Da hat der Tagesspiegel aus meiner Sicht mal wieder tief gegraben, um sein Niveau weiter zu senken.
Das fängt damit an, dass aus der Ablehnung von Anträgen kurzerhand ein "Antisemitismus-Eklat" gemacht wird, ohne sich mit den Gründen der Ablehnung auseinanderzusetzen und natürlich wird von den Tagesspiegel Schreibern Israel mit Juden gleichgesetzt.
Dann geht es damit weiter, dass der Verband in Neukölln als "Sektierer" und Strippenzieher dargestellt wird. Quasi eine islamistisch-trotzkistische Berlinverschwörung als neues Welterklärungsmodell.
Das mal wieder Muslime mit "Distanzierungs"forderungen unter Generalverdacht gestellt werden, wie es auch dieser Artikel tut, ist z.B. ein guter Grund solche Anträge abzulehnen.
Das der Rechtsanwalt Ahmed Abed als Antisemit diffamiert wird, finde ich schon krass. Als Anwalt muss er in der Kammer sein, die wiederum bei Verstößen einen Ausschluss und damit faktisch ein Berufsverbot verhängen könnte. Aus Sicht seiner Kollegen, die tatsächlich etwas Ahnung von Recht haben, ist er offenbar kein Antisemit. Als Gründe werden vom Tagesspiegel auch nur genannt, dass er gegen die BDS Resolution vorgeht und Demonstrantinnen und Demonstraten vertritt. Nach der Logik ist dann jeder Strafrechtsanwalt ein Verbrecher.
Was aber jede Grenze überschreitet, ist die Darstellung von Ferat Kocak. Kocak setzt sich seit Jahrzehnten gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein. Daraufhin wurde von einer Naziterrorbande aus Neukölln ein Brandanschlag auf seine Familie verübt. Dank Verbindungen zum Staatsschutz und Staatsanwaltschaft sind die Täter immer noch auf freiem Fuß. https://taz.de/Brandanschlaege-in-Berlin-Neukoelln/!5479336/
Der Tagesspiegel erwähnt das mit keinem Wort. Hat man etwa ein Problem, sich von Naziterror zu distanzieren?
Das einzig problematische sind die Äußerungen von Kilani, vorausgesetzt die Berichte sind wahr und der Kontext wurde nicht bewusst ausgeblendet.