- "XY, sooo wichtig"
- "Leute, die X tun. Weiß man da schon genaueres?"
Frag Feddit
Wolltest du Der Leere™ schon immer einmal Fragen stellen? Tue dies hier.
Fragen (online, z.B. hier oder FragReddit) die mit "Hand aufs Herz" anfangen. Nicht unbedingt eine Redewendung, aber irgendwas passiert da in mir wenn ich das lese. Einfach unnötig und wirkt wie ein krampfhafter Versuch, die Frage tiefgründiger oder menschlicher rüber zu bringen.
Jetzt mal Hand aufs Herz - wen nervt das noch?
Oh ja, 100%, es gibt keinen Spruch, der mehr Agression in mir auslöst als "richtig und wichtig". Kann selber nicht erklären warum.
Das wird halt einfach in 9/10 Fällen als Zustimmung zu den dümmsten Aussagen und Ereignissen verwendet. So zumindest meine Wahrnehmung.
Klingt zum einen dumm, und zum anderen wird er finde ich in der Regel zum Virtue Signalling verwendet. Jemand macht einen guten Vorschlag: Jemand antwortet Das finde ich "richtig und wichtig". Ist finde ich ein bisschen wie die Leute, die oft mit "eben" antworten – und gefühlt damit das eigene Argument klauen.
Gute Erklärung, ja, das ist definitiv Teil davon. Es hat auch irgendwie etwas infantilisierendes an sich, kommt es mir vor. Als wäre der Gesprächspartner ein Kind, dem man erst die Richtig- und Wichtigkeit (🤮) eines Konzeptes erklären muss.
Stimmt, ist situativ auch oft ein bisschen belehrend.
In Emails "Es verwundert mich, dass.."
NEIN, du bist nicht verwundert, sondern denkst, dass der andere ein Vollidiot ist, sitzt aber schon zu lange im Büro, dass du es nicht mehr anders ausdrücken kannst!
"Passt, wackelt und hat Luft" - Bringt mich jedesmal auf die Palme, wenn meine Freundin das sagt.
Keine Redewendung, aber ich liebe es ungemein, wenn Menschen jedem zweiten Satz ein "GANZ ehrlich:" voranstellen. Und dann am besten noch enden mit "feier' ich!".
"Ich sag mal so:" am Anfang jedes Satzes oder gern auch mal ganz crazy mittendrin.
auch gerne genommen in der Satz-End-Variante: "sag ich mal so". Ist wie so ein Gedankenrülps, sag ich mal so.
"alles gut" Ich war perplex als ich das das erste Mal gehört habe
Ich sag das ständig, aber immer in Kontext wenn sich jemand bei mir entschuldigt oder sich meinetwegen stresst (dann mit der Anmerkung "kein Stress"). Ist das wirklich so schlimm? Ist ja nichts anderes als "Kein Problem" zu sagen
"Frag für einen Freund"
"Wie gesagt ...." aber es wurde noch gar nichts zu diesem Thema gesagt.
Mich bringt "Lange Rede, kurzer Sinn." irgendwie auf die Palme. Damit sagt man, dass man erkannt hat, dass man bereits unnötig lang geschwafelt hat, aber machts mit diesem Satz bewusst nochmal länger.
Bin in vielen englischsprachigen Meetings mit deutschen Muttersprachlern und "Last but not least" geht mir so irrational auf den Zeiger mittlerweile. Gibt keine Auflistung, wo das nicht am Ende kommt.
Zeit für eine Gegenbewegung. Wenn die Punkte nicht tatsächlich gleichwertig sing: "Last and least..."
Oder man leitet den ersten Punkt mit "least but not last" ein.
"Ehrlich gesagt" - impliziert, dass alles andere nicht ehrlich war. "Dir kann ich's ja sagen" - mir wäre lieber: nicht!
"Reden ist Silber, Schweigen ist Gold."
Ja, wenn unrecht auf der Welt passiert aber es nicht im sozialen Konsens als solches erkannt wird, dann bin ich lieber die redende Person statt zu schweigen und den Agressor zu unterstützen.
Reden ist Schweigen, Silber ist Gold.
...aus gegebenem Anlass...
Ich find's ok. Eine kurze, knackige Einleitung und allemal besser als "Wir möchten euch nicht damit nerven und hätten eigentlich erwartet, dass das selbstverständlich wäre, ist es aber erwiesenermaßen nicht, daher hier noch einmal: ..."
Und es macht halt neugierig, wer es wie doll verkackt hat.
Butter bei die Fische wäre auch kurz und knackig. Ganz ohne rhetorische Schleifchen.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Kommt immer von irgendwelchen Boomer verwandten wenn es um Ausbildungsgehälter geht..
Einfach damit entgegnen: Es heißt Ausbildung, nicht Ausbeutung.
"ich hab leider keine Zeit" meistens begleitet von "ich würde wirklich gerne"
Edit: ich merke dass ich am Titel vorbei geantwortet habe... Zu meiner Verteidigung, es ging mir am Anfang ohne Grund auf den Sack, hab dann erst später rausgefunden was der Grund ist :D
Es gibt zwei Seiten davon. Die erste Seite sind Menschen, die sich allerlei Zwänge von anderen haben auflegen lassen (Familie, Gesellschaft...), und diese ganzen Dinge weswegen sie "keine Zeit haben" wirklich nicht tun wollen und unglücklich sind. Das geht mir richtig auf den Sack weil es einfach so unglaublich schade ist.
Die zweite Seite sind Leute die nicht in so nem mentalen Gefängnis leben. Fuck this shit, jeder hat genau gleich viel Zeit. Was du wirklich sagst ist "andere Sachen sind mir momentan wichtiger". Es ist einfach so eine schmierige Art der Kommunikation, man sagt nicht was man wirklich meint sondern lenkt es auf was sinnfreies um, zur Konfliktreduktion/Gefühlsschonerei.
Ich finde in nem normalen Umgang sollte man so ehrlich sein wie möglich. Diese Floskel kreiert einfach absolut unehrliche Beziehungen.
"Ich würde wirklich gerne, aber ich hab leider keine Zeit" - es ist irrelevant, wie oft du sagst "wie gerne du würdest", wenn du deine Ressource "Zeit" nicht im gleichen Maße darauf verwenden willst wie jemand anders, dann heißt das eben, dass du nicht wirklich gerne möchtest.
Es ist halt absolut ok wenn man nicht möchte. Aber es ist meiner Meinung nach absolut nervig wenn man so tut als ob man möchte aber die Aktionen definitiv zeigen dass man gerade nicht möchte.
Mir geht's andersrum: mich nerven Leute, die so tun, als müsste man nur anders priorisieren ü
Im Studium hatte ich es oft, dass ich eine Aufgabe für den nächsten Tag bearbeiten musste oder für eine wichtige Klausur lernen musste, da hat man halt wirklich keine Zeit, selbst man noch so sehr möchte. Gibt auch Situationen wie das Kind/Haustier/der pflegebedürftige Verwandte ist krank und kann nicht alleine gelassen werden, was dann? Es gibt etliche Gründe, warum gerne würde aber halt nicht kann. Und bevor man nicht mehr eingeladen wird oder das Missverständnis entsteht, dass man nur ne Ausrede bringt, erwähnt man halt, dass man unter anderen Umständen dabei gewesen wäre.
Ja aber dann hast du halt nicht "keine Zeit", sondern dir sind halt die anderen Sachen wichtiger. "Müssen" musst du all die Sachen, die du erwähnt hast, auch nicht. Du willst sie lieber als die Alternativen, deshalb machst du es.
"Keine Zeit" heißt offensichtlich "Kein Zeit übrig" und nicht wortwörtlich keine Zeit. Jeder Mensch hat 24h pro Tag.
Natürlich muss man nichts außer sterben. Aber jeder normale Mensch priorisiert zumindest manchmal Verantwortungen wie den Job und Kinder höher als spaßige Sachen wie Freunde und Hobbies.
Einzigster... Keine Redewendung, aber das Wort reicht schon
"Ebend"
Willst du noch Sempft zu deinem Würstchen?
Sagt man in Bayern so!
Mahlzeit!
Mahlzeit.
Maaaahlzaaait …
MAHLZEIT!!
Uff. Einfach DIE dümmste deutsche Einwortfloskel.
Ich arbeite in einem großen Betrieb am Land, "Mahlzeit" löst für mich "Guten Morgen" um ca. 11:00 als Standardbegrüßung am Gang ab weil ich mich weigere "Grüß Gott" zu sagen. Und "Guten Tag" sagt niemand in der süddeutschen Provinz.
Für mich bringt Gerhard Polts „Mittagspause“ Sketch die Nervigkeit, jeden Tag mit der immer gleichen Standardvokabel bombardiert zu werden, aufs Schönste auf den Punkt. :)
Herrlich :D manche Dinge ändern sich nie.
"Die Ausnahme bestätigt die Regel" triggert mich inzwischen jedes Mal.
Wenn man eine Regel formuliert und eine Ausnahme findet ist das ein Widerspruchsbeweis, die Regel ist also widerlegt, nicht bestätigt!
A impliziert B <=> nicht B impliziert nicht A
Ich glaube, da geht es eher darum, dass es ohne Regel keine Ausnahme von ebendieser gäbe.
Genau so! Ich wollte schon losklugscheißern aber du sagst es besser. Kenn ich aus Wikipedia. Womit op aber recht hat, dass der Spruch falsch verwendet wird. Es geht nicht um Ausnahmen im Sinne von "Regel nicht einhalten" sondern im Sinne von "Regel kann so nicht angewandt werden". Also nich für BMW X5 in der Fußgängerzone, sondern Krankenwagen in der Fußgängerzone.
"Am Ende des Tages ...", würg. Es gibt da so ein paar Kandidaten in meiner Arbeit, die das sowohl auf Deutsch als auf Englisch ständig verwenden. Ich kann's verzeihen, aber einfach ein bisschen mehr Abwechslung wäre toll. Alternativen sind zum Beispiel "letztlich ...", "letztenendes ...", ".alles in allem ...", "ultimately ...", "when all is said and done ..."
Alles, was meine Kollegen auf der Arbeit als signature phrases jeden Tag 20 mal sagen. Der eine "... Also anders gesprochen..." und der andere, wenn er etwas extrem schlaues oder wichtiges zu sagen glaubt "... Also nur so am Rande". Ich könnte schreiend explodieren, jedes einzelne Mal.
Jaaa! Ich weiß genau was du meinst