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Bundesregierung sieht höhere Mindeststrafen vor
Für Geldautomaten-Sprengungen sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig höhere Mindeststrafen drohen. Täterinnen und Täter sollen je nach Gefährlichkeit ihrer Tat mit wenigstens zwei beziehungsweise fünf Jahren Haft rechnen müssen.
Wer mit der Tat schwere Gesundheitsschäden bei einem Menschen oder Gesundheitsschäden bei einer großen Zahl von Menschen verursacht, soll bis zu 15 Jahre ins Gefängnis - das kann aber auch heute schon drohen. Kommt jemand ums Leben, ist derzeit schon eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich. Faeser: Sprengungen von Geldautomaten riskieren Menschenleben
Bundesinnenministerin Nancy Faeser wertete das Vorhaben als Verschärfung des Kampfs gegen die Organisierte Kriminalität. "Wer mit Sprengstoffen Geldautomaten in die Luft jagt oder andere hochgefährliche Taten verübt, riskiert das Leben von völlig unbeteiligten Menschen", erklärte die SPD-Politikerin. Auch die Kreditwirtschaft müsse sich aber weiter um Vorsorge bemühen, etwa mit verstärkter Videoüberwachung, Einfärbesystemen für Geldnoten und einer Minderung von Bargeldbeständen an den Standorten der Automaten.
Generell soll das Sprengstoffrecht verschärft werden – mit härteren Strafen für bandenmäßige und gewerbsmäßige Taten. Auch der versuchte unerlaubte Erwerb und der versuchte unerlaubte Umgang mit Explosivstoffen und explosiver Pyrotechnik soll strafbar werden. Das gilt auch für unerlaubtes Lagern und Transportieren solcher Stoffe – sofern dies nicht gewerblich geschieht. Bundeskriminalamt: Rekordzahl an Sprengungen 2022
Nach Angaben des Bundeskriminalamts hat die Zahl der Automaten-Sprengungen 2022 einen Höchststand seit Beginn der Erhebungen 2005 erreicht. So gab es im vorletzten Jahr bundesweit 496 Geldautomatensprengungen.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Behörden 461 Fälle. Den Rückgang führt das BKA auf eine verbesserte Zusammenarbeit der Polizei im In- und Ausland zurück. Es gab mehrere Festnahmen von mutmaßlichen Automaten-Sprengern.
Während die Tendenz im gesamten Bundesgebiet weiter rückläufig ist, sei in Bayern ein konträrer Trend festzustellen, teilte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage des BR mit. In Bayern wurden bis Mitte August dieses Jahres 18 Geldautomatensprengungen registriert. Im vergangenen Jahr waren es bis dahin nur 11. Eine Erklärung für diese Entwicklung hat das LKA nicht.
Klingt für mich wieder nach viel Aktionismus. Rückgänge konnten durch Schutzmaßnahmen an den Automaten und gute Ermittlungsarbeit erzielt werden. Das Strafmaß ist bei Verletzungen oder Tötungen bereits praktisch nach oben offen. Ansonsten sehen wir noch mehr "Marke Eigenbau" mit noch größerer Gefährdung, um die Kaufversuche zu umgehen.
Schließlich bleibt anzumerken, dass ein generelles Tempolimit mit Überwachung auch eher zur Ergreifung von Tätern führen könnte, wenn diese nicht mit 200 km/h wegbrettern können, ohne aufzufallen.