Hinter verschlossener Tür hat sich der UN-Sicherheitsrat mit dem tödlichen Vorfall in Gaza befasst - begleitet von Ratlosigkeit. Ob eine geforderte Untersuchung Klarheit bringen kann, ist ungewiss.
Auf den Fluren des Sicherheitsrats herrschen Betretenheit und Ratlosigkeit. Die Lähmung des eigentlich mächtigsten UN-Gremiums angesichts der dramatischen humanitären Krise und des jüngsten Vorfalls tut vielen hineineilenden Diplomaten sichtlich weh.
Der Sicherheitsrat müsse jetzt Rückgrat zeigen und den tödlichen Vorfall verurteilen, fordert der palästinensische UN-Botschafter vor der geschlossenen Sitzung. Riad Mansur wirft Israel vor, vorsätzlich mehr als hundert Palästinenser bei der Ankunft von Nothilfe getötet zu haben.
Tausende Menschen hätten sich wie auch an vielen anderen Tagen an dem Ort im Norden der Region versammelt, um Mehl, Zucker und andere Grundgüter zu empfangen: "Und dann begann die israelische Armee plötzlich, auf sie zu schießen. Den uns vorliegenden Informationen zufolge haben Dutzende von ihnen Kugeln im Kopf."
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Guterres verurteilt den Vorfall
Unklar ist unter den gegeben Umständen auch, ob eine Untersuchung die Klarheit bringen kann, die die Vereinten Nationen sofort gefordert hatten. UN-Generalsekretär António Guterres ließ über seinen Sprecher erklären, dass er den Vorfall verurteile. Mehr als 100 Menschen seien getötet worden, während sie lebensrettende Hilfe gesucht hätten, zitiert Stephane Dujarric den UN-Chef.
Guterres ließ seinen Ruf nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe und der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln, die in Gaza festgehalten werden, wiederholen: "Er fordert dringende Schritte, so dass wichtige humanitäre Hilfe in und durch den Gazastreifen gelangt - für all die, die sie so händeringend brauchen."
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Weil Lieferungen über Land kaum mehr möglich sind, schließen die UN eine Versorgung der mehr als zwei Millionen Menschen aus der Luft nicht aus. Doch der jüngste Vorfall verstärkt vor allem die Rufe nach einer humanitären Waffenruhe und dem Schutz von Zivilisten.
Seit Monaten schafft der Sicherheitsrat es nicht, dafür eine Resolution durchzubringen. Vor nicht einmal zwei Wochen scheiterte der jüngste Versuch wieder einmal am Veto der USA.
Seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas setzt Washington dieses Veto immer wieder ein, um Israel zu schützen. Bei immer mehr Ratsmitgliedern sorgt das für großen Unmut. Am Montag sollen sich die USA vor der Generalversammlung für ihr jüngstes Veto verantworten.
Das ist ein Gewaltexzess, der gestoppt werden muss,
Die Hamas hat es angefangen, die Hamas kann es beenden.
Naja wirklich beenden könnten es nur beide zusammen. Aber was in den letzten 60jahren nicht geklappt hat wird halt jetzt auch nix.
Die aktuelle kriegerische Auseinandersetzung wäre sofort vorbei, sobald die Hamas die Geiseln frei gibt und die Waffen niederstreckt. Israel hat auf der anderen Seite nicht viele Handlungsoptionen.
Da hab ihr ehrlich gesagt starke Zweifel. Solang ein Netanjahu mit dem Krieg sein Politisches Überleben absichert wird da nix einfach enden
Richtig ist, dass Netanjahu im Vorfeld des Krieges Fehler begangen hat und anscheinend keine vernünftige Exit-Strategie parat hat. Aber selbst ein Netanjahu kann das nicht unendlich lange hinauszögern.
Was ist „das“?
Und deshalb erschießen sie hungernde Zivilisten, die sich Grundnahrungsmittel holen?
Bisher sieht es eher danach aus, als ob ein Mob die Hilfstransporte plündern wollte und die LKW-Fahrer in Panik einige Dutzende Menschen überfahren haben. https://www.nzz.ch/international/gaza-hunderte-tote-und-verletzte-rund-um-hilfstransport-ld.1820067
Ah, NZZ. Die rechtere FDP der Zeitungen. Der Artikel sagt lediglich, dass sich Menschen um die LKWs gedrängt haben und dabei einige überfahren wurden. Meiner Meinung nach kann man das noch nicht als Plünderung bezeichnen. Bis hierhin sind die Geschehnisse unabhängig überprüfbar.
Der nachvollziehbare Plünderungsversuch kam laut Israelischer Darstellung erst später durch eine bewaffnete Gruppe. Hier wird jetzt geschrieben, dass sich „die Palästinenser“ auf Soldaten zubewegt haben, angeblich als Gefahr eingestuft wurden und erschossen wurden. Es wird aber nicht gesagt, ob „die Palästinenser“ zu der angeblichen bewaffneten Gruppe gehört haben oder Zivilisten waren, die dem LKW gefolgt sind.
In dem Artikel steht auch, dass ein Anwohner Granaten gehört hat, was in der israelischen Darstellung nicht erwähnt wird.
Der Artikel sagt nur aus , dass laut Israel einige Palästinenser Soldaten „gefährdet“ hätten, sagt aber nicht ob die getöteten bewffnet waren. Das ist einfach nur eine Gegendarstellung, kein Beweis.
Ja, die israelische Propaganda, die sich dreimal am Tag selbst widersprochen hat, aus einer rechtskonservativen Zeitung, die jeden toten Araber gut findet, ist eine wirklich großartige Quelle.
Also ich bin jetzt auch kein Freund von Jesus "Halte ihm auch noch die andere Backe hin", aber Israel könnte sich auch schlicht auf Verteidigung beschränken.
Du meinst, abwarten bis der nächste Terrorangriff kommt und wieder hinnehmen, dass hunderte entführt und getötet werden? Super-Idee. Aber irgendwie scheinst du nicht verstanden zu haben, was ein asymmetrischer Krieg ist.
Ach, deshalb soll Israel ungestraft Zivilisten abschlachten dürfen. Hervorragende Idee.
Aber von dir kommt ja eh nichts anderes.
Solche Müll-Aussagen, die rein gar nichts zur Klärung der Situation beitragen, kommen ganz bestimmt nicht von mir.
Natürlich. Ist doch die Essenz dessen, was du da oben geschrieben hast. Die israelische Armee schlachtet Zivilisten ab, die sich Hilfsgüter abholen wollen, und du schreibst, dass die Hamas es in der Hand hat das ganze zu beenden. Was anderes als Israel freie Hand beim abschlachten von Zivilisten zu lassen ist so eine Aussage schlicht nicht.
Jetzt sehe ich, woher dein Missverständnis kommt. Du weißt überhaupt gar nicht, was vor Ort passiert ist und übernimmst einfach die Perspektive der Hamas. Gut für dich, deine Jungfrauen stehen bereit!
Wäre zwar nicht das erste Mal, dass vorschnell Misinformation ungefragt übernommen worden wären (siehe angebliche Bombardierung des Al-Shifa-Krankenhaus).Aber davon solltest du dich nicht von deiner Mission abbringen lassen.
Ist okay, du kannst es nicht noch klarer machen, wie scheißegal dir die Leben derer sind, die unter dieser Militäroffensive sterben und leiden. Hast du wirklich sehr gut gemacht und du kannst jetzt gerne aufhören, die Kriegsverbrechen Israels zu relativieren.
Ach Mist, das war jetzt bestimmt antisemitisch, nicht wahr?
Israel wusste von dem Angriff der Hamas. Sie hätten es verhindern können, taten sie aber nicht. Netanjahu wollte diesen Krieg, genauso wie die Hamas. Netanjahu wollte Tote Zivilisten, genauso wie die Hamas. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass einer internationale Unterstützung und eine richtige Armee hat.
https://www.tagesschau.de/ausland/new-york-times-israel-100.html
Gleichzeitig kann es nicht die Lösung sein, die Zivilbevölkerung zu vertreiben und den Gazastreifen dem Erdboden gleichzumachen.
Das ist eben ja auch der Grund, warum Israel die Vernichtung der Hamas anstrebt - und nicht etwa die Vertreibung der Zivilbevölkerung oder "Gazastreifen dem Erdboden gleichmachen".
https://www.fr.de/politik/krieg-hamas-internes-dokument-israel-geheimdienst-massendeportation-gazastreifen-zr-92651520.html
Ethnische „Säuberungen“ werden von Israel in betracht gezogen.
Das sehen so einige israelische Politiker, teilweise sogar im Kabinett, anders.
Wie gut, dass die Politik eines Landes nicht immer nur von einigen Politikern abhängt.
Genau, wer kennt sie nicht? Die friedliche Politik Israels, die diesen bewaffneten Konflikt mehrheitlich verurteilt.
Oh, warte...
Ne, nur vom Premier, Präsident, Verteidigungsminister und vielen weiteren Kabinettsmitglieder, die wegen genozidärer Aussagen vom IGh kritisiert wurden, und als Beispiel für die Plausibilität des Völkermordvorwurfs herangezogen wurden.
Aber der israelischen Regierung glaubt man ja in Deutschland nur dann, wenn ihre Aussagen nicht zu ihrem Handeln passen.