this post was submitted on 21 Jul 2023
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DACH - jetzt auf feddit.org

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Ich bemerke bei allen Social Media Plattformen (auch feddit), dass oft eine sehr schlechte Diskussionspunkte herrscht und immer wieder die gleichen Probleme entschieden und diskutiert werden.

Wäre es nicht eine Möglichkeit hierfür Tools zu verwenden um dem entgegen zu wirken. So etwas wie zB https://www.kialo.com/. Hier könnten Diskussion mit Pro und Kontra festgehalten werden und auch immer wieder referenziert werden. Konnte allerdings keine gute FOSS (free open source software) Lösung bis jetzt finden.

Größter Nachteil ist vermutlich die Usability. Nutzer auf Social Media wollen gar nicht präzise argumentieren, sondern eher relaxed etwas bequatschen. Ein weiter Nachteil den ich sehe, ist, dass sich damit die Threadiverse Bubble kritischer hinterfragen würde und damit Unsicherheiten in den Ansichten aufkommen (eine Art selbstgemachtes Gaslighting), wodurch ihre Vertretung in der Welt schwächer wird (Dunning Kruger).

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[–] Tvkan@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (5 children)

dass oft eine sehr schlechte Diskussionspunkte herrscht

Z. B. weil Leute ihre Texte vor dem Posten nicht nochmal überfliegen? ;)

Eine Diskussion ist mMn. der Grund, warum man ein Forum hat. Da geht's ja nicht nur eine Aneinanderreihung von (angeblichen) Fakten, sondern dient ja auch der sozialen Interaktion. Ich sehe nicht ganz, was ohne Diskussionen groß übrig bleibt.

Kialo kannte ich bis gerade nicht, und vielleicht trügt mich mein erster Eindruck, aber für mich wirkt das übermäßig prozessorientiert und ein bisschen bemüht intellektuell. Hat auf jedem Fall Debate Bro-Vibes.

Ansonsten gibt's hier aber auch keine Kommentarlese- oder Interaktionspflicht. Wenn man das uralte, hundert Mal widerlegte Argument sieht, kann man auch einfach weiterscrollen und/oder ein Downvote da lassen und gut ist. Alternativ einfach mal auf Kialo verlinken und schauen, ob es angenommen wird.

Ein weiter Nachteil den ich sehe, ist, dass sich damit die Threadiverse Bubble kritischer hinterfragen würde und damit Unsicherheiten in den Ansichten aufkommen (eine Art selbstgemachtes Gaslighting), wodurch ihre Vertretung in der Welt schwächer wird (Dunning Kruger).

Es heißt Fediverse, das ist kein Gaslighting und was auch immer eine "schwächer werdende Vertretung in der Welt" sein soll, es ist nicht der (hart überbewertete) Dunning-Kruger-Effekt.

Edit: Erst über die Diskussionskultur maulen, und dann auf keinen einzigen Kommentar hier eingehen. Starkes Ding, FreeLunch.

[–] eneff@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich stimme dir weitestgehend zu, muss aber auch noch mal meinen Senf dazu geben.

Wenn man das uralte, hundert Mal widerlegte Argument sieht, kann man auch einfach weiterscrollen und/oder ein Downvote da lassen und gut ist.

Der Ansatz mag helfen, wenn es darum geht, nicht selbst die ganze Zeit in ewig wiederkehrende Diskussionen verwickelt zu werden, die relevantere Problematik ist meiner Meinung nach aber die Tatsache, dass solche fehlerhaften, leicht widerlegbaren Argumente ständig öffentlich reproduziert werden und – vor allem dann, wenn niemand widerspricht – ohne jede Form der Einordnung gelesen, für oberflächlich stichhaltig befunden, und im schlimmsten Fall verinnerlicht werden.

[–] Tvkan@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Da gehe ich voll mit, deswegen verheddere ich mich auch selbst (zu) häufig in solchen Diskussionen - nicht um meine:n Diakussionspartner:in zu überzeugen, sondern wegen all denen, die die mitlesen.

Aber das Problem ist da ja gerade nicht, dass die Leute die Argumente nicht kennen würden, sondern dass sie sich nicht tatsächlich dafür interessieren. Und da hilft dann auch Kialos graphische Argumentationsstruktur nicht.

[–] FreeLunch@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich denke schon, dass viele Leute wichtige Argumente in unterschiedlichsten Diskussionen nicht kennen, bzw. nicht auf dem Schirm haben. Das ist ja genau das Problem der Bubbles, dass man nur noch eine Sichtweise hört.

[–] Tvkan@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Aber ist das denn hier so? Du sagst ja selbst, dass immer wieder die gleichen Dinge diskutiert werden, und dabei werden dann doch auch immer wieder die gleichen Argumente kommen.

Die Bubble-Bildung entsteht doch nicht, weil man die Argumente nicht kennt, sondern nicht kennen oder wahrhaben will, oder diese einfach anders gewichtet. Aber daran ändern auch bunte Farben und eine Baumstruktur nichts - "it is useless to attempt to reason a man out of a thing he was never reasoned into".

[–] FreeLunch@feddit.de 0 points 1 year ago

Vor allem hier auf feddit finde ich, dass die Diskussionen schon häufig Tiefgang haben und Probleme ganzheitlich betrachtet werden. Aber ist natürlich nicht perfekt.

Es ist sicherlich ein wichtiger Grund, dass Leute andere Argumente gar nicht hören wollen. Wenn es allerdings keinen Raum gibt, in denen sie die anderen Argumente nicht mehr hören können, dann wird es auch nicht so leicht Bubbles geben.

Und meist sind die Leute denke ich anfangs noch nicht komplett in der Bubble versunken und damit offen für andere Argumente.

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