Für den Verfassungsschutz ist die gesamte AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) gesichert rechtsextremistisch.
Eine Recherche von RTL zeigt nun an einem Beispiel, was beim AfD-Nachwuchs offenbar unwidersprochen gesagt werden kann. Reporterinnen waren demnach undercover bei einer von der JA Sachsen organisierten Wanderung im vergangenen November dabei.
Ah, die JA Sachen. Bekannt für ihre Professionalität, Intelligenz und Fähigkeit zur Geheimhaltung.
Dabei sprachen Teilnehmer dem Bericht zufolge über die Ghettoisierung von Juden, Arbeitslager für Menschen ausländischer Herkunft und ähnliche Themen, die in rechtsextremen Kreisen gängig sind.
»Die Lösung mit den Juden wäre, denen eine Gegend zuzuweisen, wo die alle hinkommen«, wird etwa ein Teilnehmer laut RTL-Gedächtnisprotokoll in dem Video zitiert.
Die Endlösung der Judenfrage quasi.
Dann geht es um alle Menschen fremder Herkunft: Diese sollten in Ghettos kommen. Es solle ein Wohn- und ein Arbeitsghetto geben. Der Ein- und Ausgang werde kontrolliert, die Leute würden ausreichend, aber nicht übermäßig zu essen bekommen.
Und wie viel „ausreichend“ ist wird selbstverständlich durch die Wärter entschieden, is klar.
»Das Ziel ist, dass sie es dann so überhaben, dass sie irgendwann von selbst zurückgehen in das Land ihrer Vorfahren.«
Jaaaaaa wahrscheinlich. Ich sperre auch immer Minderheiten in „Arbeitsghettos“ ein, damit sie „zurück“ in „ihr Heimatland“ gehen.
Auf die Frage, wie man mit einer aggressiven Reaktion der Eingesperrten umgehen solle, sagte ein Teilnehmer demnach, es müsse eine gewisse Gewaltbereitschaft geben.
Ich bin auch für eine gewisse Gewaltbereitschaft, meine das aber wahrscheinlich anders, als er.
»Als Staat würde ich Freiwillige suchen, die auch zur Not bereit sind, auf Frauen und Kinder zu schießen.«
Sie wollen wieder schießen dürfen Sie wollen wieder Zäune ziehen Seine Heimat muss man schützen Sie laden schon ihr Magazin Sie wollen wieder schreien dürfen Die Jugend neu zum Hass erziehen Sie wollen wieder Fackeln tragen in den Straßen von Hamburg und Berlin
https://piped.video/watch?v=vN6GRuB2L4Y
Zudem, so der Bericht, sei darüber gesprochen worden, wie der »gesunde Volksbestand« erhalten werden könne.
„Bestand“. Sehen die jetzt auch das eigene „Volk“ als Tiere an. Und was ist für die „gesund“?
Ein Ehepaar müsse mindestens vier Kinder bekommen, von denen mindestens drei über das fünfte Lebensjahr hinauskommen müssten.
25% Kindersterblichkeit. Da hat man hohe Ansprüche an die medizinische Versorgung in ihrem Deutschland.
Außerdem: Idee ist geklaut.
Mehrere Teilnehmer der Wanderung sollen zudem Sympathien für einen gewaltsamen Umsturz gezeigt haben.
Da bin ich aber überrascht.
Demnach brauche es Tribunale gewählter Laienrichter, um »Verbrecher, die sich am Eigentum des Volkes vergangen haben«, zu verurteilen und dann hinzurichten – etwa Olaf Scholz.
Und die Laienrichter sind zufällig alle JA- und AfD-Mitglieder. Hoffe Olaf nimmt das zum Anlass irgendwas zu machen.
Laut RTL unternahmen JA-Vertreter bei der Veranstaltung nichts, um solchen Äußerungen entgegenzutreten.
Schockierend.
Auf Nachfrage von RTL teilten AfD und JA mit, man distanziere sich von verfassungsfeindlichen und menschenverachtenden Aussagen.
Is klar.
Die JA suggeriert aber, V-Leute des Verfassungsschutzes hätten absichtlich verfassungsfeindliche Aussagen getätigt – ohne dafür Belege vorzuweisen.
Der RTL-Bericht kommt einen Tag nachdem ein Beschluss des Kölner Verwaltungsgerichts bekannt wurde. In einem Eilverfahren wies es eine Klage der AfD und JA gegen die Einstufung des Parteinachwuchses als gesichert rechtsextremistische Bestrebung durch den Verfassungsschutz ab. Rechtskräftig ist die Entscheidung noch nicht.