this post was submitted on 17 Jul 2023
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So lange billig nicht gleichzeitig gut ist, handeln die meisten schlecht.
Eine Pigou-Steuer könnte das Problem lösen. Schlechte Optionen werden entsprechend verteuert, und der Erlös wird pro Kopf an die Bevölkerung zurück gegeben.
Aktuell muss man sich informieren, es wollen und sich leisten können, um gute Produkte zu kaufen. Ist doch logisch, dass das eine Nische bleibt, die von Bubble und Einkommen abhängt. Mit Pigou müsste man sich informieren, es wollen und sich leisten können, um schlechte Produkte zu kaufen.
Kann von mir aus auch gerne ausgeweitet werden auf Klimaschädlichkeit, Lärmbelästigung, und weiteres.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pigou-Steuer
Guter Boter!
Haben bessere Haltungsformen einen ökologischen Vorteil (bzw. die schlechteren Haltungsformen produzieren externe Kosten in Form ökologischer Schäden) oder geht es nur um die moralische Qualität der "artgerechten" Tierhaltung?
Sie sind schlechter und nur Freiheit ist artgerecht. Wenn aber in der Steuer ganz ohne Moral einfach nur die Zerstörung der Umwelt und der Anteil der Tierindustrie am Klimawandel mit eingepreist wird werden diese Produkte zum Luxusprodukt, wer sich dann diese Produkte nicht mehr leisten kann wird durch den Abstand dazu auch möglicherweise moralische Aspekte akzeptieren und es potentiell ablehnen dass Reiche nicht nur Menschen ausbeuten.
Tendenziell benötigt Artgerechtere Tierhaltung mehr resourcen, da mehr Futter benötigt wird, wenn die Tiere sich mehr bewegen können und mehr Platz/ größere Ställe benötigt werden. Dafür ist vermutlich der Verbrauch von Antibiotika und anderen Medikamenten niedriger bei weniger beengten Verhältnissen und dadurch das Risiko der Entwicklung von Antibiotika resistenten Keimen und Zoonosen niedriger. Wobei ich mir da nicht mal so sicher bin. Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn unterschiedliche Haltungsbedingungen unterschiedlich zu besteuern. Entweder man entscheidet als Gesellschaft, dass eine bestimmte Haltungsart den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird oder nicht. Wenn man anfängt schlechte Haltungsbedingungen stärker zu besteuern sagt man im Prinzip, dass die Tiere zwar leiden aber, solange man für das Tierleid extra zahlt, dass ganze ok ist. Dem Tierleid kann man meiner Meinung nachkeinen Finanziellen Wert entgegensetzen, wie anderen externalitäten, deren Kosten die Gesellschaft am ende sowieso zahlen muss.
Könnten Vorschriften / Mindeststandards auch.
Lenkung über Steuern ist halt gerne gesehen, weil es Dinge nicht ganz verbietet und daher als weniger restriktiv angesehen wird.
Bedeutet auf der anderen Seite aber meist, dass etwas für die Allgemeinheit unzugänglicher wird und nur den besser Gestellten vorbehalten bleibt.
Wobei hier wohl beides dazu führen würde, dass Fleisch allgemein teurer wird.
Nicht unbedingt, bzw. ich meinte es anders: "der Erlös wird pro Kopf an die Bevölkerung zurück gegeben."
Wer also durchschnittlich viel von der besteuerten Ressource verbraucht, zahlt so viel Steuer wie zurück kommt; +/- 0. Wer unterdurchschnittlich verbraucht (was auf die meisten Menschen mit geringem Einkommen zutrifft) verdient sogar was an dem System.
Egal wie sich der Verbrauch in der Gesellschaft entwickelt, es bleibt ein finanzieller Anreiz, weniger als der Durchschnitt zu verbrauchen, für Konsumenten wie Produzenten.
Den Zusatz finde ich wichtig, um solche Lenkungssteuern sozial gerecht zu machen.
Das stimmt. Mir gefällt an Pigou, dass sich damit viele Einzelvorschriften erübrigen können. Es müssen dann nicht mehr einzelne Produktkategorien verboten werden, sondern alles, was Kriterium X enthält, bekommt entsprechende finanzielle Anreize. Das ist bei Billigfleisch vielleicht weniger ein Vorteil als bei Emissionen, die ja nicht nur durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern entstehen.
Aber ja, vielleicht wäre bei Billigfleisch eine vernünftige Vorschrift sinnvoller und ich bin einfach nur zu sehr von Pigou begeistert :D
Prinzipiell ein interessantes Konzept.
Eine Anmerkung aber zu folgendem Argument:
Die Steuer wird ja soweit ich verstehe auch nur auf einzelne Produktkategorien angewandt.
Der Aufwand für die Feststellung was von der Steuer oder einem Verbot betroffen sein soll dürfte daher ähnlich sein, oder?