this post was submitted on 15 Feb 2024
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Ich habe in die Runde gefragt, was die schlimmsten Bücher der Schulzeit sind. Und... Nun sagen wir mal, ich habe viele Wunden aufgerissen.

Upsi.

Auch wenn nicht jedes Buch schlecht ist, wurde doch so manches Buch durch schlechten Unterricht zu einem schlechten Buch. Eigentlich wirklich schade.

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[–] taladar@feddit.de 0 points 8 months ago (1 children)

Überinterpretieren im landläufigen Sinne (also: in zufällige Details Bedeutung legen, die sie nicht haben, weil sie zufällig sind) geht bei solchen Büchern nicht, weil es kaum zufällige Details gibt.

Und genau das halte ich halt für Unfug. Ein Autor eines Gedichts mag vielleicht über jedes Wort genau nachdenken aber für Romane macht das kaum jemand. Da gibt es vielleicht keine komplett überflüssigen Szenen aber es gibt keine tiefe Bedeutung jedes einzelnen Details.

Natürlich gibt es das gelegentliche Detail das wirklich eine tiefere Bedeutung hat, das stimmt schon, aber halt nicht umgekehrt.

Wenn man mal ein paar Bücher gelesen hat die wirklich vielschichtig sind fällt auch schnell auf dass viele der klassischen Literaturkritiker-Favoriten (also die Bücher die bei den Leuten beliebt sind die quasi nichts mögen was populär oder unterhaltsam ist) eher von mittelmäßigen oder schlechten Autoren stammen, ähnlich wie auch in anderen Kunst-Bereichen tieferer Sinn oft nachträglich gerade in die schlechteren Werke rein interpretiert wird (oh, wie toll, er hat Schlamm an die Wand geworfen oder Müll zusammen geklebt).

[–] deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip 0 points 8 months ago (1 children)

für Romane macht das kaum jemand

Wenn man sich nicht vorstellen kann, das jemand sich diese Mühe macht, und es deshalb nicht für plausibel hält, wird man sich natürlich nicht davon überzeugen können, weil man sich selbst nie die Mühe machen wird, einen Roman so genau zu lesen.

Niemand wird dazu gezwungen, ein Buch zu schreiben. Die meisten Schriftsteller hatten keine Mindestseitenzahlen zu erfüllen. Wenn etwas da steht, hat das meistens zumindest irgendeinen Grund. Wahrscheinlich hat es sogar in jedem Schundroman einen Grund, nur einen weniger kreativen.

viele der klassischen Literaturkritiker-Favoriten (also die Bücher die bei den Leuten beliebt sind die quasi nichts mögen was populär oder unterhaltsam ist)

Das ist einfach nur das typische Hochkultur-Bashing, was soll man dagegen sagen. Du kannst es dir nicht vorstellen, aber es gibt Leute, die alte Bücher nicht nur zur bildungsbürgerlichen Selbstbefriedigug lesen. Was man unterhaltsam findet, ist eben von Person zu Person unterschiedlich.

[–] taladar@feddit.de 0 points 8 months ago

Ich selber lese ständig Bücher aller möglichen Genres und Alterskategorien und ich kann mir nicht vorstellen dass ausgerechnet die Autoren die scheinbar 90% der Regeln von gutem World Building, Character Development, Spannungskurven, Wortwitz,... alle nicht kennen oder ignorieren (und nicht in der "lass uns mal probieren was passiert wenn wir absichtlich diese Regel ignorieren“ Art und Weise) bei jedem Wort und der Wahl jedes Adjektivs tiefere Bedeutung in ihren Werken verstecken.

Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen kann ist dass es eine Reihe von Literaturkritikern gibt die eine konträre Natur haben und deshalb alles populäre nicht mögen und sich dann im Nachhinein ein Narrativ zurecht legen wo ihre Sicht die viel bessere und einzig richtige ist, vor allem wenn sie dafür auch noch bezahlt werden oder Aufmerksamkeit bekommen.

Man kann ja ähnliche Effekte aktuell bei den ganzen Politik-Influencern sehen (bzgl der bezahlt/Aufmerksamkeitssache und wie es Leute dazu bringt allen möglichen Unfug zu erzählen und sich vielleicht sogar selbst einzureden)