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Wohnungen zu tauschen, ist bislang schwer umsetzbar. Die Linkspartei schlägt nun ein Recht auf Wohnungstausch vor. Ist das möglich?

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[–] DrunkenPirate@feddit.de 0 points 1 year ago (11 children)

Die Wurzel des Problems,man mag es nicht glauben, liegt tatsächlich in der durchregulierten mieterfreundlichen Gesetzgebung in DE (Das ich mal so einen FDP-Spruch schreiben werde, unglaublich)

Warum zahlt denn der Altmieter so krass unterdurchschnittliche Mieten und zieht nicht um?

Weil sämtliche Mieterschutzgesetze darauf angelegt sind den Mieter vor steigenden Mieten und Rauswurf zu schützen. Dazu noch der Sanierungszwang zum altersgerechten Wohnen und schon mietet man bei Babygeburt die Wohnung fürs Kind an, damit diese später bezahlbar bleibt. Da wären die Leute schön blöd umzuziehen. Würde ich auch nicht.

Den Teufelskreis hat die Regierung nur beim Hausbesitz erfolgreich durchbrochen. Mit dem Sanierungszwang. Da purzeln jetzt die Preise von dem unsanierten Altbestand. Besitzstandswahrung lohnt sich da nicht mehr, sondern die Veränderung zur Zukunft.

Das wäre vielleicht eine Lösung für die Mietwohnungen: Eine automatische Mieterhöhung nach x Jahren oder was anders, das zur Bewegung motiviert.

[–] Yamm@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Nach Killing_Sparks Link ist der Unterschied zwischen den Mieten wohl gar nicht so extrem. Im Mittel zahlen Neumieter wohl etwas über 10 % mehr pro Quadratmeter als der Durchschnittsmieter. Ist zwar ein ordentlicher Unterschied aber eben kein wirklich extremer. Habe auch noch nach ein paar weiteren Statistiken zu dem Thema gesucht, allerdings ist das Feld da recht dünn gesät. Falls du da ein paar mit einer schöneren Datenlage hast gerne her damit.

Was ich gefunden habe, ist eine EU Statistik zu Konsumausgaben mit einer Aufschlüsselung für Wohnkosten: https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/HBS_STR_T211/default/table?lang=de Interessanterweise sind die deutschen Kosten im Vergleich gar nicht mal sonderlich hoch, eher Mittelfeld. Wäre mal interessant wie anderswo die Diskussionen zu dem Thema ablaufen.

[–] DrunkenPirate@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich habe da ein wenig rumgeschaut. Bei der Eurostat gibt es ja einiges, leider aber nicht zusammenhängendes Datenmaterial.

  • Struktur der Konsumausgaben der Hauhalte für Wohnen, Strom und Gas 2020 - 314, 2015 - 329, 2010 - 303, 2005 - 296, 1999 - 313, 1994 - 248 (Metrik unklar) Wohnen war tatsächlich schon mal höher an den Gesamtausgaben.
  • Wohnkosten „Overburden Rate“ d.h. Über 40% des Gesamthaushaltnettos in DE 2022 13,7%, in der EU 27 2022 21,0%, NL Spitzenreiter mit 58,1% DE schützt die Mieter deutlich und ist unterdurchschnittlich in Europa
  • Wohnkosten Medianverteilung nach Alter in DE 2022 über 65 20,0% und 18-64 19,2% Altersunterschiede nicht erkennbar
  • Wohnkosten über 40% des Einkommens nach Eigentumsstatus in DE 2022 mit Mietern 13,7% und Hauseigentümern mit Kredit 12,9% und ohne Kredit 9,1%. Gut das ist ja ein No-Brainer, dass sich Eigentum im Alter positiv auf die Wohnkosten auswirkt

Also für mich wirken die Zahlen so:

  • Ist in anderen europäischen Ländern schlimmer als in DE
  • War zu anderen Zeiten ( um 2000) genauso schlimm wie heute in DE
  • Die Mieten steigen nicht so schnell wie die Inflation, d.h. wenn die Löhne mitziehen, werden die Mieten unterm Strich günstiger

Disclaimer: Statistiken liefern immer nur ein Gesamtbild. Das mag im persönlichen Einzelfall allerdings immer anders sein, als die objektive Datenlage

[–] Yamm@feddit.de 0 points 1 year ago

Im Grunde war das auch mein erster Eindruck.

Würde aber noch hinzufügen, dass es früher fasst überall preistechnisch sehr viel besser war als heutzutage. In dem meisten Ländern sind die Ausgaben erst nach der Jahrtausendwende stark gestiegen. Gerade der deutsche Wert für 99 dürfte stark vom wirtschaftlichen Verfall des Ostens geprägt sein. Ist also evtl nur bedingt aussagekräftig.

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