Für den Thüringer Gewerkschafter Dennis Möller ist der Fall klar: Eine Mitgliedschaft bei Verdi verträgt sich nicht mit einer gleichzeitigen Mitgliedschaft bei der AfD. Die Kolleginnen und Kollegen müssten sich im Zweifelsfall entscheiden, sagte Möller jüngst auf dem Bundeskongress seiner Gewerkschaft in Berlin: „Entweder bei Verdi mitmachen, und damit selbstbestimmt und selbstwirksam sein. Oder bei den Faschisten mitmachen, die unsere Gewerkschaft verhöhnen, ja sogar feindliche Organisationen gegen uns gründen und den Nährboden für Übergriffe auf Gewerkschaftlerinnen und Gewerkschafter legen.“
Die Bezirkskonferenz in Thüringen, wo die rechtspopulistische Partei vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wird, hatte deshalb den Antrag gestellt, Menschen, die sich offiziell als AfD-Mitglieder bekennen, aus der Gewerkschaft auszuschließen. Doch der Antrag fand keine Mehrheit.
Verdi vertraut stattdessen weiter auf ihre Satzung. Diese sieht vor, dass sich Mitglieder, die sich „in Wort, Schrift oder Tat rechtsextrem, rassistisch, menschenverachtend oder gewerkschaftsfeindlich äußern, für entsprechende Organisationen werben oder darin Mandate bekleiden“, auf Antrag ausgeschlossen werden können.
Die Linke, die SPD und die „Altgewerkschaften“ kümmerten sich lieber um Klimastreiks, den Kampf gegen rechts und „Frauenkampftage“, sagte der AfD-Abgeordnete Jürgen Pohl im Mai in einer Bundestagsrede. Deshalb werde die Zukunft der Arbeitnehmervertretung künftig politisch durch die AfD und „alternative Vereinigungen“ gestaltet.
ich hab jetzt tatsächlich eher an Unvereinbarkeit in Bezug auf gleichzeitige Mitgliedschaft gedacht. Der Artikel der DGB ist auf jeden Fall nützlich, danke dir!
Ah, okay, falsch verstanden! Das sehen aber leider viele nicht so, gerade die "Protestwähler" für die das ein vermeintlich einmaliger Denkzettel sein soll.