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Stars, Popkultur und das Lebensgefühl zwischen Mauerfall und 9/11 zeigt diese Doku zum 30. Geburtstag des einstigen Musiksenders VIVA, der erst den Zeitgeist prägte – und dann von ihm überrollt wurde.

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[–] tillimarleen@feddit.de 0 points 9 months ago (1 children)

großartig war halt auch damals sehr subjektiv. Für mich war es das auch. Aber es war ein Mikrokosmos im Speckgürtel einer westlichen Großstadt. Unser positive Ausblick damals war ziemlich naiv, auch nicht zuletzt mit Blick auf die UdSSR. Der erste Irakkrieg lag in dieser Zeit, und dass irgendwas nicht stimmt, wenn der Kandidat der SPD plötzlich der Genosse der Bosse ist, hätte man auch irgendwie ahnen können. Die 90er legen meiner Meinung nach einen wichtigen Grundstein für die späteren message boards wie 4chan, mit der ironischen Überheblichkeit, die später zum Faschismus führt. Sehr prägend war auch die neoliberale Indoktrination, die die sogenannten Welfare Queens auch in unser Fernsehen brachte und wir mit den Fingern auf sie zeigten. Rückblickend finde ich, war vieles in den 90ern ganz schön toxisch und davon zehren wir auch heute noch.

[–] homoludens@feddit.de 0 points 9 months ago* (last edited 9 months ago)

Klar ist das subjektiv - als jemand, der Anfang der 90er auf dem Land gelebt hat und super ins Nazi-Feindbild-Schema gepasst hat, ist mir sehr bewusst, dass nicht alles dufte war.

Aber es ist eben auch relativ: selbst wenn man z.B. die 90er als Grundstein für 4chan und in Folge ein Wiederstarken des Faschismus' sieht, gab es eben auch eine positive Entwicklung gegenüber den 80ern, in denen die Bezeichnung des 8. Mai als "Tag der Befreiung" für eine große Kontroverse gesorgt hat und PoC in den Massenmedien noch weitaus weniger vertreten waren (-> womit wir dann wieder bei der Viva-Doku wären ;) ). Homophobie und Sexismus waren noch deutlich gesellschaftsfähiger als heute (wobei es aber auch dort eine positive Entwicklung gab, bis hin zu Wowereits Outing 2001) usw. Der Blick auf den Zusammenbruch der UdSSR war in der Tat zu rosig, aber auch wenn es schlechter gelaufen ist als erhofft (umm es sehr vorsichtig auszudrücken), waren es immerhin offene(re) Grenzen, mehr politische Freiheit und weniger Angst vor einer weltweiten nuklearen Apokalypse.