this post was submitted on 18 Jul 2023
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[–] sejoki@feddit.de 0 points 1 year ago (4 children)

Da es kaum gelinge, zwischen Schutzbedürftigen und Wirtschaftsmigranten zu unterscheiden, gefährde diese Politik auch die Gesellschaften Europas.

Wenn ich sowas schon lese. "Gute" vs "Schlechte" Flüchtende. Die einen bedürfen Schutz, die anderen wollen nur schmarotzen (impliziert).

Ich habe so einen Hass auf diese Scheisspartei. Ständig diese Polemik, ständig der Ausländerhass, nichts auf die Kette bekommen und jedes Mal "was? WIR rechts? Nein, unsere Brandmauer nach Rechts ist undurchbrochen". Es ist so ermüdend.

[–] Ropianos@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Kannst du genauer erklären was du meinst? Vlt bin ich einfach schon auf deren Rhetorik reingefallen aber es macht mMn schon Sinn zwischen Einwanderern, die man nicht ablehnen (d.h. Asylanten), und Einwanderern, die man ablehnen kann, zu unterscheiden.

Einschränkungen bei Asylrecht sind ein ganz anderes Kaliber als Einschränkungen beim Immigrationsrecht und sollte insofern auch getrennt behandelt werden.

[–] Ooops@feddit.de 0 points 1 year ago

Einschränkungen bei Asylrecht sind ein ganz anderes Kaliber als Einschränkungen beim Immigrationsrecht und sollte insofern auch getrennt behandelt werden.

Wird es aber doch nicht. Die CDU impliziert hier mal wieder -und ja, das ist typisch rechte Propaganda-, dass keine funktionierende Prüfung beim Asyl stattfindet und diese "Flüchtlinge" in Wirklichkeit Wirtschaftsmigranten sind.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Finde es seltsam zu ignorieren, das es Menschen gibt die durchaus ihren miserablen wirtschaftlichen Verhältnissen entkommen wollen und dafür das System von Asyl missbrauchen. Das Asylverfahren soll ja genau das feststellen - das ist eher das polemische an seinem Plan, es gibt schon Mechanismen die humaner aber dafür nicht sehr effizient sind.

[–] sejoki@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Aber genau das ist ja der Strohmann. Es gibt zweifelsohne Asylmissbrauch, es gibt auch Sozialbetrug. Allerdings in beiden Fällen nicht in dem Maße, in dem es von der CxU dargestellt wird. Der Großteil der Asylsuchenden hat einen legitimen Grund dafür, sowie der Großteil der Bürgergeldbeziehenden einfach Pech hatte und nicht "einfach nur faul" ist.

Trotzdem werden sich genau diese Ausnahmen heraus gesucht, künstlich aufgeblasen und den Leuten als die Wurzel aller Probleme verkauft.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Bin nicht sicher ob es ein Strohmann ist, ich denke hier gibt es eher ein Kommunikation/Definition Problem zwischen Konservativen und Progressiven - was man als berechtigten Asylanspruch betrachtet. Sicher das es für viele konservative schon keiner mehr ist, wenn die fliehende Person ein "sicheres" Land passiert hat.

Ich persönlich sehe eher das es ein Problem gibt Menschen zu integrieren, zumindest war das meine Erfahrung als ich mit meiner Familie eingewandert bin. War eher Zufall das wir in einem Kaff landeten wo es kaum Menschen aus unserer Heimat gab und meine Eltern eh relativ (ihre Generation und Heimat) progressiv sind.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

was glaubst du passiert denn, wenn Millionen Menschen in einem Land in miserabler wirtschaftlicher Situation sind, nicht regelmäßig Essen auf den Tisch bekommen, und die Jugend keine Perspektive hat?

Es kommt natürlich zur Eskalation und statt 100.000 "Wirtschaftsflüchtlingen" hast du dann 1.000.000 Menschen die vor Gewalt fliehen und ein Land, dass die nächsten 20 Jahre in Gewalt und Elend versinkt, sodass die Leute keine reale Rückkehrperspektive haben.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich verstehe deinen Punkt nicht wirklich.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

In Regionen wo heute die wirtschaftliche Lage so schlecht ist, dass viele Menschen deswegen fliehen, ist morgen die Lage so schlecht, dass es in Gewalt eskaliert und viel mehr Menschen fliehen.

Wenn das Ziel ist, Migration insgesamt zu verringern, ist es besser so lange "Wirtschaftsflüchtlinge" aufzunehmen, dass der Verteilungskampf im Herkunftsland nicht in Gewalt eskaliert, anstatt sonst deutlich mehr Menschen aufzunehmen, die vor dem dann unvermeidbaren Konflikt fliehen.

Vielleicht als einfaches Beispiel:

Wenn du an einem Fluss nur noch Wasser für 10 Leute hast, aber da 12 Leute leben, dann kann man das lösen indem 2 weggehen. Das sind dann "Wirtschaftsflüchtlinge". Man kann aber auch warten bis alle halbverdurstet sind, einer seinen Nachbarn umbringt und dann 6 Leute kommen, weil sie auch Angst haben umgebracht zu werden.

Nur reden wir jetzt nicht von 12 Leuten sondern von 4-5 Milliarden, von denen bis 2050 eine Milliarde gehen muss, weil durch den Klimawandel nicht mehr genug Ressourcen verfügbar sind.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ok, danke für die Erklärung. Also argumentierst du für eine freie Einreise aus wirtschaftsschwachen Ländern? Wie du selbst weiter unten anführst, werden das potentiell ganz schön viele Menschen sein, vor allem mit dem Klimawandel - wie soll dann der Sozialstaat, der Wohnungsmarkt und die Integration funktionieren?

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich argumentiere dafür, dass man die Hürden bei regulärer Einwanderung deutlich herabsenkt, sodass arbeitsfähige Menschen jederzeit nach Deutschland kommen und sich hier ein Leben aufbauen können.

Für den Sozialstaat ist das förderlich, weil irgendwer auch das Geld erarbeiten muss, dass die Rentner ausgeben. Das Problem bei Geflüchteten ist auch häufig nicht, dass sie nicht arbeiten wollen, sondern nicht dürfen. Parallel müssen sie dann Sozialleistungen beziehen, obwohl sie vielfach lieber arbeiten würden.

Der Wohnungsmarkt würde kurzfristig funktionieren indem man als Grundlage den Zuzug in strukturschwache Regionen, die eher mit Leerstand als teuren Mieten zu kämpfen haben, vereinbart. Mittelfristig wird auch wieder viel Wohnraum frei, weil die Boomer ins alten Heim und ins Grab umziehen werden.

Für die Integration müssen Mittel geschaffen werden, damit Deutschkurse und ggf. weitere Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Das war aber schon bisher nie ein Problem des grundsätzlichen Könnens, sondern des Wollens, wo der Bund die Verantwortung und Kosten auf überlastete Kommunen abgeschoben hat. Grundsätzlich ist Integration eine Investition, die sich langfristig auszahlt.

Und wenn wir Netto 400.000 Zuwanderer jedes Jahr brauchen, damit Wirtschaft und Sozialsystem nicht kollabieren, dann sind das Brutto eher 1,5 Mio. Zuwanderer (2022 sind 1,2 Mio. aus Deutschland ausgewandert). Also in 10 Jahren 15 Mio. Menschen.

Das setzt allerdings voraus, dass man Integration nicht als kulturelle Assimilation versteht, und kulturelle Vielfalt als Mehrwert begreift. Ob man den Kulturwandel bei dem harten Rassismus in Deutschland hinbekommt, bevor die Rentenkasse leer ist, weiß ich auch nicht. Aber man muss es zumindest probiert haben.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago

Ich argumentiere dafür, dass man die Hürden bei regulärer Einwanderung deutlich herabsenkt, sodass arbeitsfähige Menschen jederzeit nach Deutschland kommen und sich hier ein Leben aufbauen können.

Hört sich vernünftig an, aber was hat das mit Asyl zu tun? Und hat natürlich das Problem vom brain drain aus Regionen die diese dringen brauchen, aber für deutschte Wirtschaft ist das sehr profitable.

Deine gesamte Argumentation liest sich wie ein Ansatz zur Immigration Reform. Über die einzelnen Punkte kann man sich natürlich streiten - vor alle was kulturelle Vielfalt angeht. Bin selber in Russland geboren und Russen können gerne große Teile unserer Kultur zuhause lassen, wenn sie hier leben wollen. Einer der Gründe wieso meine Eltern ausgewandert sind - war eben nicht in Russland leben zu wollen. Aber das ist nicht der Punkt, wenn wir über Asyl reden - etwas was eben speziell für Menschen gedacht ist, die verfolgt werden und vor dem Krieg fliehen. Hab ich Empathie mit Menschen in miserablen wirtschaftlichen Verhältnissen - klar, finde das Deutschland mehr in solchen Ländern investieren muss, verstehe aber auch dass Entwicklungshilfe sehr komplex ist. Finde auch das grundsätzlich, jeder Mensch das Rech haben soll seinen Missständen zu entfliehen und dort zu leben wo er möchte - aber dafür müssen wir ein anderes Immigrations Framework entwickeln, das Asylsystem war nicht dafür gedacht und ist dafür nicht geeignet.

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Nein, unsere Brandmauer nach Rechts ist undurchbrochen”.

Ich bin erstaunt dass sie die überhaupt noch sehen können wenn man bedenkt wie weit sie sich von der entfernt haben seit sie drüber geklettert sind und angefangen haben von ihr weg zu rennen.

[–] trollercoaster@feddit.de 0 points 1 year ago

Nein, unsere Brandmauer nach Rechts ist undurchbrochen”.

~~Un~~erwarteter Handlungszwirbler:

Die Brandmauer nach Rechts besteht aus auf einen Haufen geworfenen Strohballen und Benzinkanistern.

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Das ist irgendwie die neuste Sau die die Rechten durchs Dorf treiben. Die Niederlande hatten die Idee doch auch vor ein paar Wochen.

Gibt es eigentlich irgendwelche Fakten die belegen dass es diese Wirtschaftsmigration als Teil von Flüchtlingsströmen überhaupt gibt oder ist das alles nur den wilden Fantasien der Rechtsradikalen entsprungen?

[–] Version@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ja, laut BAMF sind in August 2021 11.874 Asylanträge eingegangen und davon waren „nur“ 3.031 Flüchtlinge nach Genfer Flüchtlingskonvention (Krieg, politische Verfolgung etc.). https://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2021/210906-asylgeschaeftsstatistik-august.html?nn=284830

Man kann durchaus sagen, dass es wichtig ist darunter zu unterscheiden, denn Menschen die vor Krieg o.Ä. flüchten, geben wir einfach nur Schutz und sobald die Situation in ihrem Heimatland wieder besser ist, gehen sie wieder zurück. Menschen die allerdings vor der wirtschaftlichen Situation flüchten, bleiben länger oder dauerhaft hier und daher müssen wir uns darum kümmern diese Menschen richtig zu integrieren. Man könnte natürlich auch sagen, dass diese Unterscheidung heutzutage sinnlos ist, da viele Länder seit Jahrzehnten Krieg o.Ä. haben und es nicht danach aussieht, als würde diese Situation in naher Zukunft besser werden und diese Menschen ebenfalls lange oder dauerhaft hier bleiben. Vielleicht übersehe ich aber auch etwas.

[–] RQG@lemmy.world 0 points 1 year ago (2 children)

Was soll wirtschaftsmigration eigentlich genau sein frage ich mich.

Wenn die Wirtschaft in meiner Heimat so sehr den Bach runter geht dass ein Wocheneinkauf ein Monatsgehalt kostet bedeutet es dass ich meine familie nicht mehr ernähren kann. Wenn ich nun fliehe, bin ich wirtschaftsmigrant?

Abgesehen davon sitzen wir mit welcher moralischer Grundlage in einem wirtschaftlich starken Land und sagen ihr dürft hier nicht rein. Unsere vorfahren haben eure ausgebeutet und nicht andersrum. Tja. Pech gehabt. Dabei wurden wir doch genauso hier her wollen wären wir dort geboren.

Die Rechten, wie die Union und AfD, machen sich irgendwie vor wir hätten das verdient und uns erarbeitet. Dabei beutet gerade die Union seit Jahren Deutschland nur aus durch Korruption und Vetternwirtschaft. Egoismus getarnt als Patriotismus.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Die meisten Vorfahren, egal woher, waren arme Schmucks und wurden selber ordentlich ausgebeutet.

[–] RQG@lemmy.world 0 points 1 year ago (1 children)

Aber die Ausbeutung geschah auf höheren Niveau da die Leute die ausbeuter andere Länder noch deutlich gründlicher ausbeuteten und dort nicht auf Nachhaltigkeit achtete. Denn dort mussten sie ja in Zukunft nicht leben.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Kann sein, der Punkt ist mehr das daraus keine individuelle Verantwotung abgeleitet werden kann - da man selber nicht da war und die Vorfahren nicht viel zu melden hatten.

[–] RQG@lemmy.world 0 points 1 year ago (1 children)

Aber eine gesellschaftliche eventuell schon.

[–] gapbetweenus@feddit.de 0 points 1 year ago

Ja das schon.

[–] Quittenbrot@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Vorab: vieles von dem wird bestimmt nicht deiner Meinung oder deinen Wünschen entsprechen, aber ich wollte dir trotzdem gern möglichst nüchtern und wertfrei auf deine Frage antworten.

Wenn die Wirtschaft in meiner Heimat so sehr den Bach runter geht dass ein Wocheneinkauf ein Monatsgehalt kostet bedeutet es dass ich meine familie nicht mehr ernähren kann. Wenn ich nun fliehe, bin ich wirtschaftsmigrant?

Ja, das kann man so sagen. Der Schutzanspruch auf Asyl gemäß Flüchtlingskonvention gilt aber nur bei persönlicher Verfolgung. Selbst Krieg ist technisch gesehen kein "richtiger" Asylgrund.

Abgesehen davon sitzen wir mit welcher moralischer Grundlage in einem wirtschaftlich starken Land und sagen ihr dürft hier nicht rein.

Die Überlegung hinter dem Argument ist, dass ein Sozialstaat nur als in sich geschlossene Einheit funktioniert. Nimm eine Familie, die in einem Haus mit ihren Kindern wohnt. Einkommen, Platz etc sind darauf ausgerichtet, diese Familie zu versorgen. Es ist kein Problem, wenn mal Freunde vorbeikommen, vielleicht gibt es auch ein Gästezimmer. Und wenn einer aus der Nachbarschaft mal ein Problem hat, wird die Familie sicher auch gerne helfen. Aber diese Familie kann nicht bspw. der gesamten Straße oder Stadt Nahrung und Unterkunft anbieten, sie muss am Ende selber irgendwie reglementieren, wem sie helfen kann, um nicht selber hilfsbedürftig zu werden.

In unserem Fall: da unser Staat uns Bürger (von unseren Steuern) in vielen Dingen finanziell unterstützt, muss er entweder den Kreis der Unterstützungsempfänger reglementieren oder die Unterstützung an sich, also den Sozialstaat zusammenstreichen. Vor 100+ Jahren sind Millionen Europäer aus wirtschaftlichen Gründen nach Amerika ausgewandert. Dort hat sich der Staat aber nicht um sie gekümmert, Dinge wie unsere Krankenversicherung gibt es ja heute nicht mal dort. So leben wir hier nicht und die meisten sind wohl ganz froh darüber, dass es dieses soziale Netz gibt. Das Versprechen, dass unser Staat mit seinem Reichtum, seinen Angeboten und seiner Sicherheit jedem Bürger dieser Welt offensteht, kann man am Ende nicht glaubhaft geben.

[–] Don_alForno@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

In unserem Fall: da unser Staat uns Bürger (von unseren Steuern) in vielen Dingen finanziell unterstützt, muss er entweder den Kreis der Unterstützungsempfänger reglementieren oder die Unterstützung an sich, also den Sozialstaat zusammenstreichen.

Das unterstellt, dass "Wirtschaftsmigranten" grundsätzlich nur in Sozialsysteme einwandern. Sie könnten aber ebensogut Arbeit finden und zu Einzahlern werden. Das würde natürlich passende politische Rahmenbedingungen erfordern.

[–] Quittenbrot@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Jein. Das stimmt zwar grundsätzlich und es gibt ja durchaus auch entsprechende Zahlen, die einen "Nettogewinn" durch die Einwanderer attestieren, bspw. ZEW 2014. Gleichzeitig mussten bspw. 2021 noch 65% der syrischen Flüchtlinge hierzulande Hartz IV beziehen, auch wenn diese Quote weiter fallen sollte und wird.

Nichtsdestotrotz braucht es nicht nur politische Rahmenbedingungen, sondern schlichtweg genug Arbeit, um zum Einzahler zu werden. Wir hatten in den letzten Jahren einen Bestand von ca. 400.000-800.000 offenen Arbeitsstellen p.a.. Also haben wir jährlich nur ungefähr diesen Kuchen zu verteilen, allerdings auch nur zwischen dem bereits im Land befindlichen Altbestand an Arbeitssuchenden, egal ob "Alt-" oder "Neubürger" und den jährlich dazukommenden Neuankömmlingen.

Vor dem Hintergrund können wir als Land nicht glaubhaft den Armen der Welt die Illusion bieten, dass wir für Millionen von ihnen, geschweige denn alle, ein Leben in wirtschaftlichem Wohlstand bieten können. Insofern ist der Staat gezwungen, den Kreis der Empfänger seiner "Wohltaten" irgendwie zu begrenzen, denn für wirklich alle reicht es nicht.

[–] Moderationslog@feddit.de 0 points 1 year ago

Oh junge ich find dich klasse. Nüchtern mit Fakten ist heute leider selten geworden, super geschrieben das Ganze.

[–] r1veRRR@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Mal ganz zynisch gesagt, ist das eh alles bald egal. Mit den Klimaflüchtlingen reden wir dann von mehreren Millionen im Jahr. Da muss dann das Meer rot gefärbt werden, und auch nur annähernd unseren faulen, verschwenderischen Lebensstil aufrecht zu erhalten.

Idealerweise würden wir stattdessen effektiven Klimaschutz betreiben, und vielleicht die Länder ein bisschen weniger ausbeuten (IWF), damit die weniger Grund haben, überhaupt hier her zu kommen. Aber das wird wahrscheinlich auch nicht passieren.

[–] Arbic@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich werde es zwar selbst nicht mehr miterleben, weil ich bis dahin tot sein werde, aber die zukünftigen gewaltigen Flüchtlingsströme bedingt durch den Klimawandel machen mir Angst. Angst, dass es zu massiven humanitären Katastrophen kommen wird. Es wird bestimmt einen nicht so kleinen Teil der Leute/Parteien/Regierungen geben, die die Grenzen komplett dicht machen wollen und alle außerhalb können verrecken. Falls man nicht selbst direkt für das verrecken sorgt...

[–] Moderationslog@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Bist du so alt oder krank? Ich denke nicht, dass das noch allzu lange auf sich warten lässt

[–] Arbic@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ok ich hab erst nach ein paar Tagen mal wieder hier rein geschaut. Um deine Frage zu beantworten: Ich bin 30, aber ich habe mittlerweile 18 chronische Krankheiten (Gehen, Atmen, Herz-Kreislauf, psychische Erkankungen (wen wunderts...) und noch einige mehr). Allerdings würde ich jetzt nicht direkt daran sterben, wenn ich nicht gerade ersticke oder mir das Genick breche, wenn ich mal wieder bewusstlos umkippe). Deshalb versuche ich seit einem halben Jahr Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Da gibt es aber auch einige Hürden und das ganze frustriert mich mittlerweile auch ganz schön. Aber das ist ein anderes Thema.

[–] Myro@social.tchncs.de 0 points 1 year ago (1 children)

@Arbic @Moderationslog Uff. Versuchst Du es in Deutschland oder der Schweiz?

[–] Arbic@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

In Deutschland. Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot 2020 gekippt. Seitdem ist es zumindest nicht strafbar, aber es ist auch nicht wirklich reguliert. Und eine Neuregelung haben sie ja vor ein paar Wochen nicht hinbekommen im Bundestag. Und deshalb bleibt es jetzt den Sterbehilfe Vereinen selbst überlassen was für Anforderungen sie stellen.

Bei einem Verein wurde mein Anliegen direkt abgelehnt mit der Begründung: So jung und psychische Erkrankungen sind uns zu heikel. Bei der DGHS (Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben) wollen sie, wenn psychische Erkrankungen mit im Spiel sind ein psychiatrisches Gutachten, dass mir bestätigt, dass ich in meiner Urteilsfähigkeit und Willensbildung bezüglich des Sterbewunsches nicht eingeschränkt bin. Dieser Voraussetzung stimme ich aus systemischer Perspektive auch vollkommen zu. Genauso wie dem halben Jahr Wartefrist. Das wäre bei mir auch alles gegeben. Ich hatte in den letzten 15 Jahren keinen einzigen Tag an dem ich gesagt hätte ich möchte lieber leben als sterben. Zur Zeit bin ich bei der psychiatrischen Ambulanz einer Psychiatrie in Behandlung. Und die meinten kategorisch, dass sie solche Gutachten nicht ausstellen völlig unabhängig von meinem Fall. Und deshalb darf ich jetzt lauter psychiatrische Praxen in der Stadt kontaktieren, ob sie dazu bereit wären mir dieses Gutachten auszustellen.

[–] Myro@social.tchncs.de 0 points 1 year ago (1 children)

@Arbic Danke Dir. Das heißt, die Sterbehilfe-Vereine verweisen auf ein notwendiges Gutachten, welches kaum ausstellbar ist. Klingt durchdacht. Grundsätzlich bin ich stets verwundert ob des langsamen Fortschritts in dieser Richtung. Letztlich treibt man Leute in den Suizid, der entweder nicht 'erfolgreich' ' ausgeht, oder welcher für manche dann ein Schritt zu weit ist. Geholfen ist damit niemandem.

[–] Arbic@feddit.de 0 points 1 year ago

So wie ich das bei der DGHS verstanden habe verlangen sie nur ein Gutachten wenn psychische Krankheiten diagnostiziert wurden. Da ist dann nur gleich die nächste Frage ob der Wunsch nach Suizid schon als psychische Erkrankung gilt. Dann würde wieder nichts dabei raus kommen.

[–] geissi@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Haben wir noch Menschenrechte? Haben wir die noch? Keins mehr? Gar nichts mehr? Gar keine mehr? Zwei noch?

[–] Iapar@feddit.de 0 points 1 year ago

Wir flüchten auf den Mars? Das ich das noch erleben darf. Unnormal, ja!

[–] vanZuider@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Diese Auswahl sei inhuman, da so das "Recht des Stärkeren" gelte, argumentierte Frei: "Wer zu alt, zu schwach, zu arm oder zu krank ist, ist chancenlos."

Da hat er zweifellos recht. Nur können gerade die Leute, die tatsächlich politisch verfolgt werden, es sich nicht leisten, zuhause einen Asylantrag auszufüllen und geduldig auf dessen Beantwortung zu warten. Wer von den Taliban verfolgt wird, der will so schnell wie möglich raus aus Afghanistan.

Nun könnte man zwar Einrichtungen in den Nachbarländern schaffen, wo die Flüchtlinge einen Antrag stellen können, aber zB Pakistan oder Iran wollen ja auch nicht, dass die Afghanen dann bei ihnen festsitzen, falls ihr Antrag abgelehnt wird (was er wahrscheinlich wird, da die Leute dann ja "in einem sicheren Drittstaat" sind). Man müsste also den Nachbarländern garantieren, dasa alle Antragsteller weiterreisen. Und am Ende hat man wieder dasselbe Problem wie jetzt schon: Wenn jemand es nach Europa geschafft hat, gibt es nur zwei vernünftige Möglichkeiten, aufnehmen oder abschieben. Wenn man das eine nicht will, muss man das andere tun und umgekehrt; Scheinlösungen wie "keine Sozialleistungen" erzeugen nur noch mehr soziale Probleme.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago

Du machst den Fehler auf eine funktionierende und zu gewissen Grad menschenwürdige Lösung abzustellen. Das ist nicht das Ziel der CDU. Solange es einen Briefkasten auf dem Mount Everest gibt, wo Freitag zwischen 11:00 und 11:30 die Anträge eingeworfen werden können, ist das Problem aus CDU Sicht gelöst.

[–] Cokeser@feddit.de 0 points 1 year ago

In Zukunft hätte dann der 400.001. Kriegsvertriebene dann eben Pech gehabt. Kontingentdenken wenn es um Menschenleben geht…perfider geht es wohl kaum.