In der Folge hatte der Bayerische Jugendring (BJR) Aufklärung versprochen - und nun einen entsprechenden Untersuchungsbericht veröffentlicht. Demnach sei es zu Grenzverletzungen gekommen, die in der Jugendarbeit nicht akzeptabel seien.
"Es schmerzt mich deshalb, dass ich nach Kenntnis des Untersuchungsberichts sagen muss: Ja, es gab unangemessenes Verhalten, das unsere Standards für die Jugendarbeit nicht erfüllte", so Philipp Seitz, Präsident BJR. Der Bericht zeige, dass es vor allem zu verbalen Grenzverletzungen gekommen sei, "die inakzeptabel waren". Der Schutz junger Menschen vor Fehlverhalten jeglicher Art und vor allem vor sexualisierter Gewalt habe in der Jugendarbeit oberste Priorität.
"Ergebnisse sind Anlass für Reflexion"
Der Vorwurf der sexualisierten Gewalt habe sich als unhaltbar erwiesen. "Dennoch sind die Ergebnisse Anlass für Reflexion. Der SJR befindet sich in einem intensiven Prozess der Organisationsentwicklung und Präventionsarbeit", so Seitz weiter. Arbeitsrechtliche Schritte seien geprüft worden und diese "dem Sachverhalt angemessen umgesetzt".
Marlene Mechold, Vorsitzende des SJR Augsburg, erklärte schriftlich: "Es hatte für uns oberste Priorität, die behaupteten Vorgänge gründlich aufzuklären. Die Jugendarbeit muss höchste Standards setzen und auf deren Einhaltung drängen. Der Bericht zeigt, dass das in der Vergangenheit nicht immer gelungen ist." Zugleich erklärte Mechold, dass sich medial berichtetes Fehlverhalten nicht bestätigt habe.