Digitalisierung scheisse ist.
Ich frag mich aber auch, was man zu sich nehmen muss um das derartig hart zu versauen?
Wobei es da auch genug Stories gibt. Erfahrene Admins mit physikalischer Arbeitskomponente, die ehrenamtlich anbieten in einer Schule mal nen Wochenende Access Points an Decken zu schrauben und Strippen zu ziehen, aber das darf man nicht, weil da "gesicherte Netze" im Spiel sind und so. Krampf-Thema.
In Zeiten in denen ein normales Einkommen eine ganze Familie mit eigenem Haus und zwei Fahrzeugen finanzieren konnte, machte Arbeiten ja auch generell Sinn.
Ich finde es sinnvoll, dieses Bild vom "Glück" mal zu hinterfragen. Wozu braucht man denn ein Eigenheim und zwei Autos? Diese Idealvorstellung ist doch bloß der Konsumankurbelung geschuldet.
Ein Eigenheim ist vielleicht nicht notwendig. Ein zweites Auto schon eher, gerade wenn ein zweiter Job notwendig ist. Und da, wo man auf ein Auto verzichten könnte sind es die Mieten, die große Kosten Erzeugen. Selbst wenn man "Glück" sehr soarsam definiert, sind schon Miete und Essen kaum noch mit teilweise einfacheren / schlechter bezahlten Jobs zu stemmen.
Ich finde die Vorstellung das zu besitzen eher anstrengend. Das ist sau viel Arbeit und man muss ja trotzdem alle 5-10 Jahre einen 5 stelligen Betrag für irgendwelche Renovierungen zahlen.
Zusätzlich ist man dann nicht mehr flexibel.
Ich hätte gern ein Eigenheim, weil ich mich um meinen scheiß dann selbst kümmern kann und darf. Wir wollen an der Terrassentür ein Fliegengitter anbringen, geht aber nicht weil es durch kleben nicht hält und alles andere bauliche Veränderungen bräuchte, die ich in einer Mietwohnung nicht umsetzen darf.
Keine Miete zu zahlen ist schon echt premium. Über das Auto lässt sich streiten
Keine Miete zu zahlen ist kein Selbstzweck, das ist auch nur eine Zwischenlösung für das eigentliche Problem dass wir uns um Geld fürs Leben Sorgen machen müssen.
Ich glaub, sich ne Wohnung zu leisten ist realistischer als auf ein Wirtschaftssytem zu warten, indem man sich keine Sorgen um sein Auskommen machen muss.
Das ist der Punkt. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass man nicht mehr für den eigenen Wohlstand arbeitet, sondern nur noch, um den eigenen Status Quo irgendwie zu erhalten. Warum soll ich mehr/härter arbeiten, wenn sich dadurch keine absehbare Veränderung meiner Umstände ergibt (i.e. ich mir eh kein Haus werde leisten können). Da genieß ich doch lieber einfach mein jetzigen Leben mit etwas mehr Freizeit.
Vor allem da jeder sehen kann das Kapitalerträge so viel lukrativer sind als Lohnarbeit, fangen Menschen halt zu fragen an was ist eigentlich der Sinn der Arbeit?
Kapital zu erwirtschaften?
Da kannst du aber lange arbeiten.
Das ist ein Generationenprojekt.
Das Problem ist die Balance zwischen Erträgen aus Arbeit und Kapital. Für viele, vor allem jüngere, fühlt sie sich aus der Wage an.
Und jetzt rechne bitte aus, wie viele Generationen man arbeiten müsste um das Kapital eines Gates/Musk/Buffet zu erarbeiten!
(zu erleichterung darfst du ruhig davon ausgehen dass man gut verdient und keinerlei Ausgaben hätte)
Die drei genannten liegen alle deutlich oberhalb von $ 100mrd. Bei $100K pro Jahr bist du in 1000 Jahren noch nicht dran.
…schon einige Generationen
Kapitalertrag reicht zum faulenzen aus schon weit unter Warren/Gates/Bezos. 2-3 Generationen genügen für eine kleine Multi Millionen Summe, aber die müssen halt dran bleiben und dürfen Kapital nicht mit Rücklagen für das nächste Auto/Sofa/Kreuzfahrt verwechseln. Und Glück haben, dass nicht ein Pflegefall dazwischen kommt und das Generationenprojekt vergurkt.
ah, er erwähnte das wichtigste Wort! "Glück"
So in der richtigen Familie geboren werden und die richtigen Personen kennen wäre das praktischste.
Woher nimmt er eigentlich die 90%?
In der Generation seiner Eltern, und erst recht seiner Großeltern, so fährt Precht fort, hätten sich 90 Prozent aller arbeitenden Menschen gar nicht erst die Sinnfrage gestellt
Deswegen sind die ja auch dem Hitler hinterhergerannt und haben den Planeten ruiniert.
Niemand muss sich die Sinnfrage von Arbeit stellen wenn sie am Ende dabei ein Haus, Rente und Rücklagen haben. Und dann gleichzeitig noch alle ein bis zwei Jahre in den Urlaub fahren können. Die Sinnhaftigkeit von Arbeit zu hinterfragen ist bei denjenigen vorhanden die arbeiten gehen aber am Ende gerade mal ihre Fixkosten und Essen bezahlen können.
Unsinn. Ich stell mir diese Frage obwohl ich als Ingenieur so viel verdienen könnte. Aber einfach nur irgendeinen scheiß arbeiten für mehr Luxus finde ich nicht befriedigend.
Precht als Philosophen zu bezeichnen ist eine Beleidigung für alle Philosophen. Sein Job ist es, öffentlich dumme Meinungen von sich zu geben. Praktisch ein Kolumnist, der nicht schreiben kann. Generell sind mir Menschen suspekt, die sich öffentlich mit mehr als einem Vornamen zitieren lassen.
Generell sind mir Menschen suspekt, die sich öffentlich mit mehr als einem Vornamen zitieren lassen.
Gute Faustregel!
Ausnahmen bestätigen die Regel
--Johann Wolfgang von Goehte
Alfred Jodokus Kwak
Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf
gnihihihi
Nach dem Besuch hat sich sein Friseur sicherlich die Sinnfrage gestellt.
Interessant! Greift die Regel auch schon bei Fällen wie Johannes B Punkt Kerner?
Ich würde sogar sagen da ist es schlimmer.
Perfekt, dann unterschreibe ich die Regel sofort!
Alte Menschen die keinerlei Kontakt zu jüngeren haben, haben immer die gleiche Kritik - und das seid tausenden von Jahren.
Wenn ihr Jungspunde mal den Unterschied zwischen "seid" und "seit" lernen würdet... Mit Krückstock wedel
85% der T-Online-Leser stimmen zu.
eben. das sind nicht nur die boomer sondern auch n haufen idioten aus genX und den millenials.
Als Xennial muss ich dir leider widersprechen. Ich halte die beiden ebenfalls für Vollhonks.
bei boomern könnte man aber zumindest sagen, dass jeder von ihnen von schlechteren lehrern unterrichtet wurde als x oder millenials.zu 100%. deren lehrer waren mindestens mal kriegstraumatisiert und emotional stark unterentwickelt. millenials hatte noch gar nicht genig zeit sich so sehr zu blamieren wie boomer. ich finde deine haltung nicht nachvollziehen.
Meinst du wir wurden von anderen Leuten unterrichtet? Die meisten meiner Lehrer entsprangen der direkten Nachkriegsgenration. Insofern läuft dein Argument da leider ins Leere.
oder: du kannst oder willst kausale zusammenhänge nicht verstehen?
schreibst ja selber: genx&millenials wurden von nachkriegsgeneration unterrchtet. genau was ich sagte: boomer wurden von kriegstraumatisierten unterrichtetet.
du hast keinen lehrer gehabt der im (ersten oder zweiten) weltkrieg war!
oder vielleicht hast du auch allg. keinen lehrer gehabt, wenn du nicht in der lage bist einen unterschied zu sehen zwischen menschen die von kriegsteilnehmern oder deren nachfolgern unterrichtet wurden. ein bisschen doll verharmlost du hier krieg und seine folgen.
"insofern" hast du halt das argument einfach nicht verstanden.
p.s.: leute die argumentationslos "insofern" schreiben, benötigen anscheinend füllwörter damit überhaupt texte ausm kopf rauskommt....um jetzt nicht zu schreiben das ich dich für dumm halte.
Der Artikel ist ja richtig krass, ca 5 Zitate von dem Podcast und dann Kommentare von unbekannt. So bekommt man also einen Artikel hin wenn gerade nicht soo viel passiert.
Trotzdem gebe ich eher den Kommentaren Recht. Vielleicht wollten die zwei, die junge Generation einfach Mal triggern damit sie wieder in den T-Online Schlagzeilen landen
Hier wäre vielleicht auch mal ein Link zur Sendung oder wenigstens eine Nennung des genauen Namens des Formats angebracht gewesen.
Steht doch da Lanz&Precht heißt der Podcast
Warum hören Leute zu? Ignoriert doch solche Holzköpfe. Das ist doch alles nur Werbung für die.